Fünf Gründe, Gold zu kaufen, bevor Ihnen Ihre Papierfetzen noch ein Loch in die Hose brennen

Frank Holmes, U.S. Global Investors, 09.05.2012

Gestern kam es zu einer heftige Reaktion auf die sich verschärfende Schuldenkrise in Europa, bei der wahllos Rohstoffe und Aktien abverkauft wurden. Gold fiel diese Woche um 3% und verlor bei den Anlegern seinen Status als sicherer Hafen, während der US-Dollar stieg und die 10-jährige US-Staatsanleihe sank.

Bei schlechten Meldungen ist es so, dass die Märkte gewöhnlich überreagieren – Investoren sollten diesbezüglich aber auch immer daran denken, dass Gold eine normale historische Volatilität aufweist. Innerhalb der vergangenen 20 Jahre sind die Edelmetallpreise im Mai im Schnitt um gerade einmal 0,5% gestiegen, während in den Monaten Juni und Juli sogar Rückgänge zu verzeichnen waren.

Die harten Fakten setzen sich über kurzfristige Verwerfungen hinweg. Wie erklärte der nonkonformistische Investor Baron Rothschild so treffend: „Man sollte kaufen, wenn das Blut auf den Straßen fließt.“ Im Folgenden finden Sie fünf Gründe, warum wir davon ausgehen, dass die aktuellen Abverkäufe eine Kaufgelegenheit für Gold darstellen:

1. Exakt dieselben Schulden, die die Eurozone zurzeit so fest im Griff haben, sind es auch, die die Goldnachfrage langfristig weiter nach oben treiben werden. Der unerwünschte Nebeneffekt der massiven Gelddruckerei der Zentralbanken in den USA, Europa, Japan und England besteht darin, dass sie ihre Bilanzen dadurch auf fast USD 8 Billionen aufgebläht haben. Das entspricht dem Doppelten der Bilanzsumme, die sie vor gerade einmal dreieinhalb Jahren auswiesen.

2. Verschiedene Industriemärkte haben zurzeit negative Realzinsen, und es wird damit gerechnet, dass diese negativen Realzinsen noch auf Jahre Bestand haben werden. Historisch gesehen ist es so, dass die Goldpreise immer dann steigen, wenn die Inflationsrate über den Zinsen für kurzlaufende Staatsanleihen liegt.

3. Die Zentralbanken der Schwellenmärkte setzten ihren Goldkaufrausch auch im März dieses Jahres weiter fort. UBS Investment Research erklärte, dass Mexiko 16,8 Tonnen, Russland 15,6 Tonnen und die Türkei 11,5 Tonnen des gelben Metalls hinzukauften. Darüber hinaus wurden auch von Tadschikistan, Kasachstan und Weißrussland kleinere Goldkäufe getätigt. Wir hatten ja bereits vor ein paar Monaten darüber berichtet, dass die Zentralbanken seit 2007 – also seit der Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve – damit begonnen haben, ihre Goldreserven aufzustocken. HSBC Global Research rechnet damit, dass dieser Kauftrend die nächsten fünf Jahre anhalten wird.

4. Die chinesischen Goldimporte über Honkong aufs chinesische Festland stiegen im März 2012 auf 62,9 Tonnen – das ist die dritthöchste monatliche Goldeinfuhr nach China der letzten zehn Jahre. Sollte sich die Goldnachfrage der Chinesen auf diesem Niveau halten könnten, dürften sie am Ende des Jahres sogar Indien, den bisher weltgrößten Goldimporteur, überflügeln.

5. Die indische Regierungen hat ihre Sondersteuer auf Goldschmuck wieder einkassiert. Diese Steuer war einer der Gründe für einen Streik der indischen Schmuck- und Goldhändler, der vor wenigen Monaten zu einem Einbruch der Goldimporte in Höhe von 55% führte. Dass diese Steuer nun aus dem Weg geschafft wurde, dürfte die indischen Goldhändler dazu animieren, ihre Läger erneut aufzufüllen, und sie zurück in den Goldmarkt bringen. UBS meldete am 09.05.2012, dass die indischen Goldkäufe beim gestrigen Preisrücksetzer fast doppelt so hoch waren, wie das durchschnittliche Tageskaufvolumen, und so viel Gold gekauft wurde, wie seit dem 17.04.2012 nicht mehr.

In den letzten zehn Jahren haben wir gesehen, wie die angstbasierten und goldaffinen Käufe den Goldpreis immer weiter in die Höhe trieben – ungeachtet der kurzfristigen Korrekturbewegungen, die das gelbe Metall im Rahmen seines Aufstiegs regelmäßig durchgemacht hat. Nur im Rückblick erkennt man, dass diese Korrekturen in Wirklichkeit Kaufgelegenheiten darstellten.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner