Während die westlichen Zentralbanken an die Großbanken kostenloses Geld weiterreichen, um den Anschein einer stabilen Wirtschaft aufrecht zu erhalten, und massive Gold- und Silberpreismanipulationen durchführen, um vom Niedergang der Papierwährungen abzulenken, wollen sie der Bevölkerung Steuererhöhungen aufzwingen und Gelder für Infrastrukturmaßnahmen und öffentliche Dienstleistungen streichen. Diese kriminellen Machenschaften werden sich die Bürger in der westlichen Welt jedoch nicht gefallen lassen. In 2012 können wir daher mit einer weiteren Zunahme sozialer Unruhen rechnen, die am Ende gar in Bürgerkrieg ausufern könnten

James West, Midas Newsletter, 02.01.2012

Laut den Fehlinterpretationen des Maya-Kalenders müsste das Jahr 2012 der Menschheit ja eigentlich ihren Untergang bescheren. Glücklicherweise handelt es sich hierbei aber nur um ein apokalyptisches Hirngespinst. Wie viele andere Geschichten auch beruht der angeblich von den Mayas vorausgesagte Weltuntergang auf einer Lüge, die nichtsdestotrotz ihren Platz in der Vorstellungswelt der Öffentlichkeit gefunden hat, da sich die Menschen grundsätzlich für alles Apokalyptische begeistern.

Neben den Desinformationen rund um den Maya-Kalender gibt es aber auch noch eine Vielzahl anderer Märchen. So empfehlen beispielsweise zahlreiche Kommentatoren, dass man all sein Gold verkaufen soll, obwohl gleichzeitig eingeräumt wird, dass in 2012 mit weiteren Preissteigerungen des gelben Metalls zu rechnen sei. Der Irrsinn, der derartigen Empfehlungen innewohnt, ist augenscheinlich, und ich gehe davon aus, dass sich die Mehrzahl der Leser darüber auch im Klaren sein dürfte.

Man sollte sich daher nicht allzu intensiv mit den Mainstream-Finanzmedien auseinandersetzen, deren Glaubwürdigkeit im Verlaufe des Jahres 2012 auf null absinken dürfte. Die Mehrheit der intelligenten Menschen hat ja bereits begriffen, dass die Auswahl der Geschichten, über welche die Finanzmedien berichten, auf Vorstandskonferenzen und Golfplätzen getroffen wird, was dann bis zu den Redakteuren nach unten hin durchsickert.

Die Vorstände der Mainstream-Finanzmedien sind zugleich auch Bankdirektoren. Deshalb ist es für die Medienkonglomerate auch ein Leichtes, gegen Edelmetalle zu hetzen und schlechte Stimmung zu verbreiten, ohne dass die allgemeine Öffentlichkeit argwöhnisch würde.

Dass die Gold- und Silberpreismanipulationen eine Tatsache sind, muss hier nicht erst breit diskutiert werden – selbst Bart Chilton, ein führender Beamter der US-Aufsichtsbehörde für Termin- und Optionshandel (CFTC), räumt ein, das dem so ist. Nichtsdestotrotz sind wir dazu genötigt, diese Preismanipulationen als eine „fundamentale“ Einflussgröße der künftigen Goldpreisentwicklung anzuerkennen.

Das Problem besteht darin, dass die Goldpreismanipulation als fundamentale Einflussgröße nicht quantifiziert werden kann, so wie dies beispielsweise bei Daten über die Angebots- und Nachfragesituation der Fall ist. Das hängt damit zusammen, dass diese Manipulationen (zumindest aus Sicht der Öffentlichkeit) willkürlich erfolgen.

Wir sind daher lediglich in der Lage zu sagen, welche Faktoren bei der Angebots- und Nachfragesituation eine maßgebliche Rolle spielen, während sich die hier noch hinzukommende grundlegende Marktmanipulation an den Futures-Märkten unserer Einschätzung entzieht. Und da die Futures-Märkte bedeutend größer sind als der Kassamarkt, wird der Spotpreis der Edelmetalle am Ende auch durch genau diese manipulativen Machenschaften bestimmt.

Wenn ich Leute wie Dennis Gartman, Jon Nadler und andere höre – in deren eigenen Interesse es eigentlich liegen müsste, von steigenden Goldpreisen auszugehen – frage ich mich immer wieder, ob sie deshalb so pessimistisch gestimmt sind, weil sie diese Marktmanipulationen bereits mit einpreisen und daher eher auf sinkende als auf steigende Kurse setzen. Wie sonst ließe sich erklären, dass bedeutende Kommentatoren fortwährend negativ über Gold berichten?

