Richard Russel, King World News, 25.09.2012
Die USA sind mit einem Haushaltsdefizit von USD 1 Billion konfrontiert. Wie gelangen die USA an das Geld, um dieses erschreckende Defizit zu finanzieren? Die Federal Reserve wird den Banken jeden Monat hypothekarisch besicherte Wertpapiere im Wert von USD 40 Milliarden abkaufen und sie dadurch wieder liquide machen. Die Banken werden das Geld dann für US-Staatsanleihen ausgeben.
Dadurch erreicht die Fed zwei Dinge: Die Banken werden liquider dastehen und