Die Massenmedien feiern fingierte US-Arbeitsmarktberichte und eine nicht vorhandene Wirtschaftserholung, während das US-Haushaltsdefizit im Februar auf ein neues Allzeithoch explodierte, die US-Notenbank bereits weitere Gelddruckmaßnahmen in Erwägung zieht, Millionen Amerikaner die Suche nach Arbeit aufgegeben haben und zunehmend mehr US-Bürger auf staatliche Almosen angewiesen sind

Greg Hunter, USAWatchdog.com, 12.03.2012

Also wenn man sich die Berichterstattung der Massenmedien über die jüngsten US-Arbeitslosenzahlen so anschaut, könnte man doch tatsächlich zu der Meinung gelangen, dass die sogenannte Große Rezession in den USA nun endlich vorbei ist und sich die Wirtschaft wieder auf dem Weg der Erholung befindet. Associated Press kommentierte die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten der Behörde für Arbeitsmarktstatistik (BLS) mit den Worten:

„Im Februar kamen in den Vereinigten Staaten 227.000 Arbeitsplätze hinzu. Es ist das jüngste Beispiel des Umfangs und der Stärke der wirtschaftlichen Erholung. Das Land hat damit seit Beginn der Großen Rezession die beeindruckendsten drei Monate an Arbeitsplatzwachstum hinlegen können. Die Arbeitslosenrate verharrt über 8,3%. Es war das erste Mal seit sechs Monaten, dass sie nicht fiel, da eine halbe Million Amerikaner damit begonnen haben, nach Arbeit Ausschau zu halten.“

Ich habe wirklich keine Ahnung, wie die Massenmedien darauf kommen, dies als das „jüngste Beispiel des Umfangs und der Stärke der wirtschaftlichen Erholung“ anzusehen.

Die zyklische und strukturelle Arbeitslosigkeit lähmt die USA. Bestimmte Arbeitsplätze sind auf immer verloren, oder zumindest für sehr, sehr lange Zeit weg. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, warum Millionen Amerikaner die Suche nach Arbeit bereits aufgegeben haben. Forbes.com meldete vor wenigen Wochen, dass Millionen US-Bürger garnicht mehr nach Arbeit suchen und die Regierung diese Menschen statistisch überhaupt nicht erfasst:

„Im jüngsten viel gepriesenen US-Arbeitsmarktbericht ist der Anteil der arbeitenden Bevölkerung auf 63,7% eingebrochen, das ist der heftigste Einbruch in der US-Geschichte. Es bedeutet, dass unter Präsident Obama fast 5 Millionen Amerikaner dem Arbeitsmarkt in tiefer Verzweiflung den Rücken gekehrt haben. Der Trick ist, dass, wenn diese 5 Millionen nicht zur Arbeiterschaft gezählt werden, sie auch nicht mehr als arbeitslos gelt. Sie werden wohl händeringend Arbeit benötigen und danach suchen. Vielleicht leben sie auch in Armut – bei einigen ist das mit Sicherheit der Fall, wo Amerika doch darunter leidet, dass heutzutage mehr Menschen in Armut leben als die letzten 50 Jahren, also seit die Zensusbehörde diese Daten erhebt. Doch in der 8,3% Arbeitslosenrate, die Obama und seine Claqueure vergangene Woche so unermüdlich zelebrierten, tauchen diese Menschen überhaupt nicht auf.“

Ach ja, wo wir gerade beim Thema Arbeitslosigkeit und Armut sind: Die Zahl der Menschen, die auf Lebensmittelmarken der US-Regierung angewiesen sind, stieg im Dezember 2011 auf 46,5 Millionen! Das ist ein neues Allzeithoch. Wie kann es in den USA eine „Wirtschaftserholung“ geben, wenn die Zahl der Amerikaner, die auf Regierungsalmosen angewiesen sind, weiter steigt?

Laut dem Ökonomen John Williams von Shadostats.com sind die jüngsten Meldungen zum Arbeitsmarkt durch „massive saisonale Anpassungen“ verzerrt worden. Im seinem jüngsten Bericht vom 09.03.2012 heißt es dazu:

„Nachdem man die extreme Natur des aktuellen Abschwungs durch den saisonalen Anpassungsprozess massiv verzerrt hat, bleiben die daraus resultierenden Beschäftigungszuwächse und das Niveau der Arbeitslosenrate im Hinblick auf ihre Qualität wie auch ihre Bedeutung fragwürdig.“

Würde man die US-Arbeitslosenrate mit derselben Methodik ermitteln, wie sie auch von der BLS bis 1994 verwendet wurde, läge die wahre Arbeitslosigkeit laut Shadowstats.com zurzeit bei über 22%.

 

„Alles in allem bleibt der wirtschaftliche Ausblick trotz der relativ positiven Arbeitsmarktdaten im Februar weiter trostlos. Die Kreditvergabe der Banken ist nach wie vor beeinträchtigt, während die Haushaltsenkommen einen neuen Rückschlag hinnehmen mussten, wie aus den jüngsten Daten hervorgeht … das jährliche und monatliche Geldmengenwachstum scheint sich erneut zu verlangsamen. Das ist wahrscheinlich ein weiterer Hinweis darauf, dass die Schwierigkeiten der systemischen Solvenz-Krise gegenwärtig weiter zunehmen“, so Williams weiter.

„Dass die Schwierigkeiten der systemische Solvenzkrise gegenwärtig weiter zunehmen“, bedeutet in Wirklichkeit nichts weiter, als dass ein bevorstehender Finanz-Kollaps viel wahrscheinlicher ist als eine Wirtschaftserholung. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum die US-Notenbank Federal Reserve jüngst erklärte, dass sie eine weitere Runde an Gelddruckmaßnahmen einleiten würde – ganz einfach, weil sich die US-Wirtschaft zurzeit am Rande des Abgrunds befindet. Marketwatch.com meldete letzte Woche:

„Vertreter der Federal Reserve erwägen nun eine neue Art der quantitativen Lockerung, die darauf abzielen würde, die Wirtschaft anzukurbeln, ohne die Inflation weiter anzuheizen, so ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht.“

Warum würde die Fed versuchen, die „Wirtschaft anzukurbeln“, wenn die „Erholung“ echt wäre? Ende Januar gab die Fed bekannt, dass sie den Leitzins bis 2014 bei 0% halten würde. Doch wenn der „Umfang und die Stärke der wirtschaftlichen Erholung“ wirklich so kräftig ausfielen, würde die Fed die Zinsen dann nicht eigentlich anheben? Natürlich würde sie das.

Die Tatsache, dass die US-Notenbank plant, die Zinsen auf Jahre bei null zu halten, und nun auch noch mit einer weiteren Runde des Gelddruckens beginnen möchte, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die US-Wirtschaften zurzeit in Schwierigkeiten und nicht etwa in der sogenannten „Erholung“ befindet.

Und selbst die nahe ihrer Rekordtiefststände liegenden Zinsen helfen nicht, den im Sterben liegenden US-Eigenheimmarkt wiederzubeleben. Laut dem jüngsten Case-Shiller-Bericht sind die Eigenheimpreise Ende 2011 um fast 4% zurückgegangen. Welche Art von Wirtschaftserholung soll denn das sein, wo sich Niedrigzinsen und fallende Eigenheimpreise beobachten lassen?

Und hier kommt ja noch hinzu, dass immer noch Millionen leerstehender Eigenheime in den Bilanzen der Banken schlummern und Millionen weitere vor der Zwangsvollstreckung stehen. Müssten die Eigenheimbestände im Rahmen einer tatsächlichen „Wirtschaftserholung“ nicht eigentlich zurückgehen? Nein, sie gehen nicht zurück, soviel ist Fakt!

Wenn es tatsächlich eine Wirtschaftserholung gäbe, würde die US-Regierung auch nicht Monat für Monat neue Rekorddefizite ausweisen. Im Falle einer Wirtschaftserholung würde das Haushaltsdefizit sinken, oder etwa nicht? Da brauchen wir nur an die Ära unter Clinton zu denken. Nein, in Wirklichkeit explodiert das Haushaltsdefizit der Bundesregierung! Die Washington Times berichtete vergangene Woche:

„Die Bundesregierung vermeldete im Februar ihr höchstes Monatsdefizit in der Geschichte, so ein vorläufiger Bericht des Haushaltsbüros des US-Kongresses am Mittwoch, in dem es heißt, dass das Defizit im Fiskaljahr 2012 bereits zum jetzigen Zeitpunkt bei über einer halben Billion US-Dollars liegt … Die überparteiliche Behörde geht davon aus, dass die Regierung im Februar ein Defizit von USD 229 Milliarden ausweisen wird, die höchste Monatszahl aller Zeiten.“

Das bedeutet, dass die US-Regierung im Februar jeden Tag fast USD 8 Milliarden mehr ausgegeben als eingenommen hat. Das ist nicht gerade ein Zeichen wirtschaftlicher „Stärke“, sondern vielmehr ein Hinweis auf tiefgreifende Schwächen.

Mit der Druckerpresse lässt sich wirtschaftliches Wohlergehen jedenfalls nicht herbeizaubern, sehr wohl aber der Boden für den wirtschaftlichen Zusammenbruch bereiten.

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