Gold wird bis 2020 fulminante Preisexplosionen durchlaufen, die Schwarzwirtschaft erhalten und das Vermögen vieler Menschen hinüberretten, doch wer glaubt, dass die Regierungen einen Goldstandard einführen werden, hat noch nicht begriffen, wie verschlagen der Staat ist. Die Regierungen werden alles in ihrer Macht stehende tun, um rohstoffgedeckte Währungen zu verhindern – ja selbst Banknoten sollen abgeschafft werden

Martin Armstrong, Marintarmstrong.org, 30.05.2012

Bei der wirklichen Verschwörung, die sich gerade hinter den Kulissen zusammenbraut, geht es überhaupt nicht darum, was Geld ist. Diejenigen, die den Goldstandard für das Wundermittel halten, haben noch nicht begriffen, wie hinterhältig und verschlagen das Wesen der Politik ist …

Die wirkliche Verschwörung in den USA zielt darauf ab, die Verfassung zu vernichten, und mit jedem neuen Gesetz, das eingeführt wird, rückt das Ende der US-Verfassung ein Stück näher. Alle Zahlungen sollen elektronisch erfolgen, damit die Regierung in der Lage ist, jeden einzelnen Cent in ihre Hände zu bekommen. Sie selbst sind nicht das Problem, das zumindest ist die Selbstwahrnehmung der Politiker.

Ständig habe ich im Kapitol zu hören bekommen, dass, würde jeder seinen „gerechten Anteil“ zahlen, es überhaupt keine Probleme gäbe. Nun ja, das sind zurzeit rund USD 300.000 pro Person. Es ist völlig unerheblich, was die Regierung einkassiert, sie würden trotzdem immer noch mehr ausgeben.

Die weltweiten Regierungen wollen alle dasselbe – überleben. Das sollte man nicht mit der Tatsache verwechseln, dass Länder wie Japan und China bilaterale Währungsabkommen abschließen und dadurch den US-Dollar umgehen. Das sind Machtspiele.

All die fortwährenden US-Dollar-Optimisten, die der Rest der Welt nicht im Geringsten interessiert, begreifen nicht, was sich hier wirklich abspielt. Japan ist in einer schlimmeren Verfassung als Griechenland. Wenn für die Weltwirtschaft von irgendetwas eine noch größere Gefahr ausgeht als vom US-Dollar – dann ist es der Yen.

China versucht unterdessen, seinen Status als kommende Finanzhauptstadt der Welt auszubauen. Die Chinesen sind sich im Klaren darüber, dass der Dollar als Weltreservewährung ein Statussymbol ist, doch warum soll man sich seinem Feind vor die Füße werfen, wenn sich die Lage geändert hat.

Der US-Dollar ist zurzeit die Weltreservewährung, und ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass wir uns in Richtung einer Weltreservewährung aufmachen. Warum? Weil dadurch, dass der Dollar Reservewährung ist, die einheimischen politischen Ziele automatisch ins Ausland exportiert werden, genauso wie Deutschland zurzeit versucht, dem Rest Europas Austerität aufzuzwingen.

China und Russland bewegen sich machtpolitisch immer stärker vom US-Dollar als Weltreservewährung weg. Das ist aber nichts, was für den US-Dollar nun per se riskant wäre. Es geht um Macht. Die USA halten die Zinssätze unten, um die Defizite ein wenig abzumildern und die weltweiten Zinsexporte zu reduzieren. Aufgrund des Status des US-Dollars als Weltreservewährung werden rund 40% aller Zinskosten ins Ausland exportiert.

Also: Warum soll man es anderen Ländern erlauben, mit ihren inländischen politischen Zielen die eigene Wirtschaft beeinflussen? Das macht überhaupt keinen Sinn.

Aus ökonomischer Sicht darf überhaupt kein Land die Reservewährung stellen. Eigentlich müsste es ein Währungskorb sein, der seitens einer unabhängigen Weltbehörde verwaltet wird. Also wir sprechen hier nicht von dem Geld, mit dem man im Laden bezahlt, sondern einer virtuellen Reservewährung, die man mit der eigenen Landeswährung kaufen muss, um internationale Geschäfte abzuwickeln. Auf diese Art würde zumindest verhindert, dass Inlandspolitik ins Ausland exportiert wird.

China liegt diesbezüglich völlig richtig: Die US-Hypothekenkrise des Jahres 2007 wurde in alle Welt exportiert – und zwar weit über die ausländischen Banken hinaus, die solche Schulden gekauft hatten. Indem man die Geldmenge aufblähte, um die Schrumpfung des Markts zu verhindern, und die Zinsen praktisch auf null absenkte, half man dabei mit, in China und sogar in Orten wie Kanada einen Spekulationsboom zu entfachen. Die Chinesen kauften große Teile Vancouvers und zogen dann in Richtung Toronto weiter, was für einen Boom bei den Immobilienpreisen sorgte, während die US-Preise fielen.

Einige sind auch der Auffassung, dass die US-Notenbank Schulden aufkaufen und das Spiel auf immer und ewig fortsetzen kann, selbst wenn der Privatsektor seine Käufe bereits eingestellt hat.

In Japan wird der überwiegende Teil der Staatsverschuldung vom Inland gehalten. Die Regierung hat die Depression immer weiter verlängert, aber auch das wird nach 26 Jahren, also in 2016 endgültig vorbei sein. Das Ganze wird ein Ende haben: Der Wert des Yens wird zusammenbrechen, während die japanischen Vermögen damit beginnen werden, auf private Vermögenswerte umzusteigen. Dann werden wir auch die Zinsanstiege sehen.

Ja richtig, die US-Notenbank verfügt über die Befugnis Geld zu schaffen – aber damit kommt sie nicht besonders weit. Die Fed ist überhaupt nicht in der Lage alles aufzukaufen, da vorher bereits alles komplett in sich zusammengebrochen ist. Der entscheidende Unterschied ist nämlich, dass es sich beim US-Dollar um die Weltreservewährung handelt.

Einer Kernwirtschaft ist es nicht möglich, in die Hyperinflation einzutreten, bei der es sich typischerweise um eine Inflation im Bereich von Milliarden von Prozent handelt. Das System wäre schon lange vorher kollabiert, weil alle weltweiten Güter in Dollar ausgepreist werden. Die USA könnten also nie den Weg von Zimbabwe oder Deutschland einschlagen. Das System würde bereits lange vorher in Schutt und Asche liegen.

Alle westlichen Gesellschaften haben sich in ein und dieselbe Richtung aufgemacht. Der entscheidende Punkt ist, dass sie alle glauben, man könne sich aus den Problemen herausverschulden. Aber auch das wird ein Ende haben, genauso wie der Kommunismus 1989 zusammenbrach.

Diejenigen, die glauben, dass ein Goldgeld-Konzept nicht mit einem Machtverlust der Regierungen einhergehen würde, sondern dadurch lediglich die exorbitanten Vorteile der USA verloren gingen, während die restlichen Regierungen von einem rein physischen Goldpreis profitierten, müssen allen Ernstes davon ausgehen, dass Regierungen irgendwie ehrlich wären. In Platons „Politeia“ war es Trasymachus der gegen Sokrates argumentierte und erklärte:

„Weißt du denn nicht, daß von den Staaten die einen durch Tyrannen beherrscht, die andern demokratisch und wieder andere aristokratisch eingerichtet sind? … Ist denn nun nicht dieses, das Regierende, in jedem Staat das Überlegene? … Jede Regierung gibt doch die Gesetze mit Rücksicht auf das, was ihr zuträglich ist: die Demokratie demokratische, die Tyrannis tyrannische und die andern ebenso. Wenn sie sie gegeben, so haben sie damit ausgesprochen, daß dies, das ihnen Zuträgliche, für die Regierten gerecht sei, und den, der das übertritt, bestrafen sie als einen Gesetzesübertreter und Frevler. Das also … ist das, was ich meine, daß in allen Staaten das nämliche gerecht ist, nämlich das der bestellenden Regierung Zuträgliche. Diese aber ist in Überlegenheit, so daß richtiges Nachdenken ergibt, wie das Gerechte überall dasselbe ist, nämlich das dem Überlegenen Zuträgliche.“

Alle Regierungen sind gleich. Selbst China, das, obwohl es den Kommunismus im klassischen Sinne abgelegt hat, dabei nicht gleich den politischen Selbstmord riskierte. Regierungen sind wie Lebewesen – treibt man sie in die Ecke, fangen sie an, sich zu wehren.

