Propagandafront.de, 20.07.2015
Gold ist am Montagmorgen im asiatischen Handel eingebrochen und in der Spitze auf USD 1.085,29 pro Unze gefallen – das ist ein neues 5-Jahrestief. Damit ist das gelbe Metall in den frühen Morgenstunden so billig gewesen wie seit März 2010 nicht mehr. Es war ein Flash-Crash, ein Blitzeinbruch. Der Minuten-Chart verrät uns, dass der Goldpreis praktisch innerhalb von einer Minute von USD 1.130 auf USD 1.085 pro Unze gefallen ist.
Doch wie geht es weiter? Die Lage am Goldmarkt ist nach wie vor außerordentlich bärisch. Bereits am Freitagabend war klar, dass das Metall auf Wochenbasis seine Stützung durchbrochen hat und wohl weiter in die Tiefe rauschen würde. Der Blitzeinbruch von Montagmorgen dürfte aber selbst einige Goldbären überrascht haben.
Der Edelmetallanalyst Jordan Roy-Byrne schrieb am Freitag den 17.07.2015 im Hinblick auf die nun noch verbliebenen Stützungsmarken:
„Es sieht so aus, als würde Gold nun ein neues Monats- und Wochentief ausbilden – aber es muss immer noch durch sein Tagestief von USD 1.140 pro Unze brechen. Sollte hier nicht unmittelbar ein Short-Squeeze einsetzen, könnte es sein, dass Gold jetzt nur noch Stunden oder Tage davon entfernt ist, genauso einzubrechen, wie es bei den Silberminenaktien in den letzten Wochen geschah. Der Trend für den Edelmetallsektor weist ganz offenkundig nach unten und die Stimmung verschlechtert sich dementsprechend. Das wichtigste Thema für die Langzeit-Bullen ist aber, wo die langfristigen Stützungslinien bei diesen Märkten verlaufen.
Im Folgenden finden Sie den Monatschart von Gold und Silber. Ich fange hier mal mit Silber an: Das weiße Metall bricht gerade durch seine entscheidende Stützung bei USD 15 pro Unze. Das nächste wichtige Stützungsniveau verläuft bei gut USD 13 und gut USD 12 pro Unze. Zu Gold: Das gelbe Metall scheint seine Stützung bei USD 1.180 pro Unze hinter sich gelassen zu haben – dieses Stützungsniveau hatte über 2 Jahre hinweg gehalten. Der Monatschart zeigt, dass die nächsten starken Stützungslinien bei USD 1.040 und USD 1.000 pro Unze verlaufen […]
In Anbetracht der Stützungslinien ist es derzeit noch zu früh, um hier als Käufer aufzutreten. Wir würden es vorziehen, wenn Gold unter USD 1.100 pro Unze und Silber unter USD 14 pro Unze fällt, bevor wir überhaupt über Käufe nachdenken. Sollte Gold die Marke von USD 1.140 pro Unze und umgehend darauf die Marke von USD 1.100 pro Unze durchbrechen, könnte sich auch eine Mini-Kapitulation mit einer anschließenden Rally entwickeln.
Wir sind der Meinung, dass es noch ein paar Monate (nicht Tage oder Wochen) dauern wird, bis sich das Tief ausgebildet hat. Sie sollten daher defensiv bleiben und auch bezüglich ihrer Hebel und Short-Positionen jederzeit schnell agieren können. An irgendeinem Punkt in den nächsten Monaten wird der Markt eine Trendwende einleiten. Dann könnten sich im Edelmetallsektor epische Kaufgelegenheiten bieten.“
Noch drastischer formuliert es der renommierte Edelmetall-Veteran Martin Armstrong. Unter dem Titel „Gold – der Panikzyklus ist da“ schrieb er am 20.07.2015:
„Gold hat den Handel in Asien mit einem großen Knall eröffnet und ist in der Spitze fast USD 44 pro Unze auf USD 1.083 pro Unze gefallen. Das korrespondiert mit unserem Panikzyklus für diese Woche. Gold ist gerade dabei, drastisch im Preis zu fallen, und es wird auch das Niveau von USD 1.000 pro Unze durchbrechen, woraufhin dann alle mit einen Preis von USD 600 bis USD 700 pro Unze rechnen werden.
Unser Energiemodell (unterer Teil des Goldpreischarts) ist in den negativen Bereich abgerutscht, weshalb dieser Preiseinbruch auch okay ist. All unsere Zielvorgaben haben weiterhin Bestand, während wir uns immer stärker den zeitlichen Zielen annähern. Wir sollten im Hinterkopf behalten, dass jetzt Viele beginnen werden, sich zu weigern, zu verkaufen, während andere Markteilnehmer das als Begründung dafür anführen werden, dass Gold eine Rally hinlegen müsste. Beispielsweise hat die US-Prägeanstalt die Produktion der Silver-Eagles eingestellt. Das ist aber keinesfalls bullisch – es wird keine Auswirkungen auf die Preisentwicklung haben.“