Das Finanz-Chaos wurde bis auf weiteres abgewendet. Für Anleger und Sparer gibt es aufgrund der wilden Gelddruckmaßnahmen der Zentralbanken aber nur eine nachhaltige Alternative, um ihr Vermögen zu retten: Gold & Silber

Robert Fitzwilson, King World News, 21.09.2012

Das Gute an der jüngsten Erklärung der US-Notenbank ist, dass nun alle Zweifel, die bei jedem Fed-Treffen mitschwangen, auf absehbare Zeit aus dem Weg geräumt worden sind. Die einzig atemberaubende Meldung, die jetzt noch von der Fed kommen kann, ist, dass sie bekanntgibt, eine 180-Grad-Wende zu vollführen. Doch das wird nicht passieren, solange nicht irgendeine Art von Chaos ausbricht. Die US-Notenbanker bestätigten im Grunde nur das, was wir alle bereits wissen: Es gibt keine Kursänderung, und einen alternativen Weg gibt es auch nicht.

Man sollte die Fed auch nicht allzu sehr bemitleiden. Die US-Notenbank ist ein privates Unternehmen, das sich im Besitz verschiedener Banken befindet. Die US-Staatsanleihen, die die Fed sukzessive aufgekauft hat, sind in Wirklichkeit Bezugsscheine für künftige Steuereinnahmen der US-Regierung. Und all die Hypothekenkäufe könnten dazu führen, dass die Fed in einem ganz speziellen wirtschaftlichen Umfeld zu einem der größten Halter von Immobilien avanciert. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass die US-Notenbank auch als bedeutender Käufer von US-Aktien auftritt.

In dem Film „Der weiße Hai“ gibt es eine bekannte Szene, wo die Leute auf dem Boot den riesigen Hai, mit dem sie um ihr Leben ringen, erstmals richtig zu Gesicht bekommen. Die schiere Größe des Hais veranlasste einen der Bootsinsassen zu der Bemerkung: „Wir werden ein größeres Boot brauchen!“ Und der Fed-Vorsitzende Bernanke erklärte uns letzten Donnerstag, dass wir ebenfalls ein größeres Finanz-Boot brauchen. Und das muss so groß als möglich sein – koste es, was es wolle.

Als Europa und der Euro noch eine gewisse Stabilität aufwiesen, bestand der Plan darin, den Dollar kontrolliert zu entwerten, um die US-Exporte, speziell die US-amerikanische Fertigungsindustrie, zu stützen. Das legt natürlich einen stärkeren Euro nahe, was es den Europäern wiederum erlaubt hätte, ihren größten Handelspartner, China, zu stützen. Wenn Chinas Wirtschaft floriert, kann das Land im Gegenzug mehr Geld für US-Staatsanleihen ausgeben. Und umso mehr Käufer von US-Staatsanleihen da sind, desto niedriger fallen die Zinssätze aus und desto mehr Kredite können aufgenommen werden, um das Haushaltsdefizit der US-Regierung zu finanzieren.

Als Europa dann aber auf einmal gegen die Wand fuhr, musste dieser Plan vorübergehend ausgesetzt werden. In Europa ist bisher keines der bedeutenden Probleme gelöst worden, und es scheint, als hätte sich dort eine Art hartnäckiger Resignation breitgemacht. Die strukturellen Probleme bleiben nach wie vor bestehen, aber die Mitgliedsländer der Europäischen Union haben sich widerwillig auf eine Art von Status Quo geeinigt, da es für sie tatsächlich keine andere Alternative mehr zu geben scheint.

Unbegrenztes Gelddrucken durch die Fed bedeutet für uns unbegrenzte Unterstützung der anderen Zentralbanken und des Bankensystems. Würde in nächster Zeit an den Finanzmärkten das Chaos losbrechen, würde dies bedeuten, dass die Fed die Kontrolle verloren hat. Hat sie aber nicht – und das ist nach unserem Dafürhalten eines der wichtigen Erkenntnisse der Erklärung vom 13.09.2012.

