Wir sind hier wirklich nicht allzu scharf drauf, ständig irgendwelche Untergangsszenarien an die Wand zu malen, aber wenn man sich die Daten so anschaut, muss man sich schon fragen, ob Waffen und Nahrungsmittel nicht vielleicht doch die besten Investments sind

Brady Willett & Dr. Todd Alway, FallStreet.com, 06.07.2012

Im Februar 2011 ist die US-Notenbank Federal Reserve noch davon ausgegangen, dass das US-BSP in 2012 ein Wachstum von 4% und in 2013 von 4,2% verzeichnen würde. Heute liegt die Prognose für 2012 bei 2,4% und für 2013 bei 2,8%.

Ferner hat die Fed ihre Erwartungen für die Beschäftigungsentwicklung und die Inflation weiter abgesenkt – die Fed glaubt, eine höhere Inflation sei eine gute Sache – und verkündet, dass sie mehr tun könne, um die Wirtschaft anzukurbeln. Es steht außer Frage, dass die Fed weitere Maßnahmen einleiten wird, sollte die US-Arbeitslosenrate nicht bald bedeutend absinken.

Ungeachtet all des Getöses der US-Notenbank hat sich nun bereits das Gesetz der abnehmenden Erträge breitgemacht. Während die Ökonomen erklären, man sei jetzt in einer „Liquiditätsfalle“ gefangen, macht es auf den Laien schlicht den Eindruck, als sei die Geldpolitik mittlerweile so oft zum Einsatz gekommen, dass sie bereits über keinerlei Sinn und Wirkung mehr verfügt.

Die Fed erklärte, sie hätte in 2008 gehandelt, um die Finanzmärkte zu retten. Zwischen 2009 und 2011 versuchte sie dann die Schaffung von Arbeitsplätzen anzuheizen. Und ihre allerjüngsten Maßnahmen (die Verlängerung von Operation Twist) erfolgten, weil alle vorangegangenen Aktionen gescheitert sind.

Laut Ben Bernanke ist die US-Notenbank bemüht, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um einen Zusammenbruch im Stile der japanischen Depression zu vermeiden. Nun ja, die Ergebnisse sind beeindruckend:

Nullzinspolitik der Fed und der japanischen Zentralbank. Zum Vergrößern anklicken.

Was muss eigentlich geschehen, damit Bernanke & Co zu der Schlussfolgerung gelangen, dass man sich die extremeren geldpolitischen Maßnahmen für schlechte Zeiten aufheben sollte?

Die Zinssätze sind bereits auf ansprechenden Niveaus, das Geld ist im Markt, und dennoch konnten mit dieser ultralockeren Geldpolitik in der Realwirtschaft keinerlei Erfolge erzielt werden. Was macht es für einen Sinn, seine ganze Munition auf einen Hasen zu ballern, der bereits weggerannt ist, wo im Gebüsch noch ein Bär lauert, den es ebenfalls zu erlegen gilt?

Geldumlaufgeschwindigkeit M2. Zum Vergrößern anklicken.

Und neben verschiedenen traditionellen geldpolitischen Techniken hat die Fed auch eine ganze Reihe von unkonventionellen Gelddruckmaßnahmen und Vermögenswert-Manipulationen vom Zaum gelassen. Die unten stehende Grafik dürfte niemanden mehr schockieren – nichtsdestotrotz erhalten wir durch die Zentralbankbilanz ein Gefühl dafür, wie stark sich die US-Notenbank in die Märkte eingegraben hat.

Bilanz der US-Notenbank. Zum Vergrößern anklicken.

Die Aufkäufe von hypothekarisch besicherten Wertpapieren (MBSs) und US-Staatsanleihen sind wohl nicht mehr sonderlich sinnvoll, weshalb sich die Investoren nun natürlich fragen, was uns als nächstes bevorsteht.

Es dürfte wohl ausreichend sein, hier anzumerken, dass die aktuelle geldpolitische Funktionsstörung massiv zur Angst der Investoren und der US-Notenbank beiträgt.

