The Economic Collapse, 26.09.2010

Die Vereinigten Staaten verwandeln sich rasend schnell in die allererste „postindustrielle“ Nation des Planeten. Alle großen Imperien wurden am Ende zu fett und zu faul und begannen damit den Reichtum ihrer Vorväter zu verprassen.

Die Geschwindigkeit, mit der Amerika diese Aufgabe erledigt, ist jedoch absolut atemberaubend. Amerika befand sich einst an der vordersten Front der industriellen Revolution. Die USA zeigten dem Rest der Welt, wie von Autos, über Fernseher bis hin zu Flugzeugen alles im Rahmen der Massenproduktion gefertigt werden konnte. Die industrielle Fertigung in den USA verhalf im Zweiten Weltkrieg zum Sieg über Deutschland und Japan.

Jetzt werden wir jedoch Zeugen der amerikanischen Deindustrialisierung, mit zigtausenden Fabriken, die alleine im letzten Jahrzehnt geschlossen wurden. Zig Millionen Arbeitsplätze sind während dieser Periode im Produktionsbereich verloren gegangen. Die Vereinigten Staaten haben sich in ein Land verwandelt, das alles in seinem Zugriff befindliche verkonsumiert, aber im Gegenzug kaum noch etwas herstellt. Kenn Sie eigentlich unser größtes Exportgut zurzeit? Altpapier. Ja, Müll ist unser größter Exportposten, den wir in den Rest der Welt verschiffen, während wir zur selben Zeit gefräßig das Geld für irgendwelche Sachen, die uns die Welt dafür verkaufen mag, aus dem Fenster blasen.

Die Vereinigten Staaten haben sich aufgebläht und unsere Wirtschaft ist heute nur noch der Schatten ihres einstigen Selbst. Es gab einmal eine Zeit in den USA, da konnten wir in der Fertigung buchstäblich die gesamte restliche Welt ausstechen. Heute ist das nicht mehr so, aber die Amerikaner konsumieren aktuell jedoch mit Sicherheit mehr als der Rest der Welt. Wenn die Deindustrialisierung in Amerika mit dieser Geschwindigkeit weiter voranschreitet, welche Art von Zukunft werden wir dann unseren Kindern hinterlassen?

Jede bedeutende Nation in der Geschichte war stets auch bedeutend, wenn es um die Herstellung von Gütern ging. Wenn die Vereinigten Staaten es weiter zulassen, dass ihr Produktionsstandort mit atemberaubender Geschwindigkeit vernichtet wird, wie um Himmels Willen sollen sich die USA dann noch als große Nation betrachten können? Wir haben die größte Schuldenblase der Geschichte geschaffen um zu versuchen unseren hohen Lebensstandard zu halten, aber die aktuelle Situation ist nicht einmal im Ansatz tragfähig. Jeden Monaten rutschen die Vereinigten Staaten in immer mehr Schulden und werden immer ärmer. Was passiert also, wenn die Blase platzt?

Die Deindustrialisierung der Vereinigten Staaten sollte eine der Hauptsorgen von jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind im Lande sein. Bedauerlicherweise haben die Amerikaner jedoch überhaupt keine Ahnung, was sich um sie herum gerade abspielt. Für diese Menschen, sollten Sie den Artikel ausdrucken. Vielleicht wird sie das, was sie im Folgenden lesen werden, stark genug schockieren, damit sie aus ihrem Schlaf aufwachen. Die nachfolgenden 19 Tatsachen bezüglich der Deindustrialisierung werden Ihnen den Atem verschlagen:

1. Die Vereinigten Staaten haben seit dem Jahre 2001 rund 42.400 Fabriken verloren. Rund 75% dieser Fabriken beschäftigen über 500 Mitarbeiter.

2. Dell Inc., einer der größten Computerhersteller Amerikas, hat Pläne angekündigt seine Operationen in China drastisch auszweiten und dort innerhalb des nächsten Jahrzehnts über USD 100 Milliarden zu investieren.

3. Dell hat angekündigt, dass es seine größte Fertigungsanlage in Winston Salem im US-Bundesstaat North-Carolina im November schließen wird, wodurch rund 900 Arbeitsplätze verloren gehen werden.

