Der Rohstoffexperte Dr. Stephen Leeb geht davon aus, dass der Silberpreis in den kommenden Jahren auf unvorstellbare Höhen klettern wird. Sparer und Anleger, die bei den jetzigen Preisniveaus nicht kaufen, würden ihre Unentschlossenheit schon bald bitter bereuen

Propagandafront.de, 02.01.2012

Der renommierte Rohstoff- und China-Experte Stephen Leeb geht davon aus, dass Silber das beste Investment dieses Jahrzehnts sein wird. Laut seiner Auffassung werden sich die Amerikaner und die Europäer für die Inflation entscheiden, da die Deflation in eine bittere Wirtschaftsdepression führt. Durch ein hochinflationäres Umfeld würde man hingegen Zeit gewinnen. Auch würde die Schuldenlast bedeutend vermindert und, historisch gesehen, bestünde sogar die Aussicht darauf, dass der Inflation eine Wachstumsperiode folgt. Im Gespräch mit Chris Waltzek von Goldseek-Radio erklärte Leeb vor wenigen Tagen:

„… China hat eigentlich immer Silber exportiert, jetzt importieren sie es aber. Und die Chinesen sind sehr bedeutende Silberimporteure. Sie haben auch erklärt, dass sie künftig überhaupt kein Silber mehr exportieren werden. Also wenn ein Land ein Nettoimporteur ist, dann exportiert es trotzdem immer noch einen gewissen Teil, bei China ist das aber nicht so – sie werden jeden Krümel Silber, den sie besitzen, behalten.

Ich gehe davon aus, dass die Chinesen ihre Silberimporte weiter ausbauen und damit beginnen werden, Silber zu horten. Was ich damit sagen will, ist, dass die Chinesen begriffen haben, was los ist …

Einige Menschen haben Silber bereits auf dem Radar, obwohl sie nicht wissen, ob es nun ein Edelmetall wie Gold oder doch eher ein Industriemetall ist. In Wirklichkeit ist es beides, obwohl ich davon ausgehe, dass es die nächsten fünf bis zehn Jahre vornehmlich ein Industriemetall sein wird. Silber wird in der Energiebranche in Zukunft eine maßgebliche Rolle spielen, und genau das hat China begriffen.“

[Frage: Laut Ihren Analysen ist ein Gold/Silber-Verhältnis von 1:7,5 möglich, was beim heutigen Goldpreis einem Silberpreis von rund USD 200 pro Unze entspräche.]

„Naja, zunächst kommt erst einmal die Marke von USD 100 pro Unze und dann vielleicht USD 200 pro Unze. Ich glaube, ein Silberpreis von USD 200 pro Unze ist vernünftiges Preisziel. Das Problem ist aber, dass die Menschen anfangen werden, ziemlich nervös zu reagieren, wenn Silber erst einmal auf USD 100 pro Unze klettert.

USD 100 ist eine sehr gewaltige und runde Zahl, und sie werden dann damit anfangen, Maßnahmen zu ergreifen – ja sie könnten sogar darüber nachdenken, den Besitz von Silber als Geldmetall zu verbieten. Aber USD 100 pro Unze ist durchaus möglich.

Und ironischerweise ist Silber jetzt auf USD 27 pro Unze eingebrochen. Das ist derselbe Preis, wo auch Rohöl stand, als ich sagte, dass es auf USD 100 klettern würde. Ich habe dazu ein Buch mit dem Titel ´Der Öl-Faktor` verfasst. Dafür habe ich mir lediglich verschiedene Aspekte angeschaut, sie zusammengesetzt und nach Widersprüchen Ausschau gehalten. Dabei stieß ich darauf, dass es bei Öl ein riesiges Angebotsdefizit geben würde. Und genau dasselbe beobachte ich nun bei Silber. Ein Preisanstieg von USD 27 auf USD 100 ist überhaupt nichts besonderes, so etwas passiert ständig.

Weltweit gibt es nicht sonderlich viel Silber, weshalb ich USD 100 pro Unze auch für ein sehr vernünftiges Preisziel halte. Das Einzige, was dem Preisanstieg bei Silber meines Erachtens entgegen stünde, wäre eine Depression. Sollte jedoch das eintreten, was nach meinem Dafürhalten passieren wird und meines Erachtens auch das geringere Übel sein dürfte – nämlich jede Menge Inflation – müssten wir eigentlich von einem Silberpreis in Höhe von USD 200 pro Unze sprechen.“

[Frage: Angenommen, das europäische Finanzsystem kollabiert und Gold macht sich wieder in Richtung USD 2.000 pro Unze auf, während die Anleger ins billigere Silber stürmen – könnte es dann aufgrund des Silberbedarfs in der Industrie und beim Militär zu Rationierungen kommen und wäre dann nicht auch ein Gold/Silber-Verhältnis von 1:3 möglich?]

„Alles wäre möglich. Wenn man sich die Welt anschaut, in der wir heute Leben – nehmen wir die Europäischen Zentralbank und ihre aufgeblähte Bilanz – kann überhaupt nichts mehr ausschließen …

Auf mich macht es den Eindruck, als hätte die europäische Krise zurzeit dieselben Auswirkungen wie die Lehman-Krise und die Bear-Stearns-Krise in 2008, nur dass es diesmal viel schlimmer werden könnte. Und eins ist meines Erachtens ebenfalls klar: Weltweit gibt es zurzeit einen extrem hohen Liquiditätsbedarf, speziell in Europa, und die Menschen sind völlig verängstigt.

Wie will die EZB denn ihre USD 3,2 Billionen finanzieren? Will die EZB etwa versuchen, diese Gelder wieder aus dem Markt abzuziehen mit all den damit in Zusammenhang stehenden katastrophalen Konsequenzen, oder wird sie nicht eher mehr noch mehr Geld drucken, also Monetisieren, was ebenfalls mit massiven Folgen einhergeht?

… Gold bezeichne ich zurzeit als ´Gummiband`, da der Goldpreis, um jeden Dollar, den er nach unten geht – und Gold könnte bis auf USD 1.250 pro Unze sinken, was dem prozentualen Preiseinbruch des Jahres 2008 entspräche – wieder um zwei Dollar steigen wird. Ein Goldpreis von USD 2.000 pro Unze ist meines Erachtens so gut wie sicher.

Und wenn man in diesen Preisbereich kommt, könnte Silber durchaus nach oben hin ausbrechen, wobei keiner kann sagen, wie weit es nach oben schießen wird, es wird aber ein dramatischer Anstieg sein. Selbst wenn Silber noch bis auf USD 20 pro Unze zurückgeht – wer jetzt nicht bei USD 27 pro Unze kauft, wird sich schwarz ärgern … Bis die Leute dann letztendlich auf den Zug aufgesprungen sind, könnte der Silberpreis angesichts der turbulenten und unsicheren Welt bereits bei USD 70 bis USD 80 pro Unze liegen und sich schon auf dem Weg zu viel höheren Niveaus befinden …

[In diesem Jahrzehnt] dürften Edelmetalle und Rohstoffe die Vermögensklassen sein, die mit Abstand die beste Performance hinlegen werden. In den 70ern warf der Aktienmarkt inflationsbereinigt überhaupt keine Gewinne ab, wohingegen sich Gold jährlich im Schnitt um 25% verteuerte – und an genau diesen Punkt könnten wir heutzutage ohne Weiteres wieder gelangen.

Ich rechne mit einem Goldpreis von USD 10.000 pro Unze. Nicht im nächsten oder übernächsten Jahr, aber ich wäre – sollten wir zwischen jetzt und dem Ende dieses Jahrzehnts eine Depression vermeiden können – sehr überrascht, wenn der Goldpreis nicht bis auf USD 10.000 pro Unze klettern würde.

Ja und wer weiß, wo Silber dann liegen könnte. USD 500, USD 600 oder USD 1.000 pro Unze? Ich habe keine Ahnung, wo Silber Ende dieses Jahrzehnts liegen wird, aber es wird mit Sicherheit eine Zahl sein, welche sich die Leute heute [nicht vorstellen können]. Menschen, die das jetzt hören, denken sich vielleicht, dass ich ein Spinner bin, aber ich glaube nicht, dass sie in fünf oder zehn Jahren immer noch dieser Auffassung sein werden, da bin ich mir sicher …“

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