Die US-Regierung mischt fleißig mit

Was die unerschütterlichen Keynesianer, die weitere staatliche Konjunkturmaßnahmen verlangen, nicht erwähnen, ist die Tatsache, dass die US-Regierung bereits an ihrer konventionellen Belastungsgrenze angelangt ist. Kann von der US-Regierung allen Ernstes erwartet werden, dass sie jetzt noch mehr tut?

US-Staatsverschuldung (Ausgaben/Einnahmen). Zum Vergrößern anklicken.

Die US-Regierung kann sich aktuell unbegrenzte Geldbeträge zu ultraniedrigen Zinsen leihen, was auf verschiedene Gründe zurückzuführen ist, wobei keiner dieser Gründe irgendetwas mit der langfristigen fiskalischen Stärke der USA zu hat.

Zu diesen Gründen gehören die Staatsanleihekäufe von Ländern, die aufgrund ihrer viel zu starken Abhängigkeit gegenüber der US-Wirtschaft zu diesen Käufen gezwungen sind (z.B. China); das Investmentkapital, das in US-Staatsanleihen geht, weil es zu viel Angst hat, in Euros zu bleiben; und die Staatsanleihekäufe durch die US-Notenbank.

Mit anderen Worten: Wir sind uns alle im Klaren darüber, dass sich die US-Regierung angesichts der gegenwärtigen dollarzentristischen Welt in der Tat noch viel mehr Geld leihen könnte, wenn sie nur wollte. Aber sollte eine Regierung, die über das Finanzprofil der USA verfügt, tatsächlich noch mehr Schulden machen?

Laut den offiziellen Prognosen der US-Regierung wird sich das Haushaltsdefizit für die Jahre 2007 bis 2017 insgesamt auf über USD 9,2 Billionen belaufen, und selbst bei den vier Jahren mit der geringsten Neuverschuldung (2014 bis 2017) soll das Defizit immer noch bei USD 600 Milliarden pro Jahr liegen. Vom zeitlichen Ablauf her heißt das ganz einfach, dass die Schuldenorgie noch nicht einmal zur Hälfte vorbei ist.

Und was den Plan anbelangt, die exzessive Neuverschuldung abzubauen – nun ja, den gibt es nicht. Stattdessen rechnet die Obama-Regierung damit, dass die Steuereinnahmen bei Privatpersonen in vier der kommenden fünf Jahre 60% über dem aktuellen 5-Jahres-Schnitt liegen werden, wobei die höchsten Steuereinnahmen in 2015 erzielten werden sollen (das wäre ein Anstieg von 80% gegenüber 2010).

Angesichts der Tatsache, dass die Einkommenssteuer der US-Bürger seit 1950 alle fünf Jahre im Schnitt um 42% gestiegen ist, muss man sich hier schon fragen, wo all diese Steuereinnahmen eigentlich herkommen sollen.

Und dann haben wir ja noch die Prognose für die Körperschaftssteuer, die in den USA seit 1950 alle fünf Jahre im Schnitt um „lediglich“ 36% gestiegen ist. Obama rechnet damit, dass die Körperschaftssteuer im Vergleich zu den jetzigen Einnahmen in 2014 um 210%, in 2015 um 132%, in 2016 um 151% und in 2017 um 100% steigen wird.

Da kann man die Zahlen vergleichen, wie man will – sollte es nicht wundersamerweise zu einer Kombination aus starker US-Wirtschaftserholung und massiven Steuererhöhungen kommen, sind derartige Steuereinnahmen einfach nur utopisch.

Kurzum: Das „finanzpolitische Kliff“, das es dieses Jahr zu umsegeln gilt, mag in den Medien zwar für Schlagzeilen sorgen, aber der finanzpolitische Abgrund, auf den die US-Regierung zusteuert, wenn sich ihre Prognosen erst einmal in Rauch auflösen, ist bedeutend unheilvoller.

Die USA ist lediglich ein Beispiel unter vielen

Die jüngsten Prognosen der OECD zeigen, dass selbst eine anhaltende wirtschaftliche Aufhellung in 2012 und 2013 nicht ausreichen wird, um die Haushaltsdefizite der Staaten auch nur ansatzweise auf positive Werte zurückzufahren. Wenn wir zu den besorgniserregenden Prognosen der US-Notenbank und anderer Ökonomen nun auch noch die OECD-Zahlen mit hinzunehmen, ergibt sich ein entsetzliches Gesamtbild.

Haushaltsdefizite der Regierungen. Zum Vergrößern anklicken.

Die oben stehende Grafik weist die Haushaltsdefizite der Regierungen aus. Von den 88 aufgeführten Haushaltsjahren sind gerade einmal sechs blau (seit 2007 sind alle nur noch rot). Das heißt, dass die Staaten vor, während und nach der Finanzkrise mehr ausgaben, als sie einnahmen. Und da schreien die Keynesianer einfach nach mehr Schulden, weil die Zinssätze so niedrig sind?

Die Daten über die Gesamtverschuldung (das Schulden/BSP-Verhältnis) der Länder verleihen Reinhart & Rogoff, den Experten für historische Staatspleiten, in der Tat eine gewisse Glaubwürdigkeit. Die Zahlen sind eine einzige Katastrophe:

Wir sind hier wirklich nicht allzu scharf drauf, ständig irgendwelche Untergangszenarien an die Wand zu malen, aber wenn man sich die unten stehenden Daten anschaut, muss man sich schon fragen, ob Waffen und Nahrungsmittel nicht vielleicht doch die besten Investments sind.

Angesichts einer Wirtschaft, die gerade an schwachen Wachstumszahlen zu Grunde geht, wird es kaum möglich sein, den bedauerlichen Schuldentrends zu entkommen, ohne dass das Ganze mit einem Inferno bei den Staatsanleihen einhergeht:

Schulden/BSP-Verhältnis der Regierungen. Zum Vergrößern anklicken.

Das Schulden/BSP-Verhältnis der OECD-Länder liegt bereits über 100%, und es wird damit gerechnet, dass es auch die kommenden Jahre immer weiter ansteigt.

Und dann haben wir ja auch noch Japan, das mit einem Schulden/BSP-Verhältnis von über 200% schon aberwitzige Niveaus erreicht hat. Das einzig Gute, was sich aus diesen Zahlen vielleicht noch herauslesen ließe, ist, dass die Verschuldung der „Eurozone“ bis 2013 nur bei 99,9% liegen soll, was der Idee, eine vollständige Fiskalunion der Eurozone könnte die Gefahr der Ansteckung eindämmen, zumindest ein wenig Glaubwürdigkeit verleiht.

Was ist mit Japan?

Trotz der japanischen Daten erhält das Land bei Weitem nicht so viel mediale Aufmerksamkeit wie die Eurokrise. Es heißt, dass sich das Land auch weiterhin gegen den gesunden Menschverstand stemmen könne, da die japanischen Zinssätze ultraniedrig sind und der überwiegende Teil der Schulden von Japanern gehalten wird.

Bedauerlicherweise löst sich diese Geschichte jedoch allmählich in Luft auf. Fakt ist, dass die Sparquote der Japaner zurückgeht, die japanische Bevölkerung altert und die japanische Zentralbank jüngst erklärte, dass der Anteil der Auslandsverschuldung die letzten zwei Quartale jeweils um 15% gestiegen ist.

Es könnte auch sein, dass jetzt die Zeit für bedeutende Veränderungen gekommen ist bzw. das Risiko einer Krise steigt – was auch einer der Gründe dafür sein dürfte, warum der neu gewählte Premierminister Yoshihiko Noda versucht, die japanische Umsatzsteuer bis 2015 zu verdoppeln.

Und es könnte noch viel schlimmer kommen

Als wären die Ängste bezüglich der Liquiditätsfalle und einer Kernschmelze bei den Staatsanleihen nicht bereits albtraumhaft genug, verfügen wir mit den demographischen Daten noch über einen weiteren Trend, der zum pessimistischen Gesamtbild hinzukommt.

Einige Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, den von einer alternden Bevölkerung ausgehenden Druck abzuschwächen. Die bekanntesten Beispiele sind Kanada, Japan, China, Deutschland (aber auch andere Länder), die zurzeit versuchen, dass Renteneintrittsalter zu erhöhen.

