Hubert Moolman, HGM & Associates, 17.04.2012
Gold und Silber stehen kurz davor, die Manie-Phase ihres Bullenmarkts zu erreichen. Damit die Edelmetalle aber in die finale Bullenmarktphase eintreten können, muss von irgendwo Geld abgezogen werden, und ich glaube, dass dieses „irgendwo“ der Aktienmarkt sein wird.
Seit dem Jahr 2000 kam es bei den Aktientiteln zumindest bei ihren realen Werten zu einer Korrektur. Nominell liegen die Aktien immer noch auf sehr hohen Niveaus und notieren nahe ihrer Allzeithochs.
Ich gehe davon aus, dass schon bald bedeutende Geldmenge vom allgemeinen Aktienmarkt abgezogen und in Gold und Silber fließen werden, was bei den Edelmetallen zu bedeutenden Preisanstiegen führen wird. Diese Entwicklung wird solange anhalten, bis die Metalle überbewertet sind.
Das ist auch genau die Entwicklung, die sich in 2007 und 2008 beobachten ließ. In der nachfolgenden Grafik werden die Ereignisse in 2007 und 2008 noch einmal veranschaulicht. In der Grafik wird der weit gefasste US-amerikanische Aktienindex S&P 500 dem Silberpreis gegenübergestellt. Die gelbe Linie weist den Punkt aus, wo der S&P 500 seinen Höhepunkt erreichte. Silber brach jedoch erst aus, nachdem der S&P 500 seinen Höhepunkt erreicht hatte und legte während des Zusammenbruchs des S&P 500 eine bedeutende Rally hin.
Aus Sicht der sogenannten Fraktalanalyse befinden wir uns gegenwärtig in einer ähnlichen Situation. Es scheint als sei der Aktienmarkt nun reif dafür, einen Höhepunkt auszubilden.
Silber vorm Ausbruch
Silber hatte sich kurzzeitig aus seiner gigantischen Flaggenformation hinausbewegen können, fiel dann jedoch wieder unter die obere Widerstandslinie der Flaggenformation, wie aus der nachfolgenden Grafik hervorgeht. Ich hatte ja bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass der Silberpreis letztlich aus dieser Flaggenformation nach oben hin ausbrechen und neue Höchststände erzielen wird. Im Folgenden finden sie einige Hinweise, die diese Auffassung stützen.
In der Grafik wird die Bodenbildung für Gold und Silber ausgewiesen. Gold und Silber haben vor und nach dem erneuten Erreichen der Höchststände des Jahres 1980 identische Kursmuster ausgebildet. Anhand der unten stehenden Grafik ist ersichtlich, dass es dahingehend eine Übereinstimmung gibt, wie die beiden Metalle an ihr nominelles Hoch des Jahres 1980 heranpirschen:
Beide Metalle bildeten eine Dreiecks-Formation aus (grüne Linien) und kletterten dann auf ihr Allzeithoch von 1980. Als die Metalle aus ihren Dreiecks-Formationen ausbrachen, legten sie eine massive Rally bis zu den Höchstständen von 1980 hin und begannen dann mit der Ausbildung einer Flaggenformation (gelbe Linien).
Gold hat seinen nominellen Höchststand von 1980 in Höhe von USD 850 pro Unze bereits in 2008 durchbrechen können, während Silber diese Phase noch nicht erreicht hat. Schaut man sich an, wie Gold sein Hoch von 1980 durchbrochen hat, lässt sich vorhersagen, wie dieser Ausbruch bei Silber aussehen könnte. Sollte Silber weiterhin dem von Gold vorgezeichneten Muster folgen, ist davon auszugehen, dass wir schon bald einen massiven Preissprung in den Bereich von USD 50 pro Unze und auf noch höhere Preisniveaus sehen werden.
Gold/Platin-Verhältnis deutet auf bedeutend höhere Goldpreise
Aktuell gibt es auch beim Gold/Platin-Verhältnis ein sehr interessantes Kursmuster. Dieses Muster ähnelt dem auf dem Silberpreischart. In der nachfolgenden Grafik sehen Sie oben das Gold/Platin-Verhältnis und unten die Entwicklung des Silberpreises:
Die Grafik ist selbsterklärend und deutet darauf hin, dass das Gold/Platin-Verhältnis aktuell dort ist, wo sich Silber im Januar 2011 befand. Sollte das Gold/Platin-Verhältnis weiterhin dem Kursmuster von Silber folgen, könnte Gold in diesem Jahr bis zu 1,7-Mal so teuer werden wie Platin. Das stünde auch in Einklang mit meiner Vermutung, dass es beim Goldpreis im Vergleich zu Aktien und den meisten Rohstoffen zu bedeutend höheren „realen“ Zugewinnen kommen wird.
Ein Anstieg des Gold/Platin-Verhältnisses würde wahrscheinlich eher zu einem höheren nominellen Goldpreis führen als zu einem Absinken des Platinpreises. Diese Annahme begründet sich durch die Tatsache, dass der jüngste Rückgang des Gold/Platin-Verhältnisses auf die Goldpreiskorrektur zurückzuführen ist, die im September 2011 einsetzte. Das Gold/Platin-Verhältnis spricht also für die Annahme, dass es in den kommenden Monaten zu bedeutenden Goldpreisanstiegen kommen wird.