Am Ende des aktuellen Goldbullenmarkts dürfte der Goldpreis selbst in einem stagflationären Umfeld auf USD 10.000 bis USD 12.000 pro Unze klettern

Goldrunnerfractalanalysis.com, 31.08.2012

Die unten stehende Grafik zeigt eine Fraktal-Analyse, bei der der Goldpreis des jetzigen Goldbullenmarkts direkt mit dem parabolischen Preisanstieg der 70er Jahre verglichen wird. Der zeitliche Ablauf des Bullenmarkts der 70er Jahre wurde also direkt auf die aktuelle Goldpreisentwicklung übertragen. Zur Ermittlung des Preisziels wurden die Daten der 70er Jahre und verschiedene weitere Analysetechniken genutzt.

In den Jahren 2006 und 2007 hatten wir für den aktuellen Goldbullenmarkt ein Preisziel von USD 10.000 bis USD 12.000 pro Unze ermittelt. Jeder Preis, der darüber liegt, würde über den „Stagflations“-Vergleich mit der Endphase der 70er Jahre hinausgehen; Hyperinflation würde dann zu einer realen Möglichkeit werden.

In der Frühphase des aktuellen Goldbullenmarkts konnten wir die Preisanstiege der letzten Jahre und die Goldpreisentwicklung Ende der 70er noch in ein und demselben Langfrist-Chart miteinander vergleichen. Das bescherte uns auch das Timing für ein Ereignis, das wir in 2007 als „Deflations-Schreckens-Einbruch bis ins vierte Quartal 2008 hinein“ bezeichneten. Hier ist ein Beispielchart vom 29.07.2007:

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Nachdem Gold sein altes Hoch von 1980 im vierten Quartal 2008 abermals getestet hatte, schoss es auf neue Allzeithochs, ohne dabei noch irgendwelche horizontalen Widerstände zu hinterlassen, die uns Aufschlüsse hätten geben können. Deshalb nutzten wir Ende 2010 und Anfang 2011 die Zeit- und Preisbeziehungen der späten 70er Jahre und übertrugen diese einfach auf die Goldpreisprognose bis Mitte 2011.

Draus ergab sich ein Goldpreis von USD 1.860 pro Unze, was wir dann im April 2011 mit ganz gewöhnlichen technischen Analysemethoden auf USD 1.920 pro Unze nachkorrigierten. Diese Preisprognose stellte sich dann Mitte des dritten Quartals 2011 auch als richtig heraus.

Laut dem Fraktal-Modell der 70er Jahre wäre beim Goldpreis Mitte 2012 eigentlich ein Preisschub fällig gewesen, der das gelbe Metall auf USD 3.500 bis USD 3.600 pro Unze getragen hätte. Die Fundamentaldaten wie auch der Goldpreischart deuteten bis März 2012 immer noch auf eine solche Entwicklung, da die US-Notenbank den europäischen Finanzinstitutionen Swaps in Höhe von USD 1,3 Billionen zur Verfügung gestellt hatte …

Die Märkte achteten aber lieber auf die Worte der Fed, anstatt auf ihre Taten, als sie über USD 1,3 Billionen druckte – also mehr als doppelt so viel, als gedruckt wurde, als der Goldpreis bis Mitte 2011 von USD 1.300 auf USD 1.900 pro Unze stieg. Das heißt, dass die Märkte die riesige Gelddruckaktion von Dezember 2011 bisher noch nicht eingepreist haben und Gold demzufolge auch noch nicht gestiegen ist.

Es gibt also immer noch eine riesige Dollarentwertung, die von den Märkten erst noch einpreist werden muss – und es wird noch viel mehr davon kommen, was den Goldpreis steil nach oben treiben wird. Wir haben oft darauf hingewiesen, dass sich die Fed der Marktpsychologie bemächtigt. Was die massiven Marktmanipulationen anbelangt, ist die psychologische Beeinflussung das wichtigste Werkzeug der US-Notenbank.

Gegenwärtig scheint es so, als habe die Fed dadurch tatsächlich eine Art von Verzögerung des Zyklus erreichen können – eine Verzögerung, die ihr natürlich sehr entgegenkommt. Und das ist übrigens auch der Grund dafür, warum die unteren Stützungslinien beim Goldpreischart so stark sind und die wertorientierten Investoren, das Smart Money und die Zentralbanken allesamt fleißig Gold kaufen.

Als es Gold im März dieses Jahres nicht mehr gelang, mit den Anstiegen der 70er Jahre mitzuhalten, wandten wir uns für unsere Abonnenten einem Modell der dreifachen Fächerformation als alternativem Korrekturmuster zu. Dieses Modell hat sich dann auch auf fast perfekte Art bewahrheitet, wobei die letzte Phase dieser Korrektur jüngst zu Ende gegangen ist.

Eine derartige Zeitverzögerung bei länger anhaltenden Korrekturen passt auch sehr schön mit der Elliott Wave Theorie zusammen, da sich Korrekturen aufgrund der Marktpsychologie manchmal länger hinziehen, als ursprünglich angenommen wird – und in diesem Fall erreichte die Fed ihr Ziel durch ihre Öffentlichkeitsarbeit.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat sich für den Goldbullenmarkt nichts geändert – außer dass es jetzt eine riesige Dollarentwertung gibt, die noch eingepreist werden muss, eine, die den Goldpreis bedeutend steigen lassen wird. Das sorgt dafür, dass Gold jetzt über ein höheres Preispotenzial verfügt, so wie es von Alf Field vor wenigen Wochen auf der Internetseite von Jim Sinclair in seiner Elliot Wave Analyse dargelegt wurde.

All das Dollardrucken seit Dezember 2011 zielt im Grunde darauf ab, eine relativ gleichförmige Zunahme der Dollarversorgung zu erreichen, um so eine tiefgreifende deflationäre Phase zu verhindern. Das parabolische Drucken von frischen Dollars führt zu einer parabolischen Entwertung des Dollars und parabolischen Goldpreisanstiegen. Dabei geht es ausschließlich um die Dollarentwertung und nicht um die Frage, wo all diese Dollars hingehen.

Und da sich die Wirtschaft weiter verschlechtern wird, wird auch die Notwendigkeit, immer mehr Dollars zu drucken – also immer neue QE-Programme aufzulegen –, weiterhin Bestand haben. Die US-Notenbank muss künftig noch riesige Mengen an Dollars drucken, um die nichtfinanzierten Verbindlichkeiten der Rentenkasse, der Pensionen der Bundesbeamten, der Arbeitslosenversicherung, der faulen Kredite bei Freddie Mac und Sallie Mae – die Liste ließe sich noch verlängern – zu finanzieren.

Die Federal Reserve musste Gold unter Kontrolle bringen, um zu verhindern, dass der Goldpreis komplett abhebt, bevor die Bundesregierung all diese Verbindlichkeiten in die Bilanz der Fed verschieben konnte.

Überdies scheint es so zu sein, als bräuchten zahlreiche Zentralbanken noch Zeit, um weiter Gold anzuhäufen. Gold wird letztlich als der Hauptvermögenswert dienen, um das Budget auszugleichen, da der Goldpreis künftig noch dramatische Preissteigerungen erfahren wird. Die Wahrheit ist doch, dass das Papiergeldsystem ohne den Realwert Gold nicht mehr allzu lange überleben kann.

Vergleicht man die jetzige Goldpreisentwicklung mit dem Fraktal-Chart der 70er Jahre, so lässt sich feststellen, dass es damals zu einem dramatischen Anstieg, einer Verdopplung des logarithmischen Trendkanals, kam. Ja sicher, das hört sich verrückt an, aber das ist zumindest das, was das Fraktal-Modell der späten 70er Jahre nahelegt. Und da es zurzeit ganz danach aussieht, als sei die dreifache Fächerformation bei Gold an ihr Ende gelangt, könnte es durchaus sein, dass Gold bis in die erste Hälfte des kommenden Jahres hinein Preissteigerungen verzeichnen wird.

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Aus der vorstehenden Grafik, die die logarithmischen Trendlinien des Goldpreises (auf Monatsbasis) ausweist, geht hervor, dass sich der Goldpreis – wenn wir hier mal von der Deflationspanik in 2008 absehen – die ganze Zeit hinweg über der gestrichelten blauen Trendlinie halten konnte. Der logarithmische Goldchart für die späten 70er Jahre sieht ganz ähnlich aus. Die gestrichelte blaue Linie hält, während wertorientierte Investoren und Zentralbanken massiv in Gold gehen.

Die oben verlaufenden blauen Trendlinien weisen aus, wo der Goldpreis läge, würden sich die Preisausschläge des logarithmischen Trendkanals verdoppeln. Das war in den 70er Jahren genau der Punkt, wo der Goldpreis damit begann, einen riesigen parabolischen Sprung zu machen – und ein Ausbruch aus der dreifachen Fächerformation kann explosiv und erbarmungslos sein.

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