Das Finanz-Chaos – das dank all des Irrsinns letztlich unvermeidlich einsetzen wird – wurde bis auf weiteres abgewendet. Die Botschaft des Fed-Vorsitzenden ist unmissverständlich: Er und seine Leute haben alles unter Kontrolle.

Wir gehen davon aus, dass die Aktienmärkte steigen und die Zinssätze weiterhin auf niedrigen Niveaus verharren werden. Derselbe Typ, der unbegrenzte Geldmengen drucken kann, um damit Aktien zu kaufen, die Zinssätze unten zu halten und den Eigenheimmarkt anzukurbeln, ist auch genau derjenige, der unbegrenzte Geldmengen drucken kann, um sicherzustellen, dass die Edelmetall- und Rohstoffpreise bis auf weiteres auf akzeptablen Preisniveaus verharren.

Der jüngste Anschlag auf den Rohölpreis ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür. Nach den jüngsten Hochs kam es zu einem drastischen Rückgang – eine Rückgang, bei dem jemand kräftig mitgeholfen hat. Die OPEC-Länder haben bezüglich ihrer Förderkapazitäten keinen Handlungsspielraum und die strategischen Ölreserven der Länder wurden auch nicht abverkauft, was Gründe für einen Preisrückgang gewesen wären. Die zugrunde liegende Botschaft ist laut und deutlich: Die Zentralbanker haben die Zügel immer noch fest in der Hand und werden alles tun, um ihre Ziele weiter voranzutreiben, egal ob Sie diese nun gut finden oder nicht.

Die Kriegsgefahr könnte die ganze Situation in ein Chaos verwandeln. Im Nahen Osten wurde bereits eine Armada zusammengezogen – angeblich um die Schließung der Straße von Hormus im Persischen Golf zu verhindern. Unterdessen warnte ein chinesischer General, dass seine Truppen für einen Krieg mit Japan um ein paar jüngst von Japan gekaufte Inseln gerüstet seien. China und Japan brauchen beide Energie, und die Eigentümerschaft der Inseln beinhaltet auch die direkte Kontrolle über große Mengen davon. Geschichtsinteressierte wissen natürlich, dass es bei Kriegen oftmals um wichtige Rohstoffe geht. Und es gibt keinen wichtigeren Rohstoff als Öl.

Ja es gibt Leute, die Krieg als gute Sache erachten: Krieg beinhaltet Zerstörung. Krieg lenkt die Aufmerksamkeit von den scheiternden Geldsystemen und den unentrinnbaren Schuldenspiralen ab. Krieg sorgt dafür, dass die arbeitslosen Massen auf vermeintliche Missstände anderer Länder achten und von ihrem eigenen Elend abgelenkt werden. So abscheulich das Konzept des Kriegs für die meisten Menschen und Gesellschaften auch sein mag – es ist ein wesentlicher Bestandteil der Menschheitsgeschichte.

Krieg ist eine der beiden offenkundigen Wildcards, die zurzeit erkennbar sind. Die andere Wildcard ist die US-Präsidentschaftswahl. Keines dieser beiden Ereignisse ist vorhersagbar. Und während wir darauf warten, wie sich diese beiden Ereignisse entwickeln, müssen wir uns natürlich auch in den vorübergehend beruhigten Finanzmärkten zurechtfinden und bezüglich weiterer, neuer Wildcards höchste Wachsamkeit walten lassen.

Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit, dass man für den Tag, wo die Kontrolle entgleitet und das Chaos einsetzt, einen beträchtlichen Teil seiner Ersparnisse in Form von Edelmetallen hält. Wir ziehen Silber seinem großen Bruder Gold aus einer Vielzahl von Gründen vor, aber eine Kombination aus beiden Metallen ist ein absolutes Muss für jeden, der darauf hofft, die kommenden Ereignisse zu überstehen und dabei auch noch erfolgreich zu sein.

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