Im Westen wird bald jeder Haushalt USD 2.500 pro Jahr für Staatspensionen berappen müssen – Tendenz steigend. Die Staatsschuldenkrise steht nun kurz davor, in den Warp-Drive überzugehen

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 12.04.2013

Die Krise, mit der wir hier konfrontiert sind, ist der Zusammenbruch der Gesellschaft, weil sich die Regierungsvertreter gierig die Taschen mit unserer Arbeitsleistung vollgestopft haben. Im Schnitt nähern wir uns gerade der Marke von USD 3.000 an, die jährlich von jedem Haushalt für Staatspensionen aufzubringen sind. Das ist eine atemberaubende Zahl, die jetzt exponentiell zu steigen beginnt.

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Staatsschulden/BIP-Verhältnisse. Zum Vergrößern anklicken.

Das ist auch der Grund dafür, warum die US-Regierung es vorzieht, Munition und Panzer zu kaufen, um sich vor den Bürgern zu schützen. Und es ist der Grund dafür, warum Obama zurzeit damit beschäftigt ist, den US-Bürgern ihre Waffen wegzunehmen – denn sie haben ja bereits Unmengen an Gesetzen, die es ihnen ermöglichen würden, Verbrecher einzusperren. Übrigens gehen Verbrecher nicht in Waffenläden, um sich dort Waffen und Munition zu kaufen – also, was soll mit den neuen Waffenkontrollgesetzen erreicht werden? Es geht um die Entwaffnung der Mittelschicht. In der Schweiz findet sich auch in jedem Haus eine Waffe und trotzdem drehen sie nicht durch.

Derselbe Trend lässt sich in der gesamten Welt beobachten. Die Staatsschuldenkrise steht jetzt kurz davor, in den Hyper-Drive überzugehen – oder vielleicht sollten wir hier besser die Star-Trek-Terminologie bemühen und von Warpgeschwindigkeit sprechen.

Und in Großbritannien ist es dasselbe. Die britischen Medien – die bedeutend freier sind als in den USA – melden, dass die staatlichen Pensionen jeden Haushalt pro Jahr bis zu GBP 1.600 kosten werden.

Im Folgenden finden Sie die Kreditkosten der britischen Regierung als prozentualen Anteil am BIP. Interessant ist, dass die Kosten seit 2010 anfingen, über die Abwärtstrendlinie zu steigen. Zunächst sind die Zinskosten als prozentualer Anteil am BIP gesunken, weil die Regierungen die Zinssätze nach unten manipuliert haben, doch durch die Steuererhöhungen geht das BIP jetzt zurück, so dass die Zinskosten nun wieder zu steigen beginnen.

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Und da das Kapital zurzeit aus Europa und Japan in Richtung Dollar geht, werden die Schulden außerhalb der USA schneller abheben. Letztlich, ab Herbst 2015, wird das Ganze auch in den USA stattfinden.

Staatsschulden sind in die Zukunft verlagerte Steuern

Alles findet innerhalb einer dynamischen Welt statt – es gibt nichts, was in einem eindimensionalen Vakuum stattfindet. Die Ausweitung der Geldmenge durch die US-Notenbank in Höhe von USD 3 Billionen war nicht inflationär, weil sie parallel zu einem Fremdkapitalabbau (auch Geldversorgung) in Höhe von wenigstens USD 5 Billionen, wenn nicht sogar USD 7 Billionen stattfand.

Das ist der Unterschied, wenn wir die Situation mit Japan vergleichen, wo die Geldversorgung ebenfalls über USD 1 Billion ausgeweitet wurde. Warum? Weil der Fremdkapitalabbau in Japan bereits vor über 20 Jahren stattfand. Daher ist die Ausweitung der Geldmenge in Japan mit der Geldmengenausweitung der US-Notenbank inmitten einer Kontraktion nicht zu vergleichen. Man muss die Differenzen saldieren.

Dasselbe Ereignis hat also nicht immer dieselben Auswirkungen zur Folge. Die Auswirkungen hängen von einer ganzen Reihe von Variablen ab und wie diese zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt aussehen! Das ist auch der Grund, warum sinnlose, simplifizierende Regeln wie „Zinssätze rauf, Aktien runter“ nur für Durchschnittsbürger sind, die nicht bis drei zählen können.

Und genauso ist die Kreditaufnahme lediglich eine in die Zukunft verlagerte Besteuerung. Am Ende muss die Regierung die Steuern erhöhen, so wie es jetzt gerade getan wird. Und dann wird die Regierung richtig hässlich und fängt damit an, Jagd auf Leute zu machen – ja sie wird sie einfach töten, nur um an die Vermögenswerte zu gelangen.

Die Kreditaufnahme ist nie kostenlos. Sie ist genau der Grund, warum Imperien, Nationen und Stadtstaaten untergehen – und Politiker machen es die ganze Zeit über, weil es ihnen immer nur um ihre eigenen Interessen geht und nie um das Vermächtnis, das sie hinterlassen.

Daher geht es nicht nur um einen Anstieg bei der Geldversorgung – die Schulden türmen sich auf, und das sendet die Wirtschaft dann noch schneller über die Klippe und an den Punkt, wo es kein Zurück mehr gibt.

Ich glaube, dass Zinsen vor der Reformationszeit bei den Arabern und Katholiken als Sünde und Wucher verboten gewesen waren. Seit der Antike war klar, dass Schulden die Zivilisation vernichten, und ich glaube, dass das auch der Grund dafür war, dass die Religionen derartige Konstrukte verboten hatten.

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