Die Finanzpresse und die sogenannten Finanzexperten können erzählen, was sie wollen. Wenn wir uns die Performance des Aktienmarkts ansehen und sie der Preisentwicklung von Gold und Silber gegenüberstellen, wird augenblicklich klar, welchen Vermögenswerten man sich in der heutigen Zeit der permanenten Finanz- und Wirtschafkrise zuwenden sollte
Paul Mladjenovic, Ravingcapitalist.com, 19.03.2012
Heutzutage kann man ja allesmögliche darüber lesen, was man mit seinem Geld tun sollte, und auch die sogenannten Experten in den Finanzmedien geben ihren Senf dazu – letztlich geht es aber immer nur darum, welche Vermögenswerte sich gut entwickelt haben und welche nicht.
Ungeachtet der Tatsache, dass ich das Buch „Aktieninvestments für Dummies“ geschrieben habe, bin ich kein blinder Aktien-Cheerleader, obschon es in der Tat einige gute Firmen und Branchen gibt, die für Investments in Erwägung gezogen werden können. Und obwohl ich das Buch, „Edelmetallinvestments für Dummies“ geschrieben habe, bin ich nicht zu allen Zeiten der Auffassung gewesen, dass Edelmetalle der beste Ort sind, wo man mit seinem Geld investiert sein sollte.
Ich war weder in den 80er noch in den 90er Jahren bullisch bezüglich Gold und Silber, aber, wie viele von Ihnen sicherlich wissen, änderte sich das ab 2001. Ab diesen Zeitpunkt war ich nicht nur bei Gold und Silber bullisch, sondern ganz allgemein auch im Hinblick auf Rohstoffe.
Mit anderen Worten: Ich war die vergangenen Jahre bezüglich der Edelmetallentwicklung nicht deshalb bullisch, weil ich ein Buch darüber schrieb – nein, ich schrieb ein Buch über Edelmetalle, weil ich bei Gold und Silber nun bereits seit fast einem Jahrzehnt extrem positiv gestimmt bin.
Mit Sicherheit werde ich meinen Lesern auch künftig Bereiche des Aktienmarkts vorstellen, die ich persönlich favorisiere. Doch kommen wir zum Gegenstand dieses Artikels: Wie hat sich eigentlich der Dow Jones Industrial Average gegenüber Gold und Silber entwickelt?
Der Zeitraum, den wir uns im Folgenden anschauen werden, erstreckt sich von Januar 2008 bis Ende vergangener Woche (16.03.2012). Wie haben diese drei Werte auf das turbulenteste Marktumfeld der letzten Jahrzehnte reagiert?
Am 02.01.2008 ging:
1. Der Dow Jones mit 13.043,96 Punkten aus dem Handel.
2. Notierte Gold bei USD 846,75 pro Unze.
3. Lag Silber bei USD 14,93 pro Unze.
Und, wie haben sich diese Werte nun entwickelt? Schauen wir uns einfach die Kurse an, mit denen diese Werte am Freitag den 16.03.2012 aus dem Handel gingen:
1. Der Dow Jones lag bei 13.232,62 Punkten (+1%).
2. Gold wurde mit USD 1.658 pro Unze gehandelt (+96%).
3. Silber wurde mit USD 32,27 pro Unze gehandelt (+116%).
Ja das ist ja interessant! Im Verlauf von vier Jahren und zwei Monaten hat der Dow Jones gerade einmal einen Zugewinn von 1% verbuchen können, während Gold und Silber ihren Preis während desselben Zeitraums mehr oder weniger verdoppelt haben.
Noch interessanter ist aber, dass die US-Bundesregierung (und die US-Notenbank) während dieser Periode extrem aggressive fiskalische und geldpolitische Maßnahmen (Bankenrettungen usw.) einleitete, um die Aktienmärkte von 2008 bis 2009 auf direkte wie auch indirekte Art zu stützen.
Überdies sollten wir in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass die Bestandteile des Dow Jones des Jahres 2008 nicht dieselben sind wie die des Dow Jones in 2012. Einige scheiternde Komponenten dieses Indexes wie General Motors fielen aus dem Dow Jones des Jahres 2008 heraus und wurde durch stabilere Unternehmen wie Kraft Foods ersetzt.
Wie schlimm sähe der Dow Jones aus, würde er heute noch dieselben Komponenten enthalten wie in 2008?
Unterdessen hatten Gold und Silber unter verschiedenen Angriffen wie den exzessiven Leerverkäufen an den Futures-Märkten und den zahlreichen negativen Kommentaren in den Finanzmedien, wo die Edelmetalle niedergemacht worden sind, zu leiden – und trotzdem entwickelten sich die Edelmetalle großartig! Wie sähe das Ganze heute aus, hätten einige dieser Interventionen im Edelmetallmarkt überhaupt nicht stattgefunden! …
Das Entscheidende, was Investoren hieraus lernen können, ist nicht nur die Lektion, dass sich Geduld und Disziplin auszahlen, sondern darüber hinaus, dass man sich in der heutigen Zeit der permanenten Finanz- und Wirtschaftskrise besser realen Vermögenswerten zuwendet.