5 Grafiken, die veranschaulichen, dass die Inflation bereits wütet

The Economic Collapse, 01.03.2011

Obwohl der Vorsitzende der US-Notenbank, Ben Bernanke, das Gegenteil behauptet, ist die ungezügelte Inflation bereits da. Die US-Regierung treibt fortwährend Schindluder mit den Zahlen, damit die „offizielle“ Inflationsrate unter 2% gehalten werden kann. Nun wird es jedoch immer schwieriger abzustreiten, dass die Kosten aktuell für praktisch alle Güter ordentlich ansteigen.

Das amerikanische Volk ist nicht dumm. Die Menschen merken den Unterschied, wenn sie in den Supermarkt gehen oder an die Tankstelle fahren. Der Dollar verliert aktuell sehr schnell an Wert. Der Goldpreis erreichte heute ein neues Allzeithoch. Gold wird gegenwärtig mit rund USD 1.430 pro Unze gehandelt. Der Preis für Rohöl der Marke West Texas Crude liegt aktuell bei über USD 116.

In den Vereinigten Staaten scheint sich der höhere Ölpreis nun richtig bemerkbar zu machen. Eine Gallone (4 Liter) Benzin kostet in den USA jetzt im Schnitt USD 3,38. Bei einigen Tankstellen liegt der Preis für die Gallone Benzin bereits bei über USD 4.

Aber es ist nicht nur das amerikanische Volk, das unter dieser Entwicklung zu leiden hat. So sind die weltweiten Nahrungsmittelpreis jüngst auf ein neues Rekordhoch geklettert – praktisch jedes landwirtschaftliche Produkt ist innerhalb der vergangenen 12 Monate im Preis explodiert.

Unterdessen erklärt Ben Beranke vor dem Bankenausschuss des US-Senats, dass man sich über die Inflation nicht wirklich Sorgen machen müsse.

Wenn wir uns mit der Inflation auseinandersetzen, dann ist es wichtig, dass wir nicht auf die offiziellen Zahlen der US-Regierung schauen, da diese massiv manipuliert werden. Die Wertentwicklung des US-Dollars im Vergleich zu anderen bedeutenden Währungen ist in diesem Zusammenhang ebenfalls unerheblich, da diese ebenfalls abwerten. Wenn man sich wirklich ein Bild darüber machen will, wie es sich bezüglich der Inflation verhält, sollte man sich stattdessen den Wert des US-Dollars gegenüber Edelmetallen, Rohstoffen und anderen physischen Gütern anschauen.

Und, haben wir nun bereits eine ungezügelte Inflation? Nun ja, schauen Sie sich einfach die nachfolgenden 5 Grafiken an:

1. Der Ölpreis klettert aktuell wieder in Richtung neuer Rekordstände. Die nachfolgende Grafik der Federal Reserve ist bereits einige Wochen alt. Wie oben angemerkt wurde, liegt der Preis für West Texas Crude schon wieder bei rund USD 100 pro Barrel:

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2. Der Preis für die Gallone Benzin scheint noch dieses Jahr ein neues Allzeithoch erklimmen zu wollen. Man kann sich kaum mehr vorstellen, dass der durchschnittliche Benzinpreis in den USA noch vor wenigen Jahren bei USD 1 pro Gallone lag:

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3. Gewöhnlich weisen die meisten Edelmetalle über Jahre hinweg eine relativ beständige Kursentwicklung auf. Wenn Sie also sehen, dass der Preis für Edelmetalle dramatisch ansteigt, dann bedeutet das, dass der US-Dollar entwertet wird. Der Goldpreis erreichte jetzt ein neues Allzeithoch und es scheint so, als würde Gold sogar noch weiter steigen:

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4. Die nachfolgende Grafik der Federal Reserve weist den Preis für alle Rohstoffe aus. Diese Preisanstiege werden unweigerlich an die Verbraucher in den USA weitergereicht werden:

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5. Nach ein paar Jahren stabiler Nahrungsmittelpreise, scheinen diese nun wieder abzuheben:

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In der Tat warnen zahlreiche Analysten davor, dass uns in den nächsten paar Jahren eine bedeutende Nahrungsmittelkrise bevorstehen könnten. Die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln steigt rasant, während wir zur selben Zeit auf der ganzen Welt mit verrückten Wettererscheinungen zu kämpfen haben, die bereits für sehr schlechte Ernten sorgten.