Doch umso mehr Länder in die Wirtschaftskrise abrutschen und umso stärker die Forderungen gegenüber den Regierungen werden, noch mehr Konjunkturmaßnahmen einzuleiten, desto unwahrscheinlicher wird es, dass sinnvolle Maßnahmen der künftigen demographischen Bombe standhalten werden.

Nehmen wir beispielsweise den japanischen Premierminister Noda: Er ist Japans sechster Premierminister innerhalb von sechs Jahren – und seine Steuererhöhungen, die erste Maßnahme im Kampf gegen das Schuldenmonster, sind immer noch nicht verabschiedet worden.

Altenquotient verschiedener Länder. Zum Vergrößern anklicken.

In Japan ist die Situation am schlimmsten. Japans Altenquotient lag in 2008 bei 2,8. Das heißt, dass auf jeden Japaner, der 65 Jahre und älter ist, 2,8 Japaner im Alter von 20 bis 64 Jahren kommen. Es wird davon ausgegangen, dass der Altenquotient Japans bis 2050 auf 1,2 absinken wird. Es ist extrem schwierig, irgendjemand zu finden, der dem Alterungstrend Japans optimistisch entgegensieht, ohne nicht auch umgehende und drastische politische Entscheidungen einzufordern.

Und dann haben wir noch China, wo die Lebenserwartung explodiert, während die Fruchtbarkeitsrate einbricht. Im Jahre 2000 kamen auf jeden chinesischen Rentner (60 Jahre und älter) sechs chinesische Arbeiter. Bis 2030 wird diese Zahl auf magere zwei abgesunken sein.

Man rechnet damit, dass in China in 2050 330 Millionen Menschen älter als 65 Jahre und 480 Millionen Menschen älter als 60 Jahre sein werden. Für China, das bisher in enormen Maße davon profitiert hat, auf eine riesige Arbeiterschaft zurückgreifen zu können, wird die schiere Größe der stetig alternden Bevölkerung zu einem bedeutenden und vielleicht sogar wirtschaftlich destabilisierenden Faktor werden.

In den USA mag die Generation der Baby-Boomer zwar zunehmend älter werden, was auch bedeutet, dass sich diese Menschen immer stärker aus dem Aktienmarkt zurückziehen werden – aber wenigstens gelingt es den USA, ihre Bevölkerung zu ersetzen.

Wird der US-Verbraucher die Kohlen aus dem Feuer hohlen?

Neben den bekannteren Aspekten rund um die Verschuldung der US-Verbraucher – die darauf hindeuten, dass der Schuldenabbau noch lange nicht vorbei ist – hat der US-Bürger auch mit einem außerordentlich angespannten Arbeitsmarkt zu kämpfen. Nicht nur, dass die generelle Einkommensentwicklung mit der staatlichen Inflation nicht mithalten kann, nein, einige Einkommensdaten brechen sogar weiter ein.

Durchschnittlicher Stundenlohn (rot) vs. Verbraucherpreise (blau). Zum Vergrößern anklicken.

Und obwohl sich die meisten Ökonomen zu Recht auf handfeste Dinge wie Zinssätze und Einkommensentwicklung konzentrieren, ist es eine Tatsache, dass die Fähigkeit der US-Verbraucher, Geld auszugeben, eng mit dem Vertrauen und den Preisen der Papiervermögenswerte in Zusammenhang steht.

Nettovermögen der US-Verbraucher vs. Einkommen. Zum Vergrößern anklicken.

Es ist keineswegs übertrieben zu behaupten, dass die 12 Jahre an phänomenaler Berg- und Talfahrt an den Aktienmärkten der Verbraucherstimmung in den USA nachhaltig geschadet haben. Weitere Schulden aufzunehmen, ist nicht sonderlich attraktiv, wenn man davon ausgehen muss, dass das eigene Aktiendepot nur noch um 5% anstatt, sagen wir, um 12% pro Jahr steigen wird.

US-Sparquote (blau), Schuldendienst US-Verbraucher in % des frei verfügbaren Einkommens (rot). Zum Vergrößern anklicken.

Aber noch ist nicht alles verloren. Aufgrund der Tatsache, dass am US-Eigenheimmarkt das Schlimmste bereits vorbei sein könnte, und dank der ultralockeren Geldpolitik der Fed, mit der (wie sie hoffen) die Aktienpreise gestützt werden, indem man die Anleihehalter abstraft, könnte sich beim US-Verbraucher tatsächlich eine Phase relativer Ruhe einstellen. Das hängt natürlich in großem Maße davon ab, wie sich der US-Arbeitsmarkt entwickeln wird.

Wie die oben stehenden Charts veranschaulichen, hat der US-Verbraucher bereits enorme Anstrengungen unternommen, um seine Schulden abzubauen, während die Sparquote bei rund 4% vor sich hindümpelt. Sollten sich diese Trends weiter fortsetzen, wird sich der Grund für einen weiteren Schuldenabbau am Ende in Luft auflösen.

Das soll jetzt nicht heißen, dass die entschuldeten US-Verbraucher dann plötzlich wieder bereit sein werden, sich mit Schulden vollzusaugen. Ganz im Gegenteil – die entsprechende Analogie wäre wohl, dass der US-Konsument, nachdem er Papas Porsche zu Schrott gefahren hat, als nächstes eher nach dem Schlüssel für den Motoroller wird.

Sie sollten besser nicht davon ausgehen, dass wir die einstige Ausgaben- und Verschuldungsrate jemals wiedersehen werden. Das wird es nie wieder geben! Mit einem leichten Wiedererstarken des US-Verbrauchers ist hingegen zu rechnen.

Schlussfolgerung

Diejenigen, die sich diese Woche über die Rettungspolitik geärgert haben, brauchen sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Wenn sich das Staatsschulden-Buschfeuer in ein wütendes Inferno verwandelt – und das ist lediglich eine Frage der Zeit – wird uns die gefährliche interventionistische Geldpolitik, die wir seit 2008 beobachten können, im Rückblick einfach nur lächerlich erscheinen.

Jetzt mal im Ernst: Die Finanzwelt ist komplett am Ende, und die einzigen Lösungsansätze der Politik sind die Kreditaufnahme und das Gelddrucken.

Der einzige Trost, den die beunruhigenden Beobachtungen bieten, ist, dass die Wirtschaften und Märkte heutzutage so stark miteinander vernetzt sind, dass die Geldflut alle Boote gleichzeitig anheben wird, sollten diejenigen, die Kredite aufnehmen oder effizient mit der Druckerpresse umgehen können, dies mit rücksichtsloser Hingabe tun.

Und während in der Eurozone der Hayek´sche Geist zurzeit dafür sorgt, dass die Rettungspakete im Namen der Austerität unterdrückt werden, ist eine solche Auffassung in anderen Teilen der Welt gänzlich unbekannt.

Nehmen wir beispielsweise den vergangene Woche veröffentlichten Jahresbericht des Internationalen Währungsfonds zur US-Wirtschaft. In dem Papier kommt der IWF zu dem Schluss, dass die USA ihre finanzpolitischen Unsicherheiten umgehend klären, die Schuldenobergrenze anheben und sicherstellen müssten, dass die Ausgaben „so wachstumsfreundlich als möglich“ ausfallen. Schulden mögen zwar das Problem sein, aber anscheinend sind mehr Schulden genau die richtige Antwort darauf.

Kurzum: Sie können sich jedes Papier zum Thema „finanzpolitischer Spielraum“ durchlesen – wir garantieren Ihnen, dass Sie nachts nicht mehr einschlafen können. Und während sich die Wirtschaft immer weiter abschwächt, werden all die Albträume mit einem Mal vergessen sein und es wird ein neuer Tag beginnen – denn angeblich haben die entscheidenden Regierungen ja immer Spielraum für wachstumsförderndes Schuldenmachen.

Dank der eskalierenden Schuldenberge der Regierungen und der Tatsache, dass den Zentralbanken ihre traditionelle Munition ausgegangen ist, ist die Welt auf die nächste Finanzkrise – wann immer sie auch zuschlagen wird – unvorbereiteter denn je.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner