Die weltweite Silberversorgung dürfte mittelfristig dramatisch einbrechen. Würde man alle bekannten Silbervorkommen aus der Erde holen, entspräche dies zwei Silberunzen für jeden Erdenbürger. Silber ist echtes Geld – und wenn die Masse der Investoren das erst einmal begriffen hat, wird das weiße Metall für Papiergeld aller Vorausschau nach nicht mehr erhältlich sein
Mike Maloney, Wealthcycles, 11.04.2012
Silber wird knapp. Laut der US-Behörde USGS befinden sich weltweit noch bekannte Silberreserven in Höhe von 17 Milliarden Unzen im Boden. Diese 17 Milliarden Unzen entsprechen 530.000 Tonnen Silber, wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht.
Würde das gesamte silberhaltige Erz aus dem Boden geholt, entspräche dies zwei Unzen Silber für jeden Menschen auf dem Planeten. Nimmt man hier noch die weltweiten Goldbestände und die bekannten im Boden befindlichen Goldreserven hinzu, hat man ganz offenkundig die idealen Voraussetzungen für eine frei fluktuierende Hartwährung – also echte Tauschmedien, die in der Menschheitsgeschichte nie aus dem weltweiten Geldkreislauf verschwunden sind.
Die Menschheit hat sich immer wieder der Stabilität von Gold und Silber zugewandt. Das konnte ein ums andere Mal beobachtet werden.
Wenn man sich den Umfang der menschlichen Evolution vergegenwärtigt und dieser Entwicklung das natürliche Vorkommen der chemischen Elemente gegenüberstellt, dann scheint es fast so, als wäre die Erde absichtsvoll designt worden: Die Menschheit verfügt zurzeit über 30 Milliarden Jahre an Thorium-Energie, während Uran, Kohle und Öl bereits abgebaut und ihre Reserven im großen Ganzen aufgebraucht worden sind – und das im Verlauf eines sehr kurzen Zeitraums.
Silber wird hauptsächlich als Nebenprodukt der Blei-, Zink-, Kupfer- und Goldminen gewonnen. Diese Lagerstätten, wo die Erze mehrere Metalle enthalten, zeichnen für zwei Drittel der weltweit bekannten Silberreserven verantwortlich.
Das heißt auch, dass ein zunehmender Abbau von unedlen Metallen zu einer erhöhten Silberversorgung führt. Laut dem Buch „The Visual Miscellaneum“ von David McCandless reichen die weltweit bekannten Bleireserven noch 14 Jahre, während es bei Zink nur noch 10 Jahre sind.
Die Blei- und Zinkminen sind die größten Silberlieferanten, die zur jährlichen Silberversorgung beitragen, und könnten bereits in 15 Jahren erschöpft sein! McCandless geht davon aus, dass die weltweite Gold- und Silberversorgung in 14 Jahren erschöpft sein dürfte.
In unserem Premium-Artikel „Silberversorgung kann mit wachsender Nachfrage nicht Schritt halten“ berichten wir darüber, dass die USA zurzeit 75% des verwendeten Silbers importieren, und stellen die Frage, wie lange uns andere Länder noch mit Geldmetallen versorgen werden, bevor sie diese Praxis einstellen.
Die CPM-Group verweist in ihrem Gold-Jahrbuch 2012 beispielhaft auf Kasachstan, das seine jährlichen Goldexporte in Höhe von 1,2 Millionen Unzen ausgesetzt und sich jetzt dafür entschieden hat, die inländische Goldminenproduktion selber aufzukaufen, um die eigenen Goldreserven aufzustocken.
Und auch Silber wäre lediglich ein Geldmetall wie Gold, würde es nicht zusätzlich noch in der Industrie zur Anwendung kommen, wo es eine wesentlich höhere Bedeutung genießt als das gelbe Metall, da Silber unter allen Metallen über die höchste Reflexion und die höchste Leitfähigkeit verfügt.
Was wird passieren, wenn die Masse der Menschen auf einmal feststellt, dass wir eine Silberknappheit haben, und die industriellen Silberkonsumenten auf einmal anfangen, sich langfristige Vorkaufsrechte zu sichern und ihre privaten Lagerbestände auszubauen?
Noch ein aktuelles Beispiel: Nissan hat gerade erst eine Ausschreibung über einen 10-Jahresvertrag im Wert von über USD 1 Milliarde gewonnen, um die neuen Taximodelle der Stadt New York zu liefern, mit denen der Ford Crown Victoria ersetzt wird. Und jetzt kommt´s: Die Innenkabine des Taxis wird aus antimikrobiellen Nanozid-Material der Firma CMI gefertigt. CMI führt dazu aus:
„Wir nutzen dafür einen zum Patent angemeldeten Herstellungsprozess, bei dem Silberpartikel – die wir von unserer EPA-registrierten und Öko-Tex anerkannten Quelle erhalten – im Nanobereich in unser Nanocide® eingebettet werden. Da Silber eine natürliche antimikrobielle Substanz ist, sind Mikroben und Pilze in der Gegenwart seiner Silberionen nicht in der Lage zu überleben.
Die Gleichung ist simpel: Umso kleiner die Silberpartikel, desto mehr Silberionen emittieren sie und desto stärker werden die ungewünschten Mikroben abgetötet. Silber verbessert antimikrobielle Produkte aktiv und unterbindet das bakterielle Wachstum. In Tests hat Silber gezeigt, dass es 99,9% der Mikroben und der gewöhnlichen Bakterien abtötet.“
Derartige Beispiele verdeutlichen lediglich, dass die großen industriellen Silberkonsumenten das Metall brauchen – ganz egal, was Silber auch kosten mag. Diese Tatsache wird das unvermeidliche Verschwinden neu geförderten Silbers nur noch beschleunigen. Und selbst wenn wir die industrielle Verwendung völlig ausblenden würden, ist die Silbernachfrage heute bereits größer als die Silberversorgung.
Die läppischen 14 Jahre verbleibender Silberversorgung sollte man auch im Zusammenhang mit dem „Grenznutzen“ von Silber sehen:
„Der Gewinn (oder Verlust) eines Anstiegs (oder Rückgangs) des Konsums einer bestimmten Ware oder Dienstleistung. Ökonomen sprechen manchmal vom dem Gesetz des abnehmenden Grenznutzens, was bedeutet, dass die erste Konsumeinheit mehr Nutzen stiftet als die zweite Einheit und die darauffolgenden Einheiten.“
Gold und Silber sind Geld. Beide Metalle werden weltweit akzeptiert und können überall umgetauscht werden. Und im Gegensatz zu einem Big Mac ist die dritte Einheit für den Halter von Gold und Silber genauso wertvoll wie die ersten beiden Einheiten. Das bedeutet, dass der Grenznutzen von Gold und Silber bedeutend langsamer abnimmt, als dies bei anderen Rohstoffen der Fall ist. Diese Eigenschaft von Silber und Gold ist einzigartig – ganz einfach, weil die Metalle als Geld genutzt werden und ihre Nachfrage somit immer bedeutend höher ausfällt als jedwedes Angebot. Fragen Sie doch einfach mal jemanden, ob er noch etwas mehr Geld gebrauchen könnte.
In unserem Premium-Artikel „Silber, Gold und die die Zukunft des Hungers und der Knechtschaft“ haben wir uns damit beschäftigt, wie und warum es zu einem unkontrollierbaren Anstieg bei der Silbernachfrage kommen wird. Unser Artikel baut auf einem exzellenten Bericht von Steve St. Angelo auf, der behauptet, dass es bei Silber zu einem Paradigmenwechsel kommen wird:
„Paradigmenwechsel – ein radikaler Wandel zu Grunde liegender Auffassungen oder einer Theorie
Der bevorstehende Paradigmenwechsel bei Silber wird nicht aufgrund von technischen Analysen, Fundamentaldaten oder sich aus Angebot und Nachfrage speisenden Kräften stattfinden, sondern vielmehr aufgrund einer Veränderungen der Massenpsychologie der Investoren.“
Obzwar die Angebots- und Nachfragesituation die Grundlage des Silbermarkts bildet, bezieht sich St. Angelo mit dem sogenannten Paradigmenwechsel vielmehr auf die finale Explosion, bei der Silber zu überhaupt keinem Preis mehr erhältlich sein wird, sondern nur noch als Tauschmedium zum Einsatz kommt. Der anonyme Blogger „Tyler Durden“ von Zero Hedge schreibt diesbezüglich:
„Diejenigen, die Gold kaufen – zumindest behaupten sie das – werden es auch nicht zu einem höheren Preis in eine Fiatwährung eintauschen, außer es handelt sich bei ihnen lediglich um reine Spekulanten, sondern werden sich stattdessen vielmehr auf die Phase vorbereiten, die dem Zusammenbruch des Papiergelds folgt, wo nur solide Währungen wie Gold und Silber von Bedeutung sein werden. In diesem Zusammenhang bleibt uns nur noch zu sagen: Na los, macht doch weiter mit der Manipulation. Ja und wenn möglich, könntet ihr Gold bitte auf null schicken!
Ehrlich gesagt, sollte sich bezüglich des alltäglichen Wirbels rund um den Goldpreis niemand irgendwelche Sorgen machen. Der langfristige Trend ist weithin bekannt und die einzige Frage ist doch: Kauft jemand Gold, um es zu verkaufen oder als echte Versicherung gegen eine scheiternde Währung, also den Zeitpunkt, wo letztlich der Zusammenbruch eintritt?“
In der Geschichte der Menschheit ist bisher noch jede einzelne Papierwährung gescheitert – ohne Ausnahme. Der Vertrauensverlust ist alles, was es dafür braucht. Wie ein Schneeball, der immer schneller den Abhang hinunter saust: Der Anschein der Normalität löst sich in Luft auf, während sich 6.000 Jahre an historischem Wissen – das durch praktisches Herumprobieren gewonnen wurde – ihren Weg in das Bewusstsein der Menschen bahnen.
Es ist schon recht ironisch, dass ausgerechnet JP Morgan´s Michael Cembalest das Argument für Silber am treffendsten beschrieb, als er sagte:
„Das erinnert mich an die folgende Bemerkung des verstorbenen MIT-Ökonomen Rüdiger Dornbusch: ´Krisen brauchen viel mehr Zeit, um sich anzubahnen, als man glaubt, und dann finden sie bedeutend schneller statt, als man eigentlich gedacht hätte.`“
Übrigens: Wenn wir heutzutage vom Dollar sprechen, dann ist damit der ursprüngliche Silber-Dollar mit einem Nennwert von USD 1 gemeint. Und der Wert der Goldmünze mit derselben Größe? Das wären USD 20.
Mit dem Wort Dollar wird also eigentlich Silber beschrieben. Das ist die wahre Bedeutung des Wortes. Heutzutage wird dieses Wort für Banknoten der US-Notenbank Federal Reserve verwendet. Wer keine Maßnahmen ergreift, entscheidet sich im Grunde dafür, weiterhin in Schuldscheine dieser Privatbank investiert zu bleiben – die dritte ihrer Art, die es in der kurzen Geschichte der USA bisher bereits gegeben hat. Und was glauben Sie, wie viel Zeit Ihnen wirklich noch bleibt?