Silber: Auf dem Weg zu neuen Höchstständen
Peter Cooper, ArabianMoney.com, 17.06.2012
Es ist ungefähr vier Jahre her, als wir bei ArabianMoney damit begannen, die Empfehlung auszusprechen, in Silber zu investieren. Seitdem glich der Kursverlauf des weißen Metalls einer wilden Achterbahnfahrt, und dennoch gab es nur wenige Investments, die während dieser für die Finanzmärkte schwierigen Jahre eine Rendite von 70% zustande brachten.
Im April 2011 waren die Zugewinne kurzzeitig sogar noch höher. Die Investments, die drei Jahre zuvor getätigt wurden, hatten sich fast verdreifacht. Aber das ist nun einmal die Art von Kursschwankungen, mit denen langfristig orientierte Silber-Investoren leben müssen.
Den Markt timen
Natürlich kann man versuchen, den Markt perfekt zu timen. Das Problem ist nur, dass es die Sache nicht wert ist. Man wird dabei immer entsetzliche Fehler machen. Ein berühmter Silbermarktexperte erklärte beispielsweise Ende 2011, dass er bezüglich der kurzfristigen Kursentwicklung des weißen Metalls sehr negativ eingestellt sei – womit er dann auch komplett daneben, da Silber zu Beginn dieses Jahres wieder an Fahrt aufnahm.
Und, wird Silber bis Ende dieses Jahres sein Allzeithoch von 1980 in Höhe von USD 50 pro Unze einstellen können? Angesichts der Tatsache, dass Silber nun bereits seit April 2011 eine Seitwärtsbewegung durchläuft, scheint es tatsächlich so, als sei die Zeit für einen erneuten Aufwärtsschub gekommen. Die Fundamentaldaten für Silber-Investments sind gegenwärtig stärker als je zuvor.
Silber ist ein Edelmetall, das über zahlreiche industrielle Verwendungsmöglichkeiten verfügt. Zur selben Zeit ist die Silberversorgung stark eingeschränkt und man kann auch nur auf geringe Silberbestände zurückgreifen. Der Silbermarkt ist ein sehr kleiner und angespannter Markt, der von drei Edelmetall-Banken dominiert wird, die zurzeit gigantische Short-Positionen halten. Wären diese Banken gezwungen, ihre Shorts einzudecken, würde der Silberpreis umgehend über die Marke von USD 50 pro Unze, wenn nicht gar weit darüber hinaus schießen.
Während der letzten Jahrhunderte lag das Gold/Silber-Verhältnis im Schnitt bei rund 1:15. Das aktuelle Gold/Silber-Verhältnis von 1:50 kommt einem daher auch ziemlich irrsinnig vor. Dieser Umstand deutet darauf hin, dass Silber über das Potenzial verfügt, sich drei Mal besser zu entwickeln als Gold, wenn das Pendel im Laufe der Zeit wieder zugunsten von Silber zurückschwingt.
Bezüglich der Auswirkungen einer weltweiten Rezession auf die Angebots- und Nachfragesituation bei Silber braucht man sich keine Sorgen zu machen. Silber wird hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Kupfer- und Zinkförderung gewonnen. Das heißt, dass die Silberproduktion zurückgeht, wenn die Förderung der unedlen Industriemetalle heruntergefahren wird – und das wahrscheinlich bei gleichzeitig steigender Investmentnachfrage.
Gelddruckerei
Was den Silberpreis in der Vergangenheit steigen ließ und auch in Zukunft für seinen Anstieg sorgen wird, ist die Geldschaffung durch die weltweiten Zentralbanken, die mit ihren Gelddruckmaßnahmen versuchen, den deflationären Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise entgegenzutreten. Die Zentralbanken sind zwar in der Lage, sich per Mausklick aus den Schulden herauszuinflationieren, doch wird die Zahl der weltweit existierenden Gold- und Silberunzen dadurch nicht größer.
Edelmetalle werden als sichere Häfen erachtet. Das heißt nicht, dass der Goldpreis und der Silberpreis fortwährend in gerader Linie in die Höhe schießen, sondern es bedeutet, dass die Metalle über einen inhärenten Wert verfügen und es keine dritte Partei gibt, die zwischen Ihnen und Ihrem Geld steht. Gold und Silber sind Geld oder Währung.
In Zeiten der Inflation, Deflation oder finanzieller Unsicherheiten, wo alle anderen Vermögenswerte im Wert einbrechen, sind Gold und Silber die Vermögensklasse, die man halten sollte. Lassen Sie sich von der jüngsten Stärke des US-Dollars nicht in die Irre führen. Der Verfall des US-Dollars steht noch bevor, und wenn es soweit ist, werden Sie sich wünschen, Gold und Silber zu besitzen.
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