Am Ende gewinnt immer der freie Markt. Er stellt verschiedene Kontrollmechanismen zur Verfügung, die ja auch den Kommunismus zu Fall brachten. Jetzt haben wir es mit dem Untergang des Sozialismus des Westens zu tun, was zwischen 2016 und 2020 voll zur Ausprägung kommen wird – 31,4 Jahre nach dem Plaza-Akkord.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es in den USA zu einer Hyperinflation im Stile Zimbabwes oder Deutschlands kommen wird, ist extrem gering, weil das System bereits lange vorher zusammengebrochen wäre. Überdies wird die Regierung von vielen unterschätzt. Glauben Sie denn ernstlich, dass die Regierung nicht drakonischer werden würde, um ein solches Szenario zu verhindern?

Sie würden die Steuern erhöhen und alles konfiszieren, was ihnen in die Finger kommt. Und sie werden die Armee auffahren, genauso wie sie sie im Jahre 1932 in Washington D.C. gegen US-Veteranen aufstellten.

Im Dezember 2011 wurde in den USA ein Gesetz verabschiedet, das besagt, dass jede ausländische Firma, die mit einem US-Bürger Geschäfte macht, melden muss, was dieser US-Bürger so treibt, da die Firma ansonsten Gefahr läuft, dass ihre US-Vermögenswerte beschlagnahmt werden. Wenn man Amerikaner ist, kann man im Ausland kein Bankkonto mehr eröffnen. Die ausländischen Banken weigern sich, mit US-Bürgern Geschäfte zu machen.

Jede Maßnahme ist darauf angelegt, dass gesamte Vermögen in elektronische Guthaben umzuwandeln, also nicht einmal mehr Banknoten. Italien hat vor den Schmuckgeschäften mittlerweile Agenten postiert, um zu kontrollieren, wer was kauft. Warum glaubt überhaupt irgendjemand, dass irgendeine andere Regierung es begrüßen würde, wenn Gold wieder als Währungseinheit Verwendung fände?

Die anderen Regierungen haben mit genau denselben Problemen wie die USA zu kämpfen, weshalb die Lösung für alle dieselbe ist: Die Abschaffung aller Formen physischen Geldes, da dadurch automatisch auch die Schwarzwirtschaft ausgelöscht würde und man so wenigsten all die Steuern einsammeln könnte, von denen man die ganze Zeit geträumt hat.

Die Regierung ist ausschließlich am eigenen Überleben interessiert. Nie wird eine Regierung freiwillig von der Macht ablassen. Das Konzept, dass die freien Märkte die Lage irgendwie retten würden, ist unwahrscheinlich. Ja, sie werden da sein, um die Trümmer einzusammeln, aber den Zusammenbruch werden sie nicht aufhalten, sondern anfachen.

Einen Markt, wo Gold frei gehandelt wird, werden wir also erst nach dem Zusammenbruch sehen – und wohlmöglich besteht sogar noch das Risiko der Konfiskation, bevor das Ganze vorbei ist.

Die Behauptung, dass andere Regierungen es liebend gerne sehen würden, dass Gold zur Weltreservewährung wird, ist reine Spekulation. Dabei wird ignoriert, dass Europa und Japan viel schlimmere Schulden/BSP-Verhältnisse aufweisen als die USA.

Gold wird die Schwarzwirtschaft am Leben erhalten und es den Menschen als Mittel des Vermögenserhalts erlauben, ihre Ersparnisse auf die andere Seite der Welt zu retten, die dann mit einem brandneuen Währungssystem konfrontiert sein wird.

Und wie wird das aussehen? Eines ist sicher: Es wird kein rohstoffbasiertes Geldsystem sein. Es wird eine Art globale Reservewährung sein, die sich herausbilden und den US-Dollar ersetzen wird.

Frei schwankende Wechselkurse sind im Grunde nichts anderes als der freie Markt, der den Wert einer Währung gegenüber der neuen Reservewährung und der unabhängig davon gegeneinander schwankenden Währungen bestimmt.

Während man früher vielleicht noch hätte Gold nehmen können, ist die Situation heutzutage aufgrund des raschen Anstiegs der weltweiten Schuldenstände bereits viel zu weit fortgeschritten, so dass kaum Hoffnung darauf besteht, dass die Politiker ehrlich bleiben würden.

Ich bin zu der Auffassung gelangt, dass die einzige Möglichkeit, diese Art von Chaos zu beenden, darin besteht, der politischen Klasse eine Amtszeitbeschränkung aufzuerlegen. Wenn Politiker nur eine Legislaturperiode im Amt sein dürfen, würden sie genauso wie alle anderen von uns leiden. Solange sie in der Lage sind, die Ämter auf Lebenszeit zu besetzen, wird die politische Klasse immer gegen das Volk sein.

Wie viele US-Senatoren sind nicht aufgestanden, und haben den Fall der Diktatoren im Nahen Osten gefeiert! Was für eine Heuchelei angesichts der Tatsache, dass viele derjenigen, die sich zu den Diktatoren äußerten, selbst seit 25 Jahren an der Macht sind. Sie haben völlig vergessen, dass sich ihre eigene politische Karriere kaum von der eines Diktators unterscheidet.

Jeder dieser Nahost-Diktatoren hätte genauso gut behaupten können, gewählt worden zu sein, obwohl das Volk real gar keine Wahl hatte. Im Westen entscheiden die politischen Parteien darüber, wer als Kandidat aufgestellt wird und die Unterstützung der Partei erhält – wofür der Kandidat natürlich ihre Agenda unterstützen muss. Wo gibt es in den USA eigentlich einen freien Wahlprozess?

Obama kritisierte Busch für seine Präsidialexekutiven, hat davon aber mehr erlassen als sein Vorgänger. Obama ereiferte sich über Kuba und die Weigerung des Landes, Terroristen einen fairen Prozess zu machen, hat sich selbst jedoch auf Militärtribunale zurückgezogen.

Man kann sie buchstäblich alle in einen Sack stecken und mit dem Knüppel draufhauen! Sie sind alle gleich! Trasymachus hatte völlig Recht!

Jeder kann behaupten, dass die Länder gerne Gold als Geld verwenden würden. Warum? Alle Regierungen verfügen über dieselbe chronische Ausgabenseuche. Und solange wir die politische Klasse nicht abgesetzt haben und zu einer Regierung zurückgekehrt sind, die wirklich für das Volk ist, wird das alles nur Gerede bleiben.

Roosevelt hat das Geldsystem bei Weitem stärker verändert, als man ihm gemeinhin zuschreibt. Er hat nicht nur das Gold des Landes verstaatlicht, sondern durch die Abschaffung der Golddeckung des einheimischen Geldes auch das Denken der nachfolgenden Generationen grundlegend verändert.

Die Querdenker argumentieren nun auf die eine oder andere Art für Gold. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung glaubt aber, dass es sich beim US-Dollar um Geld handelt. Ja fragen Sie die Leute doch mal warum, sie werden ihnen das nicht begründen können.

Roosevelt brachte fertig, was den chinesischen und japanischen Herrschern bereits im 3. Jahrhundert vor Christus gelang. Sie schufen Geld, das über keinerlei Deckung verfügte, sondern schlicht dem Wert entsprach, den der Herrscher bestimmte. Asien hat seit eh und je eine Fiatwährung. Nur im Westen gab es die Vorstellung, dass Geld etwas Handfestes sein müsse.

Die Generationen, die nach der Großen Depression geboren worden, haben nicht die leiseste Vorstellung von Gold als Geld. Viele von ihnen können einem zwar sagen, wer in welchem Sportteam spielt, aber sie wissen noch nicht einmal, wer ihre Lokalpolitiker sind. Die Auffassung, dass man in der Lage sein wird, diese Menschen davon zu überzeugen, dass Gold Geld ist, ist unwahrscheinlich.

Gold sollte weiterhin frei bleiben und nie als Geld genutzt werden. Es ist eine Vermögensklasse, die im Gegensatz zu Immobilien transportiert werden kann.

Bedauerlicherweise haben wir es hier mit einer „wir gegen sie“-Situation zu tun. Keine Regierung auf dem Planeten ist an etwas anderem als dem eigenen Überleben und der Ausweitung des Eigeninteresses interessiert.

Ja, Gold wird steigen, und wir werden auch eine absolut explosive Rally sehen. Die Phase von 2016 bis 2020 scheint komplett irre zu werden.

Ich war oft im Kapitol gewesen und habe dort hinter verschlossenen Türen gesprochen. Ich wünschte, ich könnte optimistischer sein. Ich habe mein Bestes versucht, die Leute zur Vernunft zu bringen. Aber die traurige Wahrheit muss ganz einfach ausgesprochen werden. Die Dinge sind nun einmal so, wie sie sind: Die Regierung will kein Gold, ja noch nicht einmal Papierdollars. Sie wollen Kreditkarten und elektronische Bankeinlagen. Dann wird alles besteuerbar sein!

Und nicht vergessen: Genialität ist begrenzt, aber die Dummheit ist grenzenlos.

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