Bereits ein Gesetz reicht, um die Wirtschaft zu vernichten – und die parasitäre EU-Mafia hat jede Menge solcher Gesetze … ob sich die Briten aus der Umklammerung der Europathen befreien können, steht derweil noch in den Sternen … ungeachtet dessen scheint der Untergang der EU in den nach wie vor unabwendbar
Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 24.02.2016
Frage: „London der 23.02.2016 – es ist sehr traurig. Ich kann nicht ein einziges Mainstream-Medium finden, das sich für den Brexit ausspricht. Sie verbreiten alle nur Angst, und selbst (der Londoner Oberbürgermeister) Boris Johnson setzt sich für den Brexit nicht so stark ein (hoffentlich kommt das noch) und die BBC, die völlig voreingenommen ist, ist ganz eindeutig Pro-EU.
Kommt das alles von irrelevanten Politikern, Zeitungen, nichtgewählten Bürokraten und hohen Staatsdienern, die hier versuchen, ihre Jobs zu retten? Ich hoffe wirklich, dass das Pendel dieses Mal stark genug in die andere Richtung schwingt, was haben wir sonst noch für eine Chance!“
Antwort: Ich habe früher in Kensington in London gelebt. London ist meine Lieblingsstadt. Es schmerzt mich sehr, zu sehen, was sich dort gerade abspielt. Ich habe viele Freunde in London und bin auch gelegentlich bei Margaret Thatcher zu Hause vorbei, um Hallo zu sagen.
Natürlich werden die Massenmedien die Politiker unterstützen, die sich für einen Verbleib in der EU aussprechen. Sie schließen sich den Politikern an, damit die Regierung intakt bleibt. Ich bin froh, dass Maggie nicht hier ist und das nicht miterleben muss. Großbritannien hat keinerlei Vorteile dadurch, dass es in der EU ist, sondern bekommt nur all den Müll ab. Das ist genau das, wogegen sich Thatcher ausgesprochen hatte – die politische Union. Bei der EU geht es überhaupt nicht um eine Wirtschaftsunion, sondern um eine politische Union mit einer Zentralregierung.
Cameron kann behaupten, was er will, um Großbritannien in der EU zu halten – hinter verschlossenen Türen verlangt Brüssel, dass Großbritannien seine Souveränität aufgibt. Rund 15% aller Gesetze in Großbritannien kommen aus Brüssel, wie eine Untersuchung der London School of Economics belegt hat.
Ja sicher, es gibt Behauptungen, dass 84% aller Gesetze von Brüssel stammen. Diese Zahl stammt von einer Antwort von Alfred Hartenbach, einem parlamentarischen Untersekretär, die dem Bundestag am 29.04.2005 präsentiert wurde. Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf Deutschland. In der Antwort heißt es, dass von 1998 bis 2004 rund 18.187 EU-Verordnungen und 750 EU-Direktiven in Deutschland übernommen wurden, während der Bundestag insgesamt gerade einmal 1.195 Gesetze und 3.055 Rechtsverordnungen verabschiedet hatte. So kamen sie auf die Zahl von 84%, die seitdem die Runde macht.
Der richtige Konflikt begründet sich aber nicht durch die Zahl der Gesetze, sondern es geht vielmehr um den konkreten Inhalt der Gesetze. Es braucht nur ein einziges Gesetz, um die Wirtschaft zu ruinieren. Natürlich wird es für die Landwirte nicht gut sein, wenn Großbritannien aus der EU austritt, aber Brüssel will Leerverkäufe verbieten und die Finanzmärkte kontrollieren, welche sich direkt gegen die EU stellen. Die grundlegende Auffassung der EU-Vertreter ist es, die Märkte zu zwingen, den EU-Forderungen Folge zu leisten, ganz gleich wie sinnlos diese Forderungen auch sein mögen.
Das EU-Parlament war ja bereits Anfang 2011 darum bemüht, Leerverkäufe von Staatschulden im Schnelldurchgang zu verbieten – was gegen die Interessen Großbritanniens ist und überdies das System der freien Märkte beenden würde. Es ist völlig offenkundig, dass es sich bei jedem einzelnen Gedankenschritt der EU um eine antidemokratische Veranstaltung handelt. Allein schon die Auffassung, dass das Verbot von Leerverkäufen Markteinbrüche aufhalten könne, ist lächerlich. Dadurch würde die Marktentwicklung in Wahrheit nur noch verschlimmert und London würde zudem als Finanzknotenpunkt der Weltwirtschaft vernichtet.
Der Untergang der Londoner Börse ist vor dem Hintergrund, dass wir uns nun immer stärker dem Jahr 2025 nähern, nicht mehr auszuschließen. Das wären dann 224 Jahre ausgehend von der Gründung der Londoner Börse im Jahre 1801. Wir werden auf alle Fälle bedeutende Verwerfungen sehen – das ist das Mindeste – und die Lage könnte sich dramatisch für sie ändern.
Und das Wichtigste: Großbritannien hat vor den EU-Gerichten verloren, als es um die Frage ging, ob Brüssel überhaupt das Recht hat, die Finanzmärkte in London zu kontrollieren – und zwar exakt nach Zeitplan im Januar 2014. Der Europäische Gerichtshof erklärte:
„Die Befugnisse der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (Esma), Notmaßnahmen für die Finanzmärkte der Mitgliedsländer einzuleiten, um Leerverkäufe zu regulieren und zu verbieten, sind mit EU-Recht kompatibel … Da alle Anfechtungspunkte, die seitens des Vereinigten Königreichs vorgebracht wurden, abgewiesen worden sind, verwirft das Gericht die Klage ganz.“
Die Londoner Börse wurde offiziell am 23.01.1571 durch Königin Elisabeth I. eröffnet. Leider sind 51,6 x 8,6 = 443,76 Jahre. Damit sind wir dann im Jahr 2014 gelandet. Und das heißt, dass die freien Märkte ihr Hoch ausgebildet haben, und das ist auch Teil des Abwärtszyklus, in welchem wir uns nun wiederfinden. Es scheint, als würde 2025 die erste Chance auf eine Bodenbildung sein. Dieses Hoch im Hinblick auf unsere wirtschaftliche Freiheit bedeutet, dass nicht nur die Liquidität seit diesem Zeitpunkt ziemlich jäh eingebrochen ist, sondern wir uns überdies auch noch in einem Bärenmarkt befinden, was unsere Freiheit anbelangt. Und das wird natürlich auf die Politik überspringen.
Brüssel ist extrem gefährlich, da sich die Märkte gegen die EU bewegen. Wir müssen im Grunde davon ausgehen, dass von der EU nur noch harsche drakonische Maßnahmen kommen werden, die darauf abzielen, die Märkte zu kontrollieren, anstatt die EU selbst zu reformieren. Das ist genau die Art, wie Imperien, Nationen und Stadtstaaten kollabieren.
Ich glaube, dass sich die Menschen ganz knapp für einen BREXIT aussprechen könnten, dass die Auszählung jedoch manipuliert wird, sodass es nicht zu einem Austritt Großbritanniens kommen wird. Das könnte der Grund dafür sein, warum unsere Computermodelle im Hinblick auf Großbritannien ziemlich bärisch sind. Es könnte ganz einfach sein, dass Großbritannien mit der EU gemeinsam untergeht. Und nun, wo in Deutschland und Frankreich Wahlen bevorstehen, haben wir es auch mit einem zunehmenden Trend der Unzufriedenheit unter der schweigenden Mehrheit zu tun. Die Presse kann ja gerne versuchen, das unter der Decke zu halten, indem sie das Establishment stützt, aber am Ende werden auch sie von der Realität eingeholt werden. Leider heißt das aber auch, dass das Ganze nicht nett ausgehen wird.
Ist die EU überhaupt noch zu retten
Frage: „Die Weltwirtschaftskonferenz von Ihnen war sagenhaft. Ihr Hauptpunkt, dass Europa der entscheidende Kipppunkt für das bevorstehende Chaos werden wird, bestätigt sich mit jedem weiteren Tag immer mehr. Sie haben auch erwähnt, dass es dieses Mal zu einem Zusammenbruch des Vertrauens kommen wird, bei welchem selbst das Überleben der EU als solches in Frage steht. Da muss ich einfach fragen: Glauben Sie, dass die EU noch zu retten wäre, würde man Sie als Berater hinzuziehen und allem, was Sie sagen, folgen oder ist es bereits zu spät für Europa?“
Antwort: Obwohl ich weiß, wie man Europa restrukturieren müsste, damit es funktionieren würde, ist es meines Erachtens leider so, dass selbst das in der aktuell bereits sehr späten Phase des Spiels wohl nicht mehr ausreichend sein dürfte. Wir haben wahrscheinlich bereits den Punkt überschritten, an dem es noch ein Zurück gab. Das Einzige, was jetzt noch bleibt, ist, das alles in Schutt und Asche gelegt werden wird. Erst dann wird sich die Gesellschaft reformieren. Ich glaube ganz einfach, dass wir diese Linie im letzten Jahr überschritten haben.
Der neue Abwärtszyklus begann 2008 und das war auch das Hoch beim Euro. Der richtige Einbruch des Euros – also wo auch das Mainstream-Kapital anfängt zu hinterfragen, ob mit Negativzinsen der wirtschaftliche Trend tatsächlich wieder umgekehrt werden kann –, kommt nach 2016.202. Das ist der 13./14.03.2016. Das ist nicht meine persönliche Meinung, sondern das sagen unsere Computermodelle …