Laut dem Finanzmarktanalysten Tom Fitzpatrick deutet einiges darauf hin, dass der Euro mittelfristig auf USD 1,20 fällt und Gold abermals bedeutende Preiszuwächse verzeichnen wird
King World News, 02.11.2012
King World News sprach heute mit Tom Fitzpatrick über die Entwicklungen, mit denen bei Gold, Silber, dem US-Dollar und dem Euro zu rechnen ist. Seine Prognosen über die künftige Gold- und Silberpreisentwicklung waren in der Vergangenheit bereits erstaunlich genau gewesen. Im heutigen Gespräch erklärt Fitzpatrick, womit bei den Währungen und den Edelmetallen zu rechnen ist:
„Im Hinblick auf den US-Dollar, speziell den US-Dollar-Index, gehen wir davon aus, dass die aktuelle Situation sehr stark der Situation ähnelt, die wir bereits im April und Mai dieses Jahres sahen. Der US-Dollar-Index testet gegenwärtig einen Bereich, von dem wir annehmen, dass es eine ganz entscheidende Marke ist, die bei 80,15 Punkten liegt. Als diese Schwelle im Mai dieses Jahres durchbrochen wurde, machte dies für den US-Dollar Index den Weg für weitere Anstiege frei.
Der Anstieg des US-Dollar-Indexes, der im Mai beobachtet werden konnte, sorgte dafür, dass der Index schließlich bis auf 84 Punkte klettern konnte. Wir erreichen gegenwärtig also einen wichtigen Punkt, doch bisher ist der Index noch nicht in der Lage gewesen, entscheidend nach oben hin auszubrechen. Wenn es zu einem Durchbruch kommen sollte, würde dies abermals den Weg für einen weiteren Aufwärtsschub freimachen. Der US-Dollar-Index dürfte dann das Jahreshoch von 84 Punkten testen.
Und wenn wir uns dem Euro zuwenden, dann können wir dort zurzeit ein Kursmuster ausmachen, das wie die Ausbildung eines Hochs aussieht. Wenn man sich die Phase von April und Mai dieses Jahres und all die anderen eingekreisten Bereiche des Charts ansieht, erkennt man, dass einige Bereiche der Grafik im Grunde Doppelhochs sind. Und bei den daraufhin einsetzenden Rückgängen kam es in der Regel zu scharfen Abwärtsbewegungen, denen dann Konsolidierungsphasen folgten.
Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass der Abwärtstrend des Euros immer noch intakt ist. Wir achten hier vor allem auf den Bereich zwischen USD 1,28 und USD 1,283. Würde der Euro in diesem Bereich notieren, wäre das ein Signal, dass er im Begriff ist, seine nächste Abwärtsbewegung einzuleiten. Wir glauben, dass der nächste Abwärtsschub wahrscheinlich ein weiteres Tief dieses Abwärtstrends markieren wird. Im Grunde dürfte es eine Abwärtsbewegung sein, die den Euro auf und unter USD 1,20 fallen lässt.
Wenn wir uns Gold zuwenden, sind wir immer noch der Meinung, dass wir uns gegenwärtig in einer Konsolidierungsphase befinden und diese Konsolidierung letztlich einer Aufwärtsbewegung weichen wird. Viele Leuten könnten dazu nun anmerken: ´Nun ja, das scheint aber widersprüchlich. Auf der einen Seite arbeiten Sie mit einem Szenario, das für den Dollar positiv ist, aber zur selben Zeit erklären Sie, die Lage würde darauf hindeuten, dass der US-Dollar gegenüber Gold an Boden verlieren wird.`
Unsere Antwort darauf ist zunächst einmal, dass eine solche Entwicklung Sicherheit nichts Neues wäre. Wenn wir auf den US-Dollar-Index blicken, stellen wir fest, dass er auf ähnlichen Niveaus notiert wie zu Beginn dieses Jahres. Zwischen dem 11.05. und 14.05.2012 konnte der Dollar dann nach oben hin ausbrechen, während Gold drei Tage später die Tiefs seiner Korrekturbewegung ausbildete und daraufhin ein sukzessiver Goldpreisanstieg einsetzte:
Der Dollar-Index befindet sich aktuell auf denselben Niveaus wie im Mai dieses Jahres, aber Gold ist unterdessen von rund USD 1.550 pro Unze auf rund USD 1.720 pro Unze gestiegen, konnte also um fast USD 200 zulegen. Der Dollar hat sich im Grunde also überhaupt nicht bewegt, während Gold einen Anstieg von USD 200 pro Unze hinlegte.
Letzten Endes gehen wir davon aus, dass Gold alle Papierwährungen ausstechen wird. Das ist keine Dollar-Perspektive, sondern eine Gold-Perspektive. Und während wir auch weiterhin kurzfristige Schwankungen sehen werden, bei denen es darum geht, welche Währungen die schwächsten sind, hat Gold all diese Papierwährungen mehr oder weniger ausgestochen und daran dürfte sich auch in Zukunft nichts ändern.“