„Inflationsschutz“ wird in den Massenmedien zurzeit groß geschrieben. Doch während die Finanzpresse versucht, den Anlegern und Investoren alle möglichen Papierwerte unterzujubeln, gibt es nur wenige Vermögenswerte, die wirklich sicher sind. Gold & Silber sind die klassischen Vermögenswerte, um sich vor Preisinflation und wirtschaftlichen Verwerfungen zu schützen
Jeffrey Lewis, Silver Coin Investor, 23.07.2012
Die Finanzpresse feiert eine ganze Reihe von „inflationssicheren“ Investments, die man nutzen kann, um sein Vermögen vor einer außer Kontrolle geratenden Inflation zu schützen. Hierzu gehören typischerweise der Kauf von Rohstoffen wie Öl und Kohle oder komplexere Finanzinstrumente wie inflationsgeschützte Staatsanleihen und Annuitäten.
Und obschon derartige Investments zumindest auf dem Papier inflationssicher sind, verfügt keines dieser Investmentvehikel über den soliden inhärenten Wert, der Gold, Silber oder irgendeinem anderen Edelmetall innewohnt.
Werte für die Ewigkeit
Wenn etwas über einen inhärenten Wert verfügt, dann bedeutet das nicht, dass dieses Produkt vielleicht über einen bestimmten Zeitraum oder gar über einen sehr langen Zeitraum hinweg über einen Wert verfügt. Wenn etwas über einen inhärenten Wert verfügt, dann bedeutet das, dass diesem Gegenstand auf immer und ewig ein Wert innewohnen wird.
Und im Gegensatz zu dem stetig fallenden Wert inhärent wertlosen Papiergelds bleibt der Wert der Dinge, die tatsächlich über einen inhärenten Wert verfügen, im Laufe der Zeit relativ stabil. Das heißt, dass derartige Güter schon vor Jahrtausenden ungefähr denselben Wert hatten wie heute.
Gold und Silber sind zwei der wenigen Produkte, die über einen inhärenten Wert verfügen. Zu dieser Produktklasse gehören auch essentielle Dinge wie Nahrungsmittel und Wohnraum. Ferner haben diese beiden Metalle im Verlauf der vergangenen Jahrtausende nichts an ihrer natürlichen Schönheit eingebüßt und werden auch heute noch zur Schmuckherstellung verwendet.
Hier ließe sich noch hinzufügen, dass man sich mit Gold und Silber heutzutage immer noch dieselbe Menge an Waren und Dienstleistungen kaufen kann wie in der Antike. Beispielsweise sind die Preise für maßgeschneiderte Bekleidung, einen Laib Brot oder den durchschnittlichen Arbeitslohn relativ stabil geblieben, wenn man diese Güter in Edelmetallen auspreist.
Echter Inflationsschutz ist nur mit Investments möglich, denen ein inhärenten Wert innewohnt
Will man sich ein Investmentinstrument kaufen, das wirklich inflationsgeschützt ist, dann muss diesem Investment ein inhärenter Wert innewohnen.
Gold und Silber konnten in der Vergangenheit Renditen vorweisen, die letztlich mit den Inflationsraten vergleichbar sind. Das heißt, dass diese beiden Edelmetalle in der Tat als Investments geeignet sind, um sein Vermögen vor Preissteigerungen zu schützen.
Vergleichen wir das einmal mit Rohöl. Rohöl wird erst seit wenigen Jahrhunderten genutzt, und erst im 20. Jahrhundert fing man damit an, die gespeicherte Energie in Form von Benzin in der Produktion und im Transportwesen einzusetzen.
Sicher, die Preise für verschiedene Rohstoffe wie Kohle, Kaffee oder Schweinebäuche können durchaus gemeinsam mit der Inflation zulegen. Aufgrund der Tatsache, dass der Lagerbestand dieser Rohstoffe relativ gering und ihr Warenumschlag relativ hoch ist, ist es jedoch bedeutend schwerer, sie als langfristigen Inflationsschutz zu nutzen.
Inflationsgeschütze Papiervermögenswerte
Einige der „praktischsten“ inflationsgeschützten Investments sind oftmals auch die größte Betrügereien der Investmentwelt. Obwohl inflationsgeschützte Wertpapiere keinen Lagerraum benötigen, um sie zu verstauen, und sie auch jederzeit gekauft und verkauft werden können, stellt sich die Frage, über welchen inhärenten Wert diese Papiere eigentlich verfügen sollen.
Inflationsgeschützte US-Staatsanleihen (TIPS) gehören mit zu den beliebtesten Wertpapieren, die vor der Teuerung schützen sollen. Im Gegensatz zu anderen Arten von US-Staatsanleihen wird die Rendite von TIPS zusätzlich noch indexiert, so dass der Gewinn immer über der Inflationsrate liegt.
Das Problem ist nur, dass die TIPS lediglich mit der offiziellen Inflationsrate namens US-Verbraucherpreisindex indexiert werden. Der US-VPI ist jedoch ein Indikator, der der wahren Inflation der US-Geldmenge praktisch immer hinterherhinkt. Überdies wird er mithilfe verschiedener Anpassungsverfahren nach unten manipuliert.
TIPS verfügen außerdem über ein Ausfallrisiko. Im Grunde wird der Wert dieser Wertpapiere nur durch die Organisation garantiert, die diese Papiere ausgibt. Im Falle von US-Staatsanleihen ist es die völlig überschuldete US-Regierung. TIPS verfügen daher über keinen realen inhärenten Wert, da man jederzeit noch viel mehr dieser Papiere schaffen kann, indem man einfach die Druckerpresse anwirft.
Der wahre Wert der Edelmetalle
Was Sicherheit anbelangt, sticht der Besitz von physischen Gold und Silber heraus. Es gibt keine anderen Investmentinstrumente, mit denen man sich so gut vor der Inflation schützen kann wie Gold und Silber.
Ein Blick in die Geschichte verrät uns, dass diese Edelmetalle die Preisveränderungen stets ziemlich akkurat widerspiegeln konnten. Sie haben das Vermögen der Investoren in schlechten wirtschaftlichen Zeiten schützen können, während sie in Zeiten wirtschaftlicher Verwerfungen einen sicheren Hafen boten.
Darüber hinaus handelt es sich bei Gold und Silber nicht bloß um leere Versprechungen, mit denen irgendwelche inflationsgeschützten Wertpapiere gedeckt werden. Gold- und Silbermünzen sind handfeste Werte mit inhärentem Wert. Es sind sozusagen greifbare Werte, die man auch in die Hand nehmen kann.
All diese Erwägungen stützen die Auffassung, dass der Besitz physischer Edelmetalle ungleich besser ist als der Besitz von Papiervermögenswerten, wenn es darum geht, sein Vermögen vor den negativen Folgen einer langfristigen Preisinflation zu schützen.