Hubert Moolman, HGM & Associates, 05.07.2012

Historisch gesehen hat Gold seine stärksten Zugewinne im Vergleich zu anderen Vermögenswerten (wie auch nominell) nicht etwa in Zeiten der Inflation, sondern in Zeiten der Deflation verzeichnen können. Hierbei ist natürlich zu berücksichtigen, dass ich die Begriffe Inflation und Deflation nicht sonderlich streng definiere.

Die bedeutenden Gold-Rallys fanden immer dann statt, wenn es zu einer Flucht aus anderen Vermögenswerten wie Aktien und bestimmten Rohstoffen kam.

Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts hat es drei bedeutende Gold-Rallys gegeben: In den 30er Jahre, in den 70er Jahren und die aktuelle Gold-Rally.

Alle drei Bullenmärkte setzten ein, nachdem sich beim Dow Jones Industrial Average und dem Dow/Gold-Verhältnis bedeutende Hochs ausgebildet hatten (1929, 1966 und 1999).

Weite Teile der Gold-Rallys der 30er und 70er Jahre fanden in einer Phase statt, wo der Dow Jones erhebliche Verluste hinnehmen musste. Fakt ist, dass Gold seine stärksten Preisanstiege immer dann verzeichnen konnte, wenn der Dow Jones fiel oder nahe des Tiefs seiner jeweiligen Handelsspanne notierte.

Die aktuelle Gold-Rally, die im Jahre 2011 ihren Anfang nahm, fand bisher aber größtenteils zu einer Zeit statt, wo auch der Dow Jones Zuwächse verzeichnen konnte. 2002 sowie Ende 2008 und Anfang 2009 bilden hier die Ausnahme. Beim aktuellen Bullenmarkt konnten die stärksten Goldpreisanstiege bisher immer dann beobachtet werden, wenn auch der Dow Jones zulegte.

Angesichts der Tatsache, dass der Dow Jones zurzeit immer noch nahe seiner Allzeithochs notiert, gehe ich davon aus, dass die aktuelle Gold-Rally ihre Hochphase noch garnicht erlebt hat. Die beste Phase des Goldbullenmarkts steht uns also immer noch bevor – und sie wird dann einsetzen, wenn es beim Dow Jones zu Einbrüchen kommt, wie sie bereits in den 30er und 70er Jahre beobachtet werden konnten.

Ich bin der Auffassung, dass Gold vom jetzigen Preisniveau aus durchstarten wird, und zwar genau dann, wenn finanziell beispiellose Verwerfungen einsetzen werden – Ereignisse, die mit dem Wort „Depression“ wohl nicht adäquat beschrieben werden können. „Das Große Leiden“ dürfte eher passen.

Das Gold/Silber-Verhältnis: Warum Silber seinen großen Bruder ausstechen wird

Mein letzter Artikel behandelte das Gold/Silber-Verhältnis. Ich führte darin aus, warum ich davon ausgehe, dass das Gold/Silber-Verhältnis schon bald nach unten hin wegbrechen wird. Im Folgenden sehen Sie eine Grafik des Gold/Silber-Verhältnisses, die weitere Hinweise dafür liefert, dass das Verhältnis schon bald wieder fallen könnte:

Ich habe einen Trendkanal eingezeichnet, in welchem sich das Gold/Silber-Verhältnis die vergangenen vier Monate bewegt hat. Am 28.06.2012 kratzte das Verhältnis an der oberen Linie des Trendkanals und wurde umgehend wieder nach unten gehämmert. Wenn das Gold/Silber-Verhältnis den Trendkanal verlässt, kann das ein Hinweis darauf sein, wo die Reise hingehen wird, und es lässt überdies Rückschlüsse auf die weitere Entwicklung des Gold- und Silberpreises zu.

Die nächste Grafik zeigt den Goldpreis auf Dollarbasis:

Hier habe ich ein großes Dreieck eingezeichnet. Sollte sich der Goldpreis aus diesem Dreieck herausbewegen, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Kurs extrem schnell (und weit) nach unten oder oben jagt. Fakt ist, dass der Goldpreis dann tatsächlich in beide Richtungen ausbrechen kann – und niemand kann mit 100%iger Sicherheit sagen, in welche Richtung er ausschlagen wird.

Bevor der Preis derart massive Kurssprünge macht, dürften es aber mit Sicherheit Hinweise geben, die eine solche Kursentwicklung andeuten. Basierend auf den von mir zusammengetragenen Hinweisen und meinen Gold- und Silberanalysen gehe ich aber davon aus, dass der Kurs dann nach oben schießen wird.

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