Scott Silva, The Gold Speculator, 28.02.2012

Ein mächtiger Bullenmarkttrend schraubt Gold und Silber weiter in die Höhe. Gold befindet sich gegenwärtig auf seinem Weg zu neuen Allzeithochs – eine Entwicklung, die ihre Ursache in den massiven Regierungsinterventionen an den Kapitalmärkten findet. Der Goldpreis wird in 2012 seine Höchststände des vergangenen Jahres überflügeln und Silber wird ebenfalls auf neue Höchststände klettern.

Doch was steckt eigentlich hinter diesen positiven Preisprognosen? Sind wir in der Lage, die Ursache-Wirkungs-Beziehung für den Anstieg der Edelmetallpreise auszumachen? Ist es jetzt an der Zeit Gold und Silber zu kaufen?

Die Antworten auf diese Fragen ergeben sich von selbst, wenn man sich der Dynamik der Wirtschaftszyklen und der Macht, der von den Markttrends ausgeht, bewusst ist.

Wie wir von Mises und Hayek wissen, sind die Zinssätze für das Verhalten von Investmentkapital von entscheidender Bedeutung. Lässt man dem Markt freien Lauf, ergibt sich die Höhe der Zinssätze aus der Kreditversorgung (ein Stellvertreter der Sparquote) und der Risikobereitschaft der Investoren, ihr Kapital an den Märkten zu platzieren.

Und dank Adam Smith wissen wir, dass die eigennützigen Handlungen der Investoren in freien Märkten dazu führen, dass das Kapital äußerst effektiv verteilt wird. Die Investoren neigen dazu, ihr Kapital vermehrt in „Gewinner“ zu investieren und ihre Verluste bei den „Verlierern“ rasch einzugrenzen.

Aber wenn die freien Märkte so effizient sind, wie kann es dann sein, dass es zu bedeutenden Wirtschaftsabschwüngen kommt, die von Rezessionen bis hin zu Depressionen reichen können?

Der überwiegende Teil dieser Wirtschaftsabschwünge ist auf Marktmanipulationen zurückzuführen. Bei den Manipulanten handelt es sich gewöhnlich um Regierungsbehörden, die darauf aus sind, einen oder mehrere Wirtschafbereiche mithilfe von Zins- und/oder Preisfestsetzungen „zu verwalten“. Zur Erreichung dieses Ziels nutzt Regierung fragwürdige Zwangsmaßnahmen.

Diese Regierungsinterventionen haben zur Folge, dass die natürlichen Zinssätze verzerrt und die Preisfindung zunichte gemacht werden, was wiederum zu Fehlinvestitionen und Blasenbildungen an den Märkten führt. Der wirtschaftliche Abschwung setzt dann ein, wenn eine solche Blase platzt.

Die US-Notenbank Federal Reserve ist in der Vergangenheit der bedeutendste Marktmanipulant gewesen. Durch die Festlegung der Zinssätze und die Kontrolle der Verfügbarkeit von Geld und Kredit verzerrt die Fed die natürliche Nachfrage nach Geld und Kredit, was sinnvolle Investitionen behindert und die Preisfindung für Arbeit und Rohstoffe verfälscht. Das Ganze geht oftmals mit desaströsen Folgen einher.

Wenn die US-Notenbank die Wirtschaft künstlich mit Kredit versorgt, indem sie den Zinssatz absenkt, heizt sie dadurch zur selben Zeit Investments bei Projekten an, die am Ende zum Reinfall werden. Ob die Hightech- und Dot.com-Blase oder die Eigenheimblase – alle diese Blasen wurden durch die jahrzehntelange Fed-Politik des billigen Geldes überhaupt erst möglich gemacht und angeheizt. Jeder dieser künstlich erzeugten Booms brach am Ende in sich zusammen, was mit einem gigantischen Vermögensverlust und der Verheerung der Wirtschaft einherging.

Die uns vorliegenden Daten stützen diese Ursache-Wirkungs-Beziehung. Die Dot.com-Manie fiel zeitlich auf den Anstieg der Geldversorgung, der im Jahre 1995 an Fahrt aufnahm. 1996 schwächte sich der Anstieg leicht ab, beschleunigte sich ab 1997 wieder und erreichte im Januar 1999 mit einer jährlichen Zuwachsrate von 15% seinen vorläufigen Höhepunkt. Dann verlangsamte sich Wachstumsrate der Geldversorgung erneut, was zum Platzen der Dot.com-Blase führte.

Und auch die US-Eigenheimblase wurde mithilfe von billigem Geld und Kredit sowie gesellschaftsplanerischen Maßnahmen in den 90er Jahren ins Leben gerufen. Als die Blase in 2007 platzte, hatte dies die sogenannte „Große Rezession“ zur Folge.

In einem bisher beispiellosen Manöver hatten die US-Notenbank und das US-Finanzministerium die Geldversorgung zwischen 2008 und 2010 um weitere USD 2,3 Billionen aufgebläht – alles im Namen konjunkturbelebender Maßnahmen.

Die Geldversorgung der Fed (MZM) belief sich 1980 auf USD 907 Milliarden. Für Februar 2012 wird die MZM-Geldversorgung mit USD 10,8 Billionen ausgewiesen. Bei diesem Geldaggregat finden die Notkredite in Höhe von USD 16 Billionen, die die Fed den US-amerikanischen Großbanken zwischen 2008 und 2011 zur Verfügung stellte, aber keine Berücksichtigung.

Angesichts der uns vorliegenden Daten kann also kein Zweifel daran bestehen, dass die Urteilsfähigkeit der Investoren und Unternehmer durch diese gigantischen Geld- und Kreditinjektionen der Federal Reserve massiv getrübt wurde.

Aber was hat das billige Geld der Zentralbanken nun eigentlich mit dem Goldpreis zu tun?

Nun ja, jeder Dollar, der von der US-Notenbank aus dem Nichts geschaffen wird, verwässert den Wert der bereits im Umlauf befindlichen Dollars. Das ist nun einmal die Natur von Fiatgeld. Und da Gold in Dollars ausgepreist wird, braucht man mit jedem neu gedruckten Dollar natürlich auch mehr davon, um sich dieselbe Menge Gold zu kaufen.

Der Goldpreis und die Geldversorgung sind gemeinsam gestiegen. Ab 2002 kam es dann zu einer beschleunigten Verteuerung des gelben Metalls – eine Verteuerung, die mit dem Wertverfall des US-Dollars zusammenfällt:

Bei Gold und Silber lassen sich zurzeit technische Ausbrüche beobachten. Vergangene Woche brach Gold aus seiner Schulter-Kopf-Schulter-Formation aus, die im November 2011 ihren Anfang nahm. Basierend auf diesem Kursmuster liegt das aktuelle Preisziel für Gold bei knapp über USD 2.000 pro Unze. Silber zog nach und brach ebenfalls aus seiner Schulter-Kopf-Schulter-Formation aus, was nahelegt, dass sich das weiße Metall nun in Richtung seiner Höchststände von September 2011 aufmacht.

Der aktuelle Aufwärtstrend bei Gold und Silber ist unverkennbar. Jetzt ist es an der Zeit, Gold, Silber und einige ausgewählte Gold- und Silberminenaktien zu kaufen.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner