Die Tatsache, dass sich Gold und Silber die letzten Handelstage von den Finanzmärkten abgekoppelt haben, deutet darauf hin, dass wir jetzt in die Frühphase einer Finanz-Panik eingetreten sind

Eric King, King World News, 31.05.2012

Während die weltweiten Finanzmärkte und die Gold- und Silbermärkte erheblichen Kursschwankungen ausgesetzt sind, hat King World News heute mit James Turk gesprochen. Turk erklärte gegenüber King World News, dass die Gelder, die zurzeit aus dem Aktienmarkt herausströmen, nicht nur in deutsche und US-amerikanische Staatsschulden, sondern auch in Richtung Gold und Silber gehen. Turk sagte:

„Die weltweite Finanzsituation beginnt gerade, richtig außer Kontrolle zu geraten. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank, die japanische Zentralbank und die britische Zentralbank weitere quantitative Lockerungsmaßnahmen einleiten, um zu versuchen, die weltweiten Aktienmärkte vor dem Zusammenbruch zu bewahren und einen weiteren Lehman-Brothers-Zusammenbruch zu verhindern.

Aber sagen wir doch einfach, was die quantitativen Lockerungsmaßnahmen tatsächlich sind – eine Form des ´Gelddruckens` natürlich. Und eins ist auch klar: Während all das neue Geld das Insolvenzproblem der Banken und Regierungen nicht lösen wird, kann man sich sicher sein, dass Gold dadurch in die Höhe getrieben wird.

Die gestiegene Wahrscheinlichkeit weiterer Gelddruckmaßnahmen dürfte in der Tat einer der Gründe gewesen sein, warum Gold und die Edelmetallminenaktien jetzt wieder damit anfangen, Fuß zu fassen. Mit anderen Worten: Gold und Edelmetallminenaktien steigen wieder – oder sinken zumindest nur geringfügig, wenn der allgemeine Aktienmarkt fällt.

Dieses Auseinanderklaffen begann bereits vor zwei Wochen und hält nach wie vor an. Donnerstag war ein gutes Beispiel dafür. Die Goldminenaktien konnten sich im Grunde auf ihrem Niveau halten, Gold legte um USD 14 pro Unze zu, aber der Dow Jones fiel um 1,3%.

Und auch Silber setzte sich gestern positiv ab. Selbst der gestrige Rückgang beim Ölpreis in Höhe von 3,2% konnte all das Geld nicht davon abhalten, in Gold und Silber zu fließen. Die Käufe bei den Edelmetallen sind zurzeit stärker als der Abverkaufsdruck.

Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die dafür sorgen, dass Gold und Silber diese unabhängige Stärke zeigen und ungeachtet der Ereignisse an den weltweiten Aktienmärkten ihre eigenen Wege gehen.

Die Großinvestoren – und hierzu zähle ich auch die Goldkäufe der Zentralbanken – wissen, dass Gold historisch gesehen billig und unterbewertet ist. Zweitens begreifen nun immer mehr Menschen, warum Gold ein sicherer Hafen ist.

Wir haben ja bereits oft darüber gesprochen, dass Gold über keinerlei Ausfallrisiken verfügt, aber nun wird zusehends offenkundiger, dass Gold auch noch aus einem anderen Grund ein sicherer Hafen ist: Der Goldpreis fällt selbst dann nicht, wenn die weltweiten Aktienmärkte abtauchen.

Die Gelder, die aus dem Aktienmarkt kommen, gehen also nicht nur in deutsche und US-amerikanische Staatsschulden; sie gehen auch in Richtung Gold und Silber, und das ist ein Trend, der sich, wie ich glaube, im Rahmen der Verschärfung der Krise weiter beschleunigen wird.

Und die Krise wird sich mit Sicherheit weiter verschärfen, weil die Banken viel zu fiele faule Kredite halten, die abgeschrieben werden müssen, und viel zu viele Staatsschulden, deren Wert nun immer stärker in Frage gestellt wird.

Nehmen wir beispielsweise die Kreditkosten von Spanien, die gegenwärtig nahe der gefährlichen Marke sind, welche auch Griechenland und Irland in die Krise trieb. Und neben der Notwendigkeit, die riesigen Haushaltsdefizite zu finanzieren, lastet auf Spanien nun auch noch der Druck, irgendwoher EUR 20 Milliarden aufzutreiben, um die viertgrößte spanische Bank über Wasser zu halten.

Bankia ist vielleicht die schlimmste Bank Spaniens, aber es ist nicht die einzige spanische Bank, die auf einem Haufen höchst zweifelhafter Immobilienkredite sitzt, die während der Boomphase angehäuft wurden. Wo will Spanien denn das Geld für die anderen spanischen Banken hernehmen, die Unterstützung brauchen?

Die Banken und die Regierungen sind völlig überschuldet, und die Geldschichte hat unzweideutig demonstriert, dass eine zu starke Verschuldung das perfekte Katastrophenrezept ist. Eine Katastrophe konnten wir ja schon im September 2008 mitverfolgen, als Lehman Brothers zusammenbrach – und es sieht ganz danach aus, als würde uns bald die nächste Katastrophe bevorstehen. Die kommende Katastrophe verspricht jedoch, noch schlimmer zu werden, da in den vergangenen vier Jahren nur wenige der zu Grunde liegenden Probleme gelöst worden sind, wenn überhaupt.

Wichtig ist auch, dass sich Gold und Silber jetzt von den weltweiten Aktienmärkten absetzen, was beim Zusammenbruch von Lehman Brothers ja anders war. Damals war es so, dass Gold und Silber auf der Suche nach Liquidität abverkauft wurden. Bei diesem Liquiditäts-Ereignis wurde sozusagen das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Der Unterschied besteht darin, jetzt alle liquide sind. Darum haben sich die Fed, die EZB und die anderen Zentralbanken bereits gekümmert.

Die unabhängige Stärke von Gold und Silber kann daher nur eines bedeuten: Wir befinden uns jetzt in der Frühphase eines Angst-Ereignisses. Und während die Angst vor insolventen Banken und ruinierten Regierungen weiter zunimmt, werden die Menschen immer stärker aus allen Arten von Papiervermögenswerten in Richtung physisches Gold und Silber gehen.“

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