Obwohl es eine Tatsache ist, dass Europas Gelddruck-Schiff bereits abgelegt hat, während die USS QE3 noch in einem versteckten Hafen auf ihre Jungfernfahrt wartet, sind wir also dazu genötigt, die sich intensivierenden Fundamentaldaten, die für einen Goldpreisanstieg sprechen, im Lichte bestimmter für die Futures-Märkte maßgeblicher Sachverhalte zu betrachten:

1. Die Kontrolle über die Futures- und Derivatemärkte, wofür vornehmlich die CFTC verantwortlich zeichnet, ist in Wirklichkeit nichts weiter als ein abgekartetes Spiel, bei dem die Behörden den großen Finanzinstitutionen, die allmonatlich die Mehrheit der Future-Kontrakte halten, bei der Ausbeutung dieser Märkte freie Hand lassen. Diese Machenschaften werden künftig noch stärker identifiziert, enthüllt und auch als kriminelle Manipulationen erkannt werden – bestrafen wird man dafür aber niemanden, da die US-Regierung ebenfalls daran beteiligt ist, die Übeltäter vor strafrechtlicher Verfolgung zu schützen.

2. Während die permanenten Golddrückungsmaßnahmen ursprünglich lediglich den Anschein erwecken sollten, dass es sich beim US-Dollar um eine solide Währung handelt, fanden die Großbanken, die gewöhnlich in bedeutendem Umfang auf fallende Gold- und Silberpreise spekulieren, schnell heraus, dass man mithilfe der Kontrolle über diese Märkte und der Volatilität des Handels kontinuierlich riesige Profite einstreichen kann. Dabei werden die Kontrakte, bei denen Verluste anfallen würden, fortwährend in einem „Schattenmarkt“ übergerollt – und zwar genau solange, bis der Preis wieder stark genug gedrückt werden kann und diese Short-Kontrakte wieder in den schwarzen Zahlen sind.

3. Seitens der CFTC besteht weder die Absicht noch das Interesse, den Manipulationsmachenschaften ein Ende zu bereiten. Und obwohl diese US-Behörde eigentlich den Auftrag hat, die Märkte zu kontrollieren, sind ihre Befugnisse, Untersuchungen durchzuführen und, was noch bedeutend wichtiger ist, ist ihre Fähigkeit, strafrechtlich gegen derartige kriminelle Aktivitäten vorzugehen, außerordentlich begrenzt.

Technisch gesehen, druckt Europa heute bereits Geld, da die Europäische Zentralbank Anleihen der schwachen Euroländer aufkauft, die keine Privatorganisation ohne eine Risikoprämie von mindestens 7% auch nur mit der Kneifzange anfassen würde … Und dass sich die EZB bereits dafür entschieden hat, sich bei den schlechten Krediten der schwachen Euroländer auf desperate Rettungsmaßnahmen zurückzuziehen, ist für einige Beweis genug, dass die Problemlösung überhaupt nicht im Vordergrund steht, sondern das Hauptziel des aktuellen Eurozonen-Managements vielmehr darin besteht, das ganze Treiben weiter aufrecht zu erhalten.

Die EZB bereitet sich gerade auf die Implementierung eines Programms vor, um die zum Stillstand gekommene Kreditvergabe der Banken durch ein schlecht aufgestelltes und dürftiges Programm der quantitativen Lockerung zu ersetzen. Es ist die letzte Verteidigungslinie, um das europäische Bankensystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Unterdessen steigen die Aktienmärkte, da der Eindruck vorherrscht, für das Problem sei nun tatsächlich eine Lösung gefunden worden.

Das Gegenteil ist der Fall. Durch den desperaten Versuch, Kapital zu schaffen und zu verteilen – und das in einem System, dem bereits durch überschüssiges Kapital die Luft abgeschnürt wird – verlegt man das Unvermeidliche lediglich weiter in die Zukunft, während die sich heute bereits abzeichnende Explosion an den Märkten am Ende nur noch umso stärker ausfallen wird.

Das entscheidende Warnsignal, dass die jüngsten tollpatschig eingeleiteten vertrauensbildenden Maßnahmen ein Fehlschlag gewesen sind, ist die schwache Performance der Anleihemärkte. Wäre durch die EZB-Maßnahmen tatsächlich Vertrauen aufgebaut worden, würden die Zinssätze zurzeit bedeutend zurückgehen. Und auch der Appetit auf Staatsanleihen seitens der Privatanleger würde zusehends stärker werden. In Wirklichkeit kann aber nichts von dem beobachtet werden.

Wäre es tatsächlich möglich, durch Belebungsmaßnahmen reales Wirtschaftswachstum zu schaffen – und nicht bloß nominelles Wirtschaftswachstum in Form von Profiten der Finanzbranche, die auf kostenloses durch die Regierungen bereitgestelltes Geld zurückzuführen sind – könnte man die Konjunkturprogramme und Geldspritzen der Staaten ja in der Tat als empfehlenswerte Maßnahmen bezeichnen.

Blicken wir einfach zurück und schauen uns das TARP-Programm, die verschiedenen Rettungspakete und Runden der quantitativen Lockerung der US-Notenbank und der US-Regierung an, die im Jahre 2008 ihren Anfang nahmen, um die Kreditmärkte wiederzubeleben. Am Anfang dieser Belebungsmaßnahmen stieg der Aktienmarkt wieder, während offiziell erklärt wurde, dass eine „Erholung“ im Gang sei.

Nachdem mittlerweile aber insgesamt USD 1,5 Billionen in Bankenrettungen und Konjunkturprogramme gesteckt wurden, können wir heute, drei Jahre später, festhalten, dass das Wirtschaftswachstum der USA bei null liegt. Das Einzige, was erreicht wurde, ist, dass die Banken, die den Großteil dieser Gelder lediglich für den Eigenhandel nutzten, mithilfe ihrer Gewinnberichte die Illusion einer Marktstabilität schufen, während man zur selben Zeit die Bilanz der US-Notenbank atemberaubend aufblähte.

Die Schuldenkrise in Europa ist nicht minder gravierend als die in den USA und der Wert des Geldes geht immer weiter zurück. Die Lehre, die wir aus all dem ziehen können, ist, dass die quantitativen Lockerungsmaßnahmen und Konjunkturpakete die Symptome, oberflächlich betrachtet, zwar beseitigen konnten, es sich dabei aber keineswegs um eine Problemlösung handelt. Vielmehr ist es so, dass das Problem durch diese Maßnahmen am Ende nur noch schlimmer wird.

Mittlerweile wissen wir ja, dass die Konjunktur- und Lockerungsmaßnahmen und die exponentielle Ausdehnung der Geldmenge nur eine begrenzte Wirkung haben. Sollte die Wirkung dieser Maßnahmen erst einmal erschöpft sein, wird das Ganze negative Effekte auf die Wirtschaft haben, was vornehmlich auf die sich zunehmend breit machende Auffassung zurückzuführen ist, dass die Belebungsmaßnahmen nur den Top-Eliten des Finanzsystems zugute kommen, während die positiven Folgen für die Wirtschaft zu vernachlässigen sind.

Die Ausweitung der Kreditfazilitäten und das Ersetzen von privaten Kapitalquellen durch öffentliche Kapitalquellen, während man der allgemeinen Öffentlichkeit Austeritätsmaßnahmen auferlegt, ist speziell im Hinblick auf die schwächeren Wirtschaften das perfekte Rezept, um langfristig eine absolute Katastrophe sicherzustellen.

Eine Bevölkerung, die feststellt, dass sie härter arbeiten und höhere Steuern zahlen soll, während die Infrastruktur, die öffentlichen Dienstleistungen und die Entwicklungsmöglichkeiten rund um sie herum zusammenbrechen, reagiert darauf äußert wütend. Natürlich werden die Menschen nicht härter arbeiten, mehr Steuern zahlen und die Vernichtung des sozialen Netzes einfach so hinnehmen. Sie werden auf die Straße gehen und die wirtschaftliche Aktivität zusätzlich lähmen.

In Frankreich, Spanien und Griechenland kam es bereits zu Protesten – und da die Wirtschaften ihren Niedergang in 2012 weiter fortsetzen, werden auch die Gewalt und die Proteste weiter eskalieren. Ab einem gewissen Punkt könnte der Protest der Öffentlichkeit auch die Schwelle zum Bürgerkrieg überschreiten.

Würde die Occupy-Wall-Street-Bewegung gegen die Ursachen der wirtschaftlichen Missverhältnisse vorgehen – also speziell gegen den Schutz, den die räuberischen Finanzinstitutionen genießen, die die Regierungen in Nordamerika und Europa mithilfe korrupter und serviler politischer Systeme kontrollieren – wäre dies bei Weitem sinnvoller und effektiver, als lediglich gegen die Resultate derartiger Aktivitäten zu protestieren, wie es gegenwärtig der Fall ist.

Vielleicht ist es das, worauf wir in 2012 hoffen können … das Ende der korrupten Regierungen in den Vereinigten Staaten und in Europa sowie die Demontage der größten Finanzinstitutionen, die uns die Luft zum Atmen rauben.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner