Die USA haben 1971 ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt, was auch der Grund dafür ist, dass der US-Dollar heute nur noch über eine indirekte Rohöldeckung verfügt. Sollte die US-Regierung nicht bald wieder zu einer soliden – also edelmetall- oder rohstoffgedeckten – Währung zurückkehren, wird der US-Dollar seinen Status als Leitwährung verlieren
In der Finanzpresse wird im Hinblick auf den US-Dollar regelmäßig von der „Weltreservewährung“ gesprochen, was natürlich nahelegt, dass der US-Dollar in einer sich verändernden Weltwirtschaft auf immer und ewig in der Lage sein wird, seinen Wert zu bewahren. Doch diese Auffassung ist gefährlich und falsch.
Seit dem 15.08.1971 – als US-Präsident Nixon das Goldfenster schloss und sich weigerte, noch irgendeine der verbliebenen 280 Millionen Unzen Gold auszuzahlen – ist der US-Dollar eine reine Fiatwährung. Das bedeutet, dass der US-Dollar zu einem reinen Glaubensartikel geworden ist, dessen Wert allein auf dem Vertrauen in die anhaltende Stabilität und Macht der US-Regierung beruht.
Im Grunde haben die USA 1971 ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt, und jeder war sich im Klaren darüber, dass ein neues Geldsystem ausgearbeitet werden musste, um den Märkten erneut Stabilität zu verleihen.
Erstaunlicherweise hatte es das System, das man daraufhin ersann, den USA ermöglicht, die Druckerpresse für die Weltreservewährung zu kontrollieren, ohne dass dies mit irgendwelchen Beschränkungen einhergegangen wäre – ja man gab nicht einmal vor, dass der Dollar goldgedeckt sei!
Die elitistischen Geldmanager waren sich natürlich darüber im Klaren, dass man hier etwas Neues und völlig Irrsinniges ins Leben rief, weshalb sie – mit massiver Unterstützung der US-Behörden – in den 70er Jahren mit der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) eine Vereinbarung ausarbeiteten, die regelte, das alle weltweiten Ölgeschäfte ausschließlich in US-Dollars abgewickelt werden.
Das sorgte dafür, dass dem Dollar unter allen anderen weltweiten Währungen eine Sonderrolle zukam und er von nun an im Grunde ölgedeckt war.
Im Gegenzug versprachen die USA den verschiedenen ölreichen Königreichen am Persischen Golf, sie vor Invasionen oder inländischen Putschversuchen zu schützen. Diese Vereinbarung trug mit dazu bei, dass der radikale Islamismus unter all jenen, die den US-amerikanischen Einfluss in dieser Region ablehnten, angeheizt wurde.
Darüber hinaus wurde dem US-Dollar durch diese Regelung eine künstliche Stärke verliehen, was für die Vereinigten Staaten mit unglaublichen finanziellen Vorteilen einherging. Den USA war es so möglich, die Geldinflation mittels der Ölkäufe und der Käufe anderer Güter in die gesamte Welt exportieren, während diese Güter dank der starken Dollarnachfrage zusätzlich sogar noch billiger wurden.
In 2003 begann der Iran dann jedoch damit, seine Ölexporte für seine asiatischen und europäischen Käufer in Euros auszupreisen. In 2008 eröffnete die iranische Regierung auf der Insel Kisch im Persischen Golf zudem noch eine Öl-Börse, die ausdrücklich dem Zweck dient, Öl in Euros und anderen Währungen zu handeln. 2009 stellte der Iran alle Öltransaktionen auf Dollarbasis ein.
Diese Maßnahmen des zweitgrößten OPEC-Landes stellen für den Status des US-Dollars als Weltreservewährung eine direkte Bedrohung da – eine Bedrohung, die zum Teil auch die anhaltenden Feindseligkeiten der USA gegenüber Teheran erklärt.
Und obschon der Zusammenbruch der Petrodollar-Vereinbarung mit den OPEC-Ländern mit Sicherheit eine Gefahr für den Status des US-Dollars im Nahen Osten darstellt, gibt es eine noch viel größere Gefahr, die jedoch noch weiter im Osten liegt.
Amerikas größte Wohltäter der letzten 20 Jahre – die asiatischen Zentralbanken – sind nicht mehr länger daran interessiert, US-Dollars zu halten. China, Japan und Asien ganz generell waren die letzten Jahrzehnte immer gerne bereit, US-Schuldeninstrumente zu halten, aber sie werden das Ausgabenverhalten der USA nicht auf immer und ewig finanzieren.
Die ausländischen Zentralbanken haben bereits begriffen, dass die politischen Führer Amerikas nicht über die notwendige Disziplin verfügen, um eine stabile Währung zu gewährleisten.
Wenn wir jetzt handeln, und das Fiatgeldsystem durch einen stabilen, edelmetall- oder rohstoffgedeckten US-Dollar ersetzen, kann der Dollar seinen Status als sicherster Wertspeicher unter allen Staatswährungen wiedererlangen. Sollten wir uns dagegen entscheiden, wird der Rest der Welt den US-Dollar als Weltreservewährung aufgeben.
Der US-Kongress und die amerikanischen Verbraucher werden dann auf einmal feststellen, dass die Kosten für die Kreditaufnahme dramatisch steigen. In diesem Zusammenhang darf auch nicht vergessen werden, dass die gesamte US-Wirtschaft auf Konsum und der Bereitschaft der Ausländer, US-Schulden zu halten, basiert.
Wenn die US-Regierung nicht mehr länger in der Lage ist, in solch einer Rate Geld zu drucken, Kredite aufzunehmen und Geld auszugeben, dass sie damit ihren endlosen Hunger nach defizitären Ausgaben befriedigen kann, werden wir es mit einer Neuordnung der gesamten Weltwirtschaft zu tun bekommen.