4. Im Jahre 2008 wurden auf der ganzen Welt 1,2 Milliarden Mobiltelefone verkauft. Davon wurden 0 in den USA gefertigt.

5. Laut einer neuen Studie des Economic Policy Institute werden die USA alleine in diesem Jahr über eine halbe Million Arbeitsplätze verlieren, wenn die Rate des Handelsdefizits mit China weiter anhält.

6. Ende Juli ist das Handelsdefizit mit China im Vergleich zur Vorjahresperiode um 18% angestiegen.

7. Die Vereinigten Staaten haben seit Oktober 2000 rund 5,5 Millionen Arbeitsplätze im Produktionsbereich verloren.

8. Laut Tax Notes stieg die Zahl der Beschäftigten bei Tochtergesellschaften von US-Firmen im Ausland zwischen 1999 und 2008 um atemberaubende 30% auf 10,1 Millionen Arbeitnehmer. Während desselben Zeitraums sank die US-Beschäftigung bei international agierenden US-Konzernen um 8% auf 21,1 Millionen.

9. Im Jahre 1959 repräsentierte der Fertigungsbereich noch 28% der US-Wirtschaft – 2008 lag der Anteil bei 11,5%.

10. Ford Motor Company verkündete jüngst die Schließung einer Fabrik in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota, die das Modell Ford Ranger produziert. Rund 750 gut bezahlte Mittelklasse-Arbeitsplätze fallen weg, da die Herstellung des Ford Ranger nicht in Fords neue „globale“ Produktionsstrategie passt.

11. Mit Stand Dezember 2009 arbeiteten weniger als 12 Millionen Amerikaner im Produktionsbereich. Das letzte Mal, als 12 Millionen Amerikaner im Produktionsbereich beschäftigt waren, war im Jahre 1941.

12. 70% des Bruttosozialprodukts der Vereinigten Staaten wird heutzutage verkonsumiert. Von diesen 70% wird über die Hälfte für Dienstleistungen ausgegeben.

13. Die Vereinigten Staaten haben seit dem Jahr 2000 gigantische 32% ihrer Arbeitsplätze in der Industrie verloren.

14. Im Jahre 2001 befanden sich die Vereinigten Staaten auf Rang 4 der Prokopfrate beim Zugang zu Breitbandinternet – heute ist es Platz 15.

15. Die Beschäftigung in der US-amerikanischen Computerbranche ist im Jahre 2010 geringer als 1975.

16. Gepresste Leiterplatinen werden heutzutage in zigtausenden unterschiedlichen elektronischen Produkten verwendet. Asien produziert aktuell 84% aller weltweit gefertigten Platinen.

17. Die Vereinigten Staaten geben für jeden US-Dollar, den die Chinesen für US-amerikanische Waren ausgeben, rund USD 3,90 in China aus.

18. Ein berühmter Ökonom hat vorausgesagt, dass die chinesische Wirtschaft bis 2040 dreimal größer sein wird als die US-Wirtschaft.

19. Das US-Zensusbüro hat bekannt gegeben, dass aktuell 43,6 Millionen Amerikaner in Armut leben. Laut der Behörde ist dies die höchste Zahl an armen Amerikanern innerhalb der letzten 51 Jahre, als man mit der Aufzeichnung der entsprechenden Daten begann.

Wie viele weitere zigtausende Fabriken müssen noch schließen, bevor wir anfangen etwas dagegen zu unternehmen? Wie viele Millionen Amerikaner müssen noch ihre Arbeit verlieren, bevor wir uns eingestehen, dass wir es hier mit einem extrem ernsten Problem zu tun haben? Wie viele Billionen US-Dollar müssen das Land noch verlassen, bevor wir begreifen, dass der rasend schnelle Vermögensabfluss unsere Wirtschaft niederstreckt? Wie viele einst bedeutende Städte mit industrieller Grundlage, wie Detroit, müssen noch verrotten und zu Kriegszonen verkommen, bevor wir verstehen, dass wir hier landesweit wirtschaftlich Selbstmord begehen?

Die Deindustrialisierung Amerikas ist eine nationale Krise und sollte auch als solche behandelt werden…Amerika befindet sich in massiven Schwierigkeiten und es ist Zeit für die Amerikaner, dass sie aufwachen.

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