Die US-Notenbank Federal Reserve kämpft mit aller Macht darum, ihre Aktivitäten vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Mit ihrer Geldpolitik verwandelt sie die USA in einen Schatten ihrer selbst, was für die Bürger mit unglaublichem wirtschaftlichem Elend verbunden ist

Ron Paul, Goldseek.com, 05.03.2012

Obwohl die Fed in jüngster Zeit beispiellose Mengen an Informationen bezüglich ihrer Aktivitäten veröffentlicht hat, gibt es immer noch zahlreiche Dinge, von denen wir überhaupt nichts wissen. Es war vorherzusehen, dass die Fed mit aller Macht gegen jedwede Bemühung in Richtung von mehr Transparenz vorgehen würde.

Es bedurfte Offenlegungs-Regelungen im Dodd-Frank-Finanzgesetz, damit die Fed Daten zu ihren Notkreditvergabeprogrammen veröffentlichte, und es bedurfte gerichtlicher Klagen seitens Bloomberg und Fox News, um an Daten zu den Rediskont-Kreditvergabe-Fazilitäten zu gelangen, die während der schlimmsten Phasen der Finanzkrise zum Einsatz kamen.

Es wird weiterer konzertierter Anstrengungen des Kongresses, der Medien und der Öffentlichkeit bedürfen, um den Druck gegenüber der Fed aufrechtzuerhalten, so dass die US-Notenbank transparenter wird.

Transparenz an sich ist natürlich kein Allheilmittel. Selbst eine völlig transparente Organisation ist immer noch in der Lage, alle möglichen Arten von Unheil anzurichten. Ironischerweise wird jetzt eine der ungeheuerlichsten der jüngeren Aktivitäten der US-Notenbank – die Einführung eines expliziten Inflationsziels – von Vielen als ein weiteres wundervolles Beispiel der Transparenz gefeiert.

Wenn man aber in Ruhe darüber nachdenkt, was dieses 2%-Inflationsziel eigentlich ist, dann kommt man zu der Erkenntnis, dass es sich dabei um nichts weiter als die Entwertung des US-Dollars und die Reduzierung seiner Kaufkraft handelt. Und diese Effekte summieren sich rasend schnell. Eine jährliche Preisinflation von 2% bedeutet, dass sich die Preise innerhalb eines Jahrzehnts um 22% verteuern. Innerhalb von 20 Jahren summiert sich die Verteuerung bereits auf fast 50%.

In Wirklichkeit ist es aber noch schlimmer: Bei dem expliziten 2%-Inflationsziel wird nämlich überhaupt nicht erwähnt, welche Kenngröße zur Bestimmung der Inflation zur Anwendung kommt. Ob nun Verbraucherpreisindex, Kerninflation, persönliche Verbrauchsausgaben usw. – egal wofür sich die Notenbanker auch entscheiden werden, Sie können sich sicher sein, dass sie ein Auge darauf haben werden, die wirkliche Inflationsrate und Preissteigerungen nach unten zu manipulieren.

Man wird auf all jene, die mit der Berechnung der Preisindizes beauftragt sind, Druck ausüben, damit die Öffentlichkeit nicht aufgeschreckt wird, wenn sich die die Verteuerung beschleunigt.

Und natürlich werden die Regierungsvertreter behaupten, dass die Preissteigerungen den Durchschnittsamerikaner überhaupt nicht betreffen würden, da der Bürger ja stets in der Lage ist, das Steak durch eine Frikadelle zu ersetzen, oder seinen Kindern Cornflakes anstatt Schinkenspeck aufzutischen, um das Haushaltsbudget so vor den Preissteigerungen zu schützen.

Die Amerikaner sind sich jedoch der Tatsache gewahr, dass ihre Lebensqualität aufgrund der Federal Reserve und der Preisinflation in Mitleidenschaft gezogen wird. Mit welchen Ersatzprodukten sollen die Bürger eigentlich arbeiten, wenn die Preise für Frikadellen und Cornflakes durch die Decke schießen!

Die US-Notenbank hält die Zinssätze weiterhin nahe null in der Hoffnung, dadurch die Kreditvergabe und den Verbrauch anzuheizen. Die Bürger werden durch diese Nullzinspolitik aber entmutigt zu sparen. Warum soll jemand sein Geld zur Bank bringen, wenn er angesichts eines Kaufkraftverlusts von 2% im Jahr mit einem Einlagenkonto gerade einmal eine Rendite von 0,05% einfährt?

Mit dieser Geldpolitik hat die Federal Reserve die größte Schuldenblase in der Geschichte der Menschheit geschaffen. Durch die anhaltende Nullzinspolitik werden lediglich Wirtschaftlichkeit und Ersparnisse vernichtet – die wahren Grundlagen für wirtschaftliches Wohlergehen. Das Kapital wird immer stärker entwertet werden, die Infrastruktur wird verfallen und die Vereinigten Staaten werden am Ende nur noch ein Schatten ihrer selbst sein.

Es ist schon lange überfällig, dass diese gescheiterte Geldpolitik beendet wird – eine irrige Geldpolitik, bei der billiges Geld langfristiger realer Vermögensbildung vorgezogen wird.

Transparenz und eine vollumfängliche Überprüfung der Federal Reserve ist ein Anfang, und etwas, worauf wir alle hinarbeiten müssen. Und sollten die politischen Entscheidungsträger nicht über den Mut verfügen, die Machenschaften der Fed vollumfänglich offenzulegen, verdienen die Amerikaner zumindest das Recht, ihre wirtschaftlichen Transaktionen in dem Tauschmedium ihrer Wahl durchzuführen.

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