Bedauerlicherweise sind die Nahrungsmittelpreise in den letzten Monaten bereits erheblich gestiegen und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft sehr stark zulegen. Schauen wir uns hierzu einfach mal die folgenden 5 Punkte an:

1. Die Vereinten Nationen erklärten, dass die weltweiten Nahrungsmittelpreise im Januar dieses Jahres auf ein neues Allzeithoch kletterten.

2. Der Preis für Mais hat sich innerhalb der vergangenen 6 Monate verdoppelt.

3. Seit Mitte 2010 hat sich der Preis für Weizen verdoppelt.

4. Laut Forbes ist der Preis für Sojabohnen seit Juni vergangenen Jahres um 50% gestiegen.

5. Die Vereinten Nationen sagen voraus, dass die Nahrungsmittelpreise bis Ende 2011 um weitere 30% steigen werden.

Aua! Aber gibt es denn nicht wenigstens irgendwelche guten wirtschaftlichen Nachrichten. Ja, natürlich gibt es die – aber bevor wir uns diesen Meldungen zuwenden, sollten wir uns noch einmal vergegenwärtigen, dass in einem inflationären Umfeld praktisch alle wirtschaftlichen Zahlen zulegen.

Beispielsweise schossen die Aktien in Zimbabwe während der jüngsten Hyperinflation durch die Decke, während die Zahlen zum „Wirtschaftswachstum“ ebenfalls beindruckend waren. Warum? Weil diese Zahlen in einer Währungseinheit erfasst wurden, die in atemberaubender Geschwindigkeit abwertete.

Also denken Sie bitte daran, wenn in den Abendnachrichten mal wieder über die „guten Wirtschaftsdaten“ berichtet wird. Fakt ist, in dem inflationären Umfeld, in das wir nun eingetreten sind, sollten normalerweise alle wirtschaftlichen Zahlen zulegen.

Und wo sind nun bitte die guten Nachrichten?

Nun ja, letzten Monat meldeten die drei größten US-Autohersteller starke Zuwächse bei den Verkaufszahlen. General Motors konnten seine Verkäufe um 49% steigern, die Verkäufe von Chrysler legten um 13% zu und die von Ford um 10%.

Aber nur weil ein paar gute Wirtschaftsmeldungen verbreitet werden, heißt das noch lange nicht, dass wir all die entsetzlichen Langzeit-Wirtschaftstrends vergessen sollten, welche die USA in gerade in Stück zerreißen. Die Wahrheit ist, dass die USA immer noch ein Land sind, das in Schulden buchstäblich versinkt.

So wurde von China jetzt verkündet, dass sie im Besitz von US-Regierungsschulden in Höhe von USD 1,16 Billionen sind. Der Kreditgeber ist Herr und Meister des Kreditnehmers, das sollte man dabei nicht vergessen.

Darüberhinaus wird die US-Wirtschaft auf der Weltbühne immer unbedeutender. Im Jahre 1985 trug Amerika noch 33% zum weltweiten BIP bei, heute sind es gerade einmal noch 24%. Die USA werden rasend schnell deindustrialisiert und verwandeln sich in ein Land, das extrem stark von der Industrieproduktion anderer Länder abhängig ist.

Wussten Sie, dass man zum Bau des neuen World Trade Centers, das auf Ground Zero errichtet werden wird, deutschen Stahl und chinesisches Glas verwendet? Das sagt doch alles bezüglich des Zustands der USA.

Wir haben es zugelassen, dass ein Großteil unserer industriellen Infrastruktur nach China exportiert wurde, wo die Arbeiter unter unglaublichen Bedingungen wie Sklaven gehalten werden. Ein Leser namens Rish beschrieb jüngst, was sich in China abspielt:

„Ich bin als Produktentwickler nach China gereist und sah dort mit meinen eigenen Augen, wie die Fabrikarbeiter dort leben und arbeiten. USD 50 pro Monat wird schon hinkommen, und wenn man ausgebildeter Experte für die Qualitätskontrolle ist, verdient man vielleicht USD 150. Zumindest war das vor 2 Jahren so, als ich das letzte Mal dort war.

Die Barracken waren ziemlich dürftig, Doppelstockbetten aus Sperrholz ohne Matratzen. Wenn man will, kann man auch in einen Laden außerhalb der Fabrikanlagen gehen und eine Dicke Daunendecke kaufen, die sie dort als ´Matratzen` anbieten.

Es dürfte interessant sein zu sehen, wie die nächsten paar Jahre das Angesicht der USA verändern werden. Wer weiß, wenn die Arbeitslosenrate und der Arbeitsplatzmangel weiter bestehen bleiben und genügend Menschen obdachlos werden, dann werden wir vielleicht zum nächsten Bangladesch, wo die Menschen Schlange stehen, um für USD 0,30 pro Stunde in einer Konzernfabrik einen Arbeitsplatz zu erhalten, und wo man in Barracken lebt, wie jene…“

Der einzige Grund, warum die USA in der Lage gewesen sind, während dieser Deindustrialisierung wirtschaftlich zu „florieren“, war, dass man sich gigantische Berge an Geld geliehen hat. Aber durch diese ganze Kreditaufnahme wird der US-Dollar langsam aber sicher zerstört, und wir nähern uns jetzt immer mehr dem Punkt der absoluten Katastrophe.

Peter Schiff schockierte jüngst die Zuschauer von CNBC, als er auf diese Sachverhalte aufmerksam machte:

Aber es sind nicht nur die Vereinigten Staaten, die Unmengen an neuem Geld drucken. Alle bedeutenden Industrieländer haben mit Geldern herumgeworfen. Das ist auch der entscheidende Grund, warum in letzter Zeit so viele Investoren in harte Vermögenswerte geflüchtet sind.

Nun deutete Ben Bernanke gemeinsam mit anderen Spitzenvertretern der US-Notenbank an, dass wohlmöglich noch mehr quantitative Lockerung vonnöten sei. Bedauerlicherweise ist die quantitative Lockerung wie eine Sucht – hat man es erst einmal mehrere Male gemacht, wird es immer einfacher, dieses zerstörerische Verhalten weiter fortzusetzen.

Jetzt, wo die Federal Reserve bezüglich der quantitativen Lockerung erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird es extrem schwer werden, das Ganze wieder aufzuhalten.

Die FED kann auch garnicht mehr aufhören. Würde die FED mit der Gelddruckerei aufhören, hätte dies katastrophale Folgen für die US-Wirtschaft. Setzt sie ihren rücksichtlosen Kurs jedoch fort, wird der Zusammenbruch der Wirtschaft am Ende nur noch schlimmer werden.

Unter dem aktuellen auf Schulden beruhenden System gibt es kein Entrinnen. Die Federal Reserve kann zwar versuchen, das Unvermeidliche durch das Aufpumpen der Schuldenblase noch ein wenig hinauszuzögern, an irgendeinem Punkt wird dann aber der große Knall kommen.

Wenn das passiert, werden wir eine Finanzkrise erleben, in deren Licht die Ereignisse des Jahres 2008 wie ein Kinderspiel anmuten werden. Also genießen Sie diese guten wirtschaftlichen Zeiten, solange Ihnen dies noch möglich ist. So wie es aussieht, werden diese tollen Zeiten nach dem Knall so bald nicht wiederkommen.

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