Kurt Nimmo, Infowars.com, 20.02.2010

Es sieht so aus, als hätten sich Jahre unaufhörlicher Propaganda über den Iran ausgezahlt. Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage von Gallup betrachten Amerikaner den Iran als die „unbeliebteste“ Nation auf der Erde. „Kanada konnte seine Spitzenposition in der jährlichen Nationenumfrage von Gallup mit 90% der Amerikaner, die das Land positiv bewerten, unverändert beibehalten. Der Iran bleibt mit 10% dieses Jahr weiterhin letzter.“ berichtet Gallup. Selbst der öffentlichkeitsscheue und totalitäre Staat Nordkoreas schnitt besser ab als der Iran.

Gibt es einen vernünftigen Grund für Amerikaner den Iran so ungünstig zu bewerten? Die meisten Amerikaner wissen wenig bis überhaupt nichts über den Iran, außer was ihnen über die Konzernmedien eingetrichtert wird. Ich wette, die Meisten von ihnen wären nicht in der Lage, dass Land auf einer Karte zu finden.

Zusätzlich glauben laut einer Umfrage von CNN erstaunliche 71% der Amerikaner, dass der Iran gegenwärtig Nuklearwaffen besitzt, eine Annahme, welche den Tatsachen krass entgegensteht. Die Umfrage ist Zeugnis für die Wirksamkeit seitens der Konzernmedien unerbittlich vorangetriebener Propaganda.

In zunehmendem Maße haben die Konzernmedien die Bombardierung des Iran gefordert. Zum Beispiel am 09.02.2010, als die angeblich liberale New York Times einen Leitartikel veröffentlichte, in welchen man lähmende Wirtschaftssanktionen forderte, die den Iranern aufzuerlegen seien, und einen Angriff auf das Land in Aussicht stellten. „Genug ist genug. Iran muss verstehen, dass seine Nuklearambitionen einen sehr hohen Preis haben.“ meinte das Blatt.

Mit der Neocon-Agentin Judith Miller an Bord brachte die New York Times eine Reihe von Propagandaartikeln, in denen behauptet wurde, der Irak habe Massenvernichtungswaffen, was in Wirklichkeit garnicht so war. Miller verließ die Zeitung und erscheint nun regelmäßig auf Fox News.

Unsere Herrscher hassen den Iran, weil das Land sich weigert Befehle der Bankster und ihrer internationalen Organisationen, wie den Vereinten Nationen und den Kredithaioperationen, bekannt unter dem Namen Weltbank und Internationaler Währungsfonds, entgegenzunehmen. Saddam Hussein fand heraus, was passiert, wenn Muslime zu stolz sind und es ablehnen Befehle von Wall Street und der City of London entgegenzunehmen.

Der Führer der Islamischen Revolution des Irans, Ayatollah Seyyed Ali Chamene’i, sagte kürzlich, dass „der Widerstand der iranischen Nation gegenüber dem Westen für die kommende Generation ein Beispiel dafür ist, wie man sich dem Druck durch das Vertrauen auf seine eigenen Leistungen und eine religiöse Quelle entgegenstellt.“ berichtet Press TV.

Chamene’i sagte, der iranische Widerstand wird „in der gesamten islamischen Umma den Geist der Würde erwecken, da unsere Bemühungen zur Wachsamkeit [anderer muslimischer Länder]des Islams geführt haben.“

Der Juniorpartner der Vereinigten Staaten, Israel, hat das Gespenst iranischer Nuklearwaffen und die angebliche Bedrohung durch den Iran gefördert, die nun seit einigen Jahren von dem Land für den Rest der Welt ausgehen würde. Während der Jahre unter Bush waren diese irren Vorstellungen ausschließlich auf die Neocons begrenzt, aber seit der Wahl von Obama sind sie auf Liberale und Demokraten übergesprungen. Die Bombardiert-Iran-Gesänge sind jetzt fast schon zu einem universellen Mantra innerhalb des politischen Establishments geworden.

Natürlich sprechen sich Liberale und Demokraten immer dann gegen Krieg und illegale Massenmordkampagnen aus, wenn diese von den Neocons und Republikanern vorgeschlagen werden. Wie aber Clintons Angriff auf Jugoslawien aufdeckte, sind die Demokraten alle für Serienmord zu haben, wenn die Forderung vom Führer ihrer Partei stammt.

Eine neue Führung der Internationalen Atomenergiebehörde der Vereinten Nationen (IAEA) hat einen Bericht erstellt, der besagt, dass der Iran in Richtung einer Atomwaffe arbeitet. In der jüngsten Vergangenheit sagte die IAEA, es gäbe keine Beweise dafür, dass der Iran versuchte eine Atomwaffe zu bauen. Diese Schlussfolgerung wurde durch eine Einschätzung der Nationalen Nachrichtendienste (NIE) des Jahres 2007 seitens der US-Geheimdienstgemeinde untermauert, worin davon ausgegangen wurde, dass der Iran sein Atomwaffenprogramm vor Jahren aufgegeben habe. „Auf die Frage, ob das Weiße Haus dem IAEA-Bericht oder der NIE-Einschätzung des Jahres 2007 glaubt, kommentierten dies die Beamten nicht, außer anzudeuten, dass sie sich auf den neuen NIE-Bericht über den Iran freuen, der, wie sie sagten, in Arbeit sei.“ so die Zeitung The Washington Post.

Mit anderen Worten wird die nächste Einschätzung der Nationalen Nachrichtendienste wahrscheinlich mit dem Bericht der IAEA übereinstimmen. Kritiker der NIE-Einschätzung beschweren sich darüber, dass die Berichte der politischen Polarisierung dienen. Einschlägiges Beispiel: Der NIE-Bericht vom Oktober 2002, in dem behauptet wurde, der Irak habe ein aktives Massenvernichtungswaffenprogramm. Die Behauptungen, der Irak habe chemische und biologische Waffen, waren im Grunde dieselben Schlussfolgerungen, zu denen auch die Vereinten Nationen und zahlreiche andere Geheimdienste kamen.

Es stellte sich heraus, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen hatte. Es war alles Propaganda, erfunden, einen Vorwand zu schaffen um einzufallen und ein Land zu besetzen, das durch über ein Jahrzehnt an Sanktionen – das den Tod über einer Million Iraker, darunter 500.000 Kinder, zur Folge hatte – dezimiert wurde.

Die Vereinigten Staaten drängen nun auf lähmende Sanktionen gegen den Iran. „Das Weiße Haus hat damit begonnen Sanktionen gegen den Iran als Teil seiner Bemühungen der von den Vereinten Nationen unterstützen Bestrafung für Irans geheimes Streben nach Nuklearwaffen zu kolportieren.“ berichtete Fox News am Freitag. „Wir beginnen gerade intern und mit Partnern den Vorgang zu durchdenken, was die angemessenen Druckmittel sind.“ sagte Susan Rice, Obamas Beraterin für Auslandspolitik und US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. „Und dies wird ein Vorgang sein, der sich über einen Zeitraum erstrecken wird und ich denke, wir sollten im Hinblick auf die Geschwindigkeit realistisch sein.“

Bei dem Thema Sanktionen erhöhen die USA die Geschwindigkeit, nachdem die US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, der Iran gleite in eine Militärdiktatur ab. Zwei Tage später, am 16.02.2010, sagte Clinton, dass der Iran gerade an der Entwicklung einer Nuklearwaffe arbeitet. Clinton machte diese Aussagen nachdem der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad wiederholt darauf hinwies, dass der Iran bereit dazu ist die Anreicherung auszusetzen, wenn das Land seinen niedrig angereicherten Uranbestand gegen Benzin aus dem Ausland eintauschen könne.

Am 09.02.2010 verkündete Obama, dass er davon „abgekehrt ist“ mit dem Iran in einen „konstruktiven“ Dialog einzutreten und die USA die Vereinten Nationen drängen werden Sanktionen gegenüber dem Land zu verhängen. Das Übrigbleibsel der Bush-Ära im Pentagon, Robert Gates, fügte hinzu, dass das Weiße Haus soweit wie noch keine Regierung zuvor gegangen sei um den Iran die Hand zu reichen.

Der iranische Geschäftsmann Mohammad Nahavandian sagte heute, dass die Sanktionen das Land nicht lähmen werden. „Es hat sich gezeigt, dass die Wirtschaft des Iran nicht sanktionierbar ist…das verkündete Ziel von Sanktionen ist ein politisches, welches nie erreicht worden ist.“ sagte er Reuters in einem Interview.

Nahavandian sagte, dass der Iran verstärkt mit nichtwestlichen Ländern Geschäfte machen würde, wozu Länder Asiens und Länder der Region gehörten. China, ein Mitgliedsland im UN-Sicherheitsrat mit Vetorecht, ist zurückhaltend weiteren Sanktionen gegenüber dem Iran zuzustimmen. Der Handel zwischen dem Iran und China beläuft sich aktuell auf über USD 28 Milliarden. „Mit indirektem Handel könnten es rund USD 31 Milliarden sein, was über dem Handel mit der Europäischen Union liegt.“ merkte Nahavandian an.

Die Neocons der Bush-Ära drängen massiv auf eine Massenmordkampagne gegen den Iran. „Amerikas zentraler Schwerpunkt muss es zu allererst sein Iran davon abzuhalten in den Besitz von Massenvernichtungswaffen zu gelangen.“ schrieb der US-Botschafter der Bush-Ära bei den Vereinten Nationen, John Bolton, für das Wall Street Journal am 09.02.2010.

„Es bedarf nun entscheidender und wahrscheinlich militärischer Aktionen, da es im Grunde keine Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass von Obama inspirierte ´Sanktionen des Regimes` dieses Ziel erreichen werden. Die USA müssen es rigoros unterlassen, dass ´Sanktionen` oder ´pro-demokratische` Rhetorik Ausreden für amerikanisches Nichthandeln werden.

Es bleibt abzuwarten, ob die USA den Iran angreifen werden oder einfach mit unwirksamen wirtschaftlichen Sanktionen herumwurschteln. Wenn die USA den Iran angreifen, werden die daraus erwachsenden Konsequenzen jedoch massiv sein, wie der Generalstabschef der russischen Streitkräfte Nikolai Jegorowitsch Makarow jüngst erklärte. Makarow warnte, dass ein Angriff der Amerikaner auf den Iran zum jetzigen Zeitpunkt, wo die USA bereits im Morast von zwei Kriegen versinken, zu einem Zusammenbruch der Vereinigten Staaten führen könnte.

Makarow machte diese Anmerkungen am 19.02.2010 in der russischen Zeitung Vzglyad („Standpunkt“), welche vom USG Open Source Center wie folgt beschrieben wurden:

„Makarow kommentierte auch die jüngsten Gerüchte über die Möglichkeit eines Angriffs auf den Iran seitens der Vereinigten Staaten. Seiner Meinung nach wäre das reiner Irrsinn des amerikanischen Militärs. Er sagte: ´Admiral Michael McMullan, der Vorsitzende der Vereinigten Generalstabschefs, sagte neulich, dass es in den Vereinigten Staaten einen Plan für die Durchführung von Angriffen gegen den Iran gäbe, die Vereinigten Staaten nun aber klar verstünden, dass während der Durchführung von zwei Militärkampagnen, eine im Irak und die andere in Afghanistan, eine dritte Kampagne einfach in den Zusammenbruch führen würde. Man wäre nicht in der Lage, diese Kraftanstrengung aufzubringen.`

Nichtsdestotrotz könnte nach Meinung von General Makarow (der Plan für einen) Krieg mit der Islamischen Republik Iran in dem Maße wieder in den Vordergrund rücken, wie die Aktionen im Irak und in Afghanistan zurückgefahren werden.

Der Generalstabschef General Makarow sagte: ´Die Folgen eines solchen Angriffs wären nicht nur für die Region, sondern auch für uns schrecklich. Der Iran ist unser Nachbar und wir verfolgen diese Situation sehr aufmerksam. Die Führung unseres Landes ergreift alle Maßnahmen um eine solche (militärische) Entwicklung der Ereignisse nicht zu erlauben.`“

Ein Zusammenbruch der Vereinigten Staaten? Das würde dann dem mörderischen Wahnsinn in diesem Land, der ungeachtet der an der Macht befindlichen Führung vorherrscht, definitiv ein Ende bereiten.

Es würde auch der globalen Elite in die Hände spielen. Diese ist fest entschlossen die einstmals großartigen Vereinigten Staaten in nichts weiter als eine Dritte Welt Provinz zu verwandeln, wo Armut und Verelendung die höchste Herrschaft innehaben. Solch ein militärischer und wirtschaftlicher Zusammenbruch der letzten auf der Erde verbliebenen Supermacht, würde der lang erträumten Weltregierung des globalistischen Bankenkartells die Bühne bereiten.

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