Mit unserer Goldpreisprognose lagen wir die letzten acht Monate vielleicht daneben, aber mit unserer Prognose zur Bankenkrise in der Eurozone haben wir genau ins Schwarze getroffen. Im Euroraum geht es jetzt nur noch darum, massive und weitflächige Bank-Runs zu verhindern. Wir sind nun an einem Punkt angelangt, wo ein Bank-Run in einem Euroland das gesamte System in Windeseile zum Einsturz bringen könnte – und zwar nicht nur in Griechenland oder Spanien, sondern in der gesamten Eurozone und darüber hinaus
Eric Sprott & David Baker, Sprott Asset Management, 31.05.2012
Und schon geht´s wieder los. Im Juli 2011 schrieben wir ein Artikel mit dem Titel „Die echte Bankenkrise“, wo wir über die zunehmende Instabilität der Banken der Eurozone sprachen, die mit den Bank-Runs ihrer Kunden zu kämpfen hatten.
Seit diesem Zeitpunkt (und zwei LTRO-Infusionen sowie zahlreiche Rettungen später) sind die vom Euro Stoxx Banks Index erfassten Banken der Eurozone von ihrem Niveau im Juli 2011 um über 50% abgestürzt und befinden sich gegenwärtig inmitten eines weiteren Einbruchs, der durch die entsetzliche Situation, die sich zurzeit in Griechenland und Spanien abspielt, angeheizt wird.
Am Mittwoch dem 16.05.2012 wurde gemeldet, dass griechische Bankkunden bei ihren einheimischen Banken alleine am 14.05.2012 und am 15.05.2012 EUR 1,2 Milliarden abgehoben haben – das sind 0,75% aller griechischen Bankeinlagen. Die Meldungen legten nahe, dass bereits in der Woche zuvor rund EUR 700 Milliarden abgehoben worden waren.
Seit den Wahlen in Griechenland am 06.05.2012 haben die griechischen Bankkunden rund EUR 3 Milliarden aus dem Bankensystem abgezogen, und dadurch anscheinend die letzten Reste noch verbliebener Liquidität der griechischen Banken aufgebraucht.
Laut Reuters hatten die griechischen Banken aber bereits bis Januar 2012 Kredite in Höhe von EUR 73,4 Milliarden von der Europäischen Zentralbank und EUR 54 Milliarden von der griechischen Zentralbank erhalten – eine Summe, die rund 77% der Ende März dieses Jahres von griechischen Haushalten und Unternehmen bei den Banken gehaltenen Einlagen entspricht.
Durch die jüngste Eskalation bei den Abhebungen sahen sich die griechischen Banken gezwungen, den EUR 18 Milliarden starken Notfallfonds anzuzapfen, der am 28.05.2012 freigegeben wurde. Wenn dieser Fonds erschöpft ist, bleibt dem Land noch ein Puffer von gerade einmal EUR 3 Milliarden. Es bleibt also spannend.
Im Grunde ist Griechenland aktuell noch EUR 21 Milliarden von einem vollständigen Zusammenbruch des Bankensystems entfernt – oder es gibt alternativ ein weiteres groß angelegtes Rettungspaket der Europäischen Zentralbank.
Die Art und Weise, wie sich die Krise gerade entwickelt, dürfte wohl niemanden überraschen, aber die Zeit, die es brauchte, bis die griechischen Bankkunden damit begannen, ihr Geld von den Banken zu holen, verwundert uns dann doch. Die offiziellen Daten legen nahe, dass die griechischen Banken zwischen Januar 2010 und März 2012 lediglich ein Drittel ihrer Einlagen verloren hatten, was natürlich die Frage aufwirft, warum die griechischen Banken in der Zwischenzeit so viel Kapital von der EZB benötigten.
Jetzt sind wir jedoch an dem entscheidenden Punkt angelangt, wo die griechischen Bankkunden die Nase voll haben, und die vergangenen zwei Wochen haben ja auf perfekte Art veranschaulicht, wie schnell ein zielstrebiger Bank-Run ein Land wieder in den Krisenmodus zurückwerfen kann.
Ferner legen die vorstehenden Zahlen nahe, dass vom Bankensystem in Griechenland jetzt nicht mehr viel übrig ist und niemand, der noch bei Trost ist, sein Geld freiwillig auf einem Konto einer griechischen Bank halten würde, außer ihm bliebe keine andere Wahl.
Fakt ist, dass sich Griechenland heute, im Mai 2012, wieder genau dort befindet, wo es bereits vor der Rettungsaktion im März dieses Jahres stand. Vor der Rettung hatte Griechenland ausstehende Schulden in Höhe von rund EUR 368 Milliarden, während die Rendite für griechische Staatsanleihen bei 35% lag.
Am 09.03.2012 kam es zu einer Einigung zwischen den Behörden und den Privatinvestoren, bei der man sich auf einen Schuldenerlass von über EUR 100 Milliarden einigte, und es wurde zusätzlich ein EUR 130 Milliarden schweres Rettungspaket aufgelegt, was Nicolas Sarkozy zu der Behauptung veranlasste, dass die Griechenland-Krise nun endgültig gelöst sei.
Heute, gerade einmal zwei Monate später, hat Griechenland wieder knapp EUR 400 Milliarden an ausstehenden Schulden (also mehr als vor der Rettung), während die Rendite für griechische Staatsschulden erneut auf über 29% geschossen ist.
Es ist so, als hätte die Griechenland-Rettung im März dieses Jahres nie stattgefunden … Und wie Sie sich vielleicht noch erinnern können, handelte es sich bei der Griechenland-Rettung im März um die größte Schuldenrestrukturierung der Geschichte. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich mit Sicherheit sagen, dass dieser Rekord in Kürze eingestellt werden wird. Entweder das, oder Griechenland verlässt die Eurozone und kehrt zur Drachme zurück – was auch der Grund für den erneuten Bank-Run der griechischen Bankkunden ist.
Unterdessen ziehen in Spanien immer mehr Bankkunden ihr Geld aus der jüngst verstaatlichten Bankia ab. Bankia ist die viertgrößte Bank des Landes. Die Kontoinhaber hoben angeblich allein in der zweiten Maiwoche EUR 1 Milliarde ab, was dazu führte das die Bankia-Aktien innerhalb eines Tages um 29% einbrachen.
Der Bankia-Run erfolgte zeitglich zur Bekanntgabe der Ratingagentur Moody´s, dass die Bonität von 16 spanischen Banken heruntergestuft wurde – ein Schritt, der vornehmlich auf Bedenken bezüglich der Kreditrisiken spanischer Banken in Höhe von EUR 300 Milliarden bei inländischen Immobilienkrediten zurückgeht, wo davon ausgegangen wird, dass die Hälfte dieser Kredite bereits in Verzug geraten ist.
Die spanischen Behörden machten sich in aller Schnelle daran, den Bankia-Run zu dementieren. Der spanische Wirtschaftsminister Fernando Jiménez Latorre erklärte:
„Es ist nicht wahr, dass es bei Bankia zum jetzigen Zeitpunkt einen Ausstieg aus den Bankeinlagen gibt … es gibt keine Sorgen bezüglich einer möglichen Flucht aus den Einlagen, und es gibt auch keinen Grund dafür.“
Lustig ist, dass die spanische Regierung am darauffolgenden Mittwoch, dem 24.05.2012, ganz plötzlich eine EUR 9 Milliarden schwere Rettung von Bankia vornehmen musste – wobei der Betrag zur Stützung dieser notleidenden Bank seit diesem Zeitpunkt bereits auf EUR 19 Milliarden erhöht worden ist.
Leugnen, leugnen, noch ein klein wenig mehr leugnen …. Panik, Kapitalinjektion – das ist der typische Lösungsansatz der Regierung, um auf Bank-Runs zu reagieren, nur kommen die Rettungen jetzt in immer kürzeren Zeitabständen und werden zusehends größer.
Die jüngsten Bank-Runs in Griechenland und Spanien sind Teil eines weitreichenderen Trends, der sich bereits seit Monaten aufbaut. Verständlicherweise sind die ausländischen Einlagenhalter der peripheren Eurozonenländer nervös und haben ihre Risiken bei den europäischen Staatsschulden kontinuierlich abgebaut.
Laut der Analysten von JP Morgan Chase haben die ausländischen Investoren die vergangenen neun Monate rund EUR 200 Milliarden an italienischen und EUR 80 Milliarden an spanischen Staatsanleihen abverkauft, was rund 10% des jeweiligen Gesamtmarkts entspricht.
Dasselbe lässt sich auch über die ausländischen Bankeinlagen in diesen Ländern sagen. Matt King, ein Stratege von Citibank, erklärte jüngst, dass
„die ausländischen Einlagen in Griechenland, Irland und Portugal im Schnitt um 52% sanken und die von Ausländern gehaltenen Staatsanleihen seit ihrem Höhepunkt durchschnittlich um 33% zurückgingen.“
Spanien und Italien sind davor auch nicht gefeit. Spanien hat seit Mitte vergangenen Jahres Geldabflüsse in Höhe von EUR 100 Milliarden erlitten (mittlerweile ist es mit Sicherheit mehr), während Italien EUR 230 Milliarden verlor, was rund 15% seines BSP entspricht.
Wir hatten ja bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass, ganz egal was in der Eurozone auch immer passieren mag – das absolute Albtraum-Szenario der Behörden ist und bleibt ein Bank-Run. Bank-Runs sorgen bei allen Beteiligten für das blanke Entsetzen, da sie schneller außer Kontrolle geraten können, als die Regierungen in der Lage sind gegenzusteuern, wenn wir hier einmal die drakonischsten Maßnahmen außen vorlassen.
Überdies sorgen Bank-Runs, dass die Banken all ihre Vermögensbestände, die sie irgendwie loswerden können, liquidieren müssen, wodurch die Wahrheit über den tatsächlichen Wert ihrer „Vermögenswerte“ ans Licht käme. In einem solchen Umfeld will aber ganz bestimmt niemand herausfinden, was der Markt dafür wirklich zu zahlen bereit ist.
Das lässt sich gegenwärtig in Spanien beobachten. Bloomberg meldet:
„Viele spanische Banken vermeiden zurzeit die Verkäufe von Immobilien, damit sie diese keinem Neubewertungsprozess unterziehen müssen. Stattdessen geben sie den Bauentwicklern neue Kredite, um bei deren fälligen Schulden Zahlungsausfälle zu vermeiden.“
Na, kommt Ihnen das nicht bekannt vor? Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, wo ein Bank-Run in einem Eurozonenland das gesamte System in Windeseile zum Einsturz bringen könnte – und zwar nicht nur in Griechenland oder Spanien, sondern in der gesamten Eurozone und darüber hinaus.
Die griechischen und spanischen Banken sind genau wie all die anderen Banken auch; sie operieren mit einem Fremdkapitalhebel, der im Schnitt beim 25-fachen ihrer Marktkapitalisierung liegt. Alle Banken sind dermaßen stark gehebelt, dass nicht sonderlich viele Einlagen abgezogen werden müssen, um Liquiditätsprobleme zu schaffen.
Das ist auch der Grund, warum wir wahrscheinlich ein weiteres von der EZB angeführtes Gelddruckprogramm sehen werden, da die Behörden die Auswirkungen eines Bank-Runs in Ländern wie Spanien, Portugal oder Italien schlicht nicht riskieren können – Länder, die für die überlastete Europäische Zentralbank viel zu groß sind, um sie zu retten.
Hier geht es nicht mehr darum, ob Griechenland nun in der Europäischen Union bleibt oder nicht, es geht darum, ob das europäische Bankensystem mithilfe von Rettungen noch in der Lage ist, die Folgen massiver Geldtransfers zu überleben.
Kein einziges Problem ist gelöst worden, und alle sind sich darüber im Klaren. Im Grunde befinden wir uns jetzt wieder genau dort, wo die Krise in 2010 ihren Ausgang nahm, nur mit dem Unterschied, dass jetzt mehr Gesamtschulden ausstehen als damals. Der Gouverneur der kanadischen Zentralbank, Mark Carney, wies im Dezember 2011 während einer Rede darauf hin, dass der „weltweite Minsky-Moment erreicht ist“, und diese Tatsache nun für alle sichtbar zu Tage trete.
Der „Minsky-Moment“ ist eine Bezugnahme auf die Arbeiten von Hyman Minsky, einem verstorbenen amerikanischen Ökonomen, der Theorien entwickelte, wie die Anhäufung von Schulden am Ende zu einer Finanzkrise führt. Man muss aber kein Ökonom sein, um den Kern der Theorien von Minsky nachvollziehen zu können. Während eine Wirtschaft wächst, nimmt sie zunehmend mehr Schulden auf. Am Ende kommt der Punkt, wo die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft die Schulden nicht mehr bewältigen kann. Das ist der Minsky-Moment – und dieser lässt sich gegenwärtig weltweit mitverfolgen.
Als die Renditen für griechische Staatsanleihen im Februar dieses Jahres ihren Höhepunkt erreichten, blickten die Investoren auf die EUR 368 Milliarden an ausstehenden Schulden des Landes, eine Bevölkerung von 11 Millionen Menschen und ein nominelles BSP von EUR 312 Milliarden und begriffen, dass das Ganze überhaupt nicht funktionieren kann.
Es gab für Griechenland überhaupt keine Möglichkeit, die Zinsen seines Schuldenbergs zu bedienen. Und auch der Anleihemarkt hatte keinerlei Möglichkeiten mehr, noch irgendwie vorzugeben, dass alles in bester Ordnung sei, so wie dies zurzeit in Großbritannien, den USA und Japan praktiziert wird … bis auf Weiteres zumindest.
Griechenland braucht auf alle Fälle ein weiteres groß angelegtes Rettungspaket, und wir gehen davon aus, dass es das auch bekommen wird. Für das weltweite Bankensystem würde der Austritt Griechenlands aus der Eurozone ein Szenario im Stile der Lehman-Pleite bedeuten – warum soll man also abwarten und bei dem Gemetzel, das dadurch vom Zaum gerissen würde, einfach zusehen?
Es ist immer bedeutend einfacher Geld zu drucken, und das Drucken von ein paar hundert Milliarden Euros mehr ist nichts im Vergleich zu den Billionen, die seit November vergangenen Jahres gedruckt worden sind. Richtig spannend wird es erst, wenn der Markt begreift, dass der Minsky-Moment auch andere Teile des EU-Wirtschaftsraums wie Spanien oder Italien erfasst hat.
Und wo wir gerade beim Gelddrucken sind: Die spanischen Renditen sind jetzt wieder auf über 6,5% geklettert, was ein Signal dafür ist, dass die Märkte kein Vertrauen in die Fähigkeit des Landes haben, sein eigenes Bankensystem zu stützen.
Spanien verfügt über eine Bevölkerung von 47 Millionen Menschen, ein BSP von rund USD 1,3 Billionen, eine Staatsverschuldung von rund USD 1,1 Billionen, Schulden gegenüber der EZB und verschiedenen Rettungsfonds in Höhe von insgesamt EUR 643 Milliarden und jetzt auch noch über ein Bankensystem, das kurz vor dem Kollaps steht.
Für Spanien ist der Minsky-Moment also bereits gekommen. Die einzige Frage ist, wie die Märkte darauf reagieren werden und wie lange die EZB brauchen wird, um Spanien zu Hilfe zu eilen.
Der unverständlichste Aspekt des ganzen Griechenland- und Eurozonendebakels sind aber zweifellos die Auswirkungen auf den Goldpreis. Gold wird seit August 2011 bereits zum dritten Mal unter der Marke von USD 1.600 pro Unze gehandelt, was jedes Mal mit massiven Bankenproblemen in Griechenland oder der gesamten Eurozone einherging.
Einige Marktbeobachter haben nahegelegt, dass verschiedene europäische Banken gerade ihr Gold verkaufen würden, um an Liquidität zu gelangen, was in der Tat Sinn machen würde, wenn die Banken der Eurozone Gold hätten, das sie verkaufen könnten – aber wir können keinerlei Hinweise darauf finden, dass es in Europa zurzeit große physische Goldverkäufer gibt.
Ferner ist es so, dass die US-Dollar-Liquidität in Europa seit Beginn der unbegrenzten Bereitstellung von US-Dollars-Swaps durch die US-Notenbank im November 2011 überhaupt nicht mehr das entscheidende Problem ist. Jetzt sind es die steigenden Anleihezinsen und die Abhebungen von den Bankkonten.
Es scheint, als würde der ganze Abverkaufsdruck bei Gold wieder einmal vornehmlich von den Future-Märkten herrühren, die massiv gehebelt sind und bei denen in den seltensten Fällen physische Goldtransaktionen im Spiel sind. Überdies scheint der Future-Markt-Abverkauf zurzeit wieder abzuklingen, da die europäische Bankenkrise den Zentralbanken jetzt eine politisch schmackhafte Ausrede beschert, weitere Maßnahmen zu ergreifen, sollte sich die Lage weiter verschlechtern.
Vor dem Hintergrund des anhaltend starken Nachfragetrends aus China war die Goldpreisentwicklung in jüngster Zeit in der Tat ziemlich frustrierend. Mit Goldeinfuhren über Hongkong in Höhe von 62,9 Tonnen stellte China im März dieses Jahres erneut einen Rekord auf. Zwischen Januar und März beliefen sich die chinesischen Goldimporte auf 135 Tonnen, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen 600%igen Anstieg darstellt.
Da muss man nicht erst großartig ein Gesamtbild zusammenpuzzeln: China akkumuliert zurzeit Edelmetalle, während sich die westlichen Investoren nur am Kopf kratzen und darüber wundern, warum die Gold- und Silberpreise so niedrig sind.
Die Zentralbanken der Nicht-G6-Länder haben ihre physischen Goldkäufe weiter fortgesetzt. Die jüngsten Daten enthüllen, dass die Philippinen, die Türkei, Mexiko, Kasachstan, die Ukraine und Sri Lanka im März und April weitere 70 Tonnen Gold gekauft haben.
Wir werden Sie jetzt bestimmt nicht damit langweilen, die aktuellen Zahlen aufs Jahr hochzurechnen und diese dann mit der jährlichen weltweiten Goldminenversorgung zu vergleichen. Es dürfte reichen, hier anzumerken, dass die Fundamentaldaten von Gold nach wie vor voll intakt sind.
Es geht hier nicht darum, die Stimmung im Westen gegenüber Gold aufzubessern – sollte sich die Bankenkrise in Europa weiter verschärfen oder es zu einer weiteren groß angelegten politischen Reaktion kommen, wird das wahrscheinlich von ganz alleine passieren.
Obwohl sich Gold die letzten acht Monate nicht so entwickelt hat, wie wir es erwartet hatten, passierte bei den Banken genau das, was wir vorhersagten. Die Frage ist jetzt, wie lange das so weitergehen und wie lange Gold aufgrund der Bankenkrise, die über das Potenzial verfügt, sich über Griechenland und Spanien hinaus auszuweiten, derart unter Druck stehen kann?
Viel wird jetzt davon abhängen, wie die politischen Reaktionen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank ausfallen werden, und viel wird davon abhängen, wie viel Vertrauen die europäischen Bürger in ihre einheimischen Bankinstitutionen noch haben. Nichts davon kann exakt gemessen oder vorhergesagt werden, aber wir sind nach wie vor fest davon überzeugt, dass die Bankkunden Griechenlands und Spaniens Gold der Drachme oder der Pesete vorziehen würden, würden sie über die entsprechende Weitsicht verfügen und ihnen die Freiheit gegeben, entsprechend zu agieren.
Der Hauptgrund, warum wir immer davon überzeugt gewesen sind, das man Gold besitzen sollte, und warum wir ferner davon ausgehen, dass das gelbe Metall im Preis steigen wird, ist das zunehmende Misstrauen der Menschen gegenüber dem Bankensystem. Und diesen Punkt haben wir jetzt erreicht. Wir werden abwarten müssen, was der Sommer noch bringt. Auf alle Fälle werden wir die zweite Phase des Bank-Runs, der sich gerade in ganz Südeuropa manifestiert, fest im Auge behalten.