Es finden sich gegenwärtig immer noch genügend Vollidioten, die in Staatsanleihen investieren. Doch auch das wird sich ändern. Solange der Monatsschlusskurs von Gold nicht über USD 1.770 bzw. USD 1.796 pro Unze liegt, ist die Lage ruhig

Martin Armstrong, Martinarmstrong.org, 31.08.2012

Bernankes Rede in Jackson Hole bot keinerlei Überraschungen. Im Grunde sagte er nur, dass er weitere Lockerungsmaßnahmen rechtfertigen könnte, wenn ihm danach ist. Er räumte ein, dass die Wirtschaftserholung im Großen und Ganzen ins Wanken geraten und „bei weitem noch nicht zufriedenstellend“ ist, weshalb die Fed weitere Maßnahmen „nicht ausschließen sollte“.

Bernanke gab jedoch keine Details bekannt, die darauf hindeuten würden, dass er eine dritte Runde an quantitativen Lockerungsmaßnahmen einleiten wird. Und mit dem EZB-Treffen in der ersten Septemberwoche und dem Treffen der Fed in der darauffolgenden Woche stehen ohnehin wichtigere Termine an.

Gold legte am 31.08.2012 eine Rally hin und folge seiner Tages-Projektionslinie, die ausgehend vom Tief zu Beginn des Handelstages bis zum Widerstandsbereich, der Trendumkehrmarke des Wochenschlusskurses in Höhe von USD 1.683 pro Unze, reichte.

Das Hoch vom Mai dieses Jahres von USD 1.674 pro Unze wurde im Tageshandel ebenfalls durchbrochen. Von Bedeutung sind aber immer die monatlichen Trendmarken – diese sind für Veränderungen bei der Kursentwicklung entscheidend, selbst kurzfristig betrachtet.

Aktuell stehen die bullischen Trendumkehrmarken für den Monatsschlusskurs bei USD 1.770 und USD 1.796 pro Unze. Es gibt also nichts, was darauf hindeutet, dass wir gegenwärtig eine Veränderung des Trends vorliegen haben, und unser Computermodell hat uns ja bereits vor einem Jahr davor gewarnt, dass um diese Zeit im Jahr auch ein Hoch möglich sein könnte.

Die Goldpreisrally stützt sich natürlich auf die Annahme des Marktes, dass es zu einer erhöhten Inflation kommen wird, aber die entgegenwirkenden Kräfte sind immer noch zu stark. Die Arbeitslosigkeit steigt und es gibt weltweit einen zunehmenden Druck, mehr und mehr Steuergelder einzutreiben, was zu einem Rückgang der Geldumlaufgeschwindigkeit führt. Das ist ein Warnsignal, dass sich das Kapital aller Vorausschau nach verkriechen wird.

Angesichts der Tatsache, dass die Steuern auf Kapitalerträge in den USA im Januar 2013 von 15% auf rund 45% steigen werden, wird es bedeutend mehr brauchen als die dritte bis sechste Runde an quantitativen Lockerungsmaßnahmen, um überhaupt irgendetwas zu bewirken. Ja selbst Keynes hatte argumentiert, dass man die Steuern senken muss, wenn man die Wirtschaft ankurbeln will.

Gegenwärtig erhöhen alle Regierungen die Steuern, und das genau zu einem Zeitpunkt, wo sie dies eigentlich nicht tun sollten – aber die Regierungen versuchen verzweifelt, die Zinsen unten zu halten. Die Inflation spiegelt die Zinssätze wider. Wenn die Zinsen steigen und die Wirtschaftserholung wieder einsetzt, wird sich die Inflation bemerkbar machen.

Und wenn die Regierung so dumm ist und weiterhin ihre Staatsanleihen zurückkauft, dann verkaufen Sie ihr alle! Streichen Sie das Geld ein! Die nächste Phase wird einsetzen, wenn die Regierungen auf einmal damit beginnen, dem Geld hinterherzurennen, dieses jedoch flüchtet. Das ist der Zeitpunkt, wo es bei den Zinssätzen zu schnellen Anstiegen kommen wird.

Zurzeit ist sogar Italien in der Lage, seine langlaufenden Schulden an den Mann zu bringen. Es gibt immer noch jede Menge Idioten, die Staatsschulden kaufen. Das ist aber noch nicht das Ende vom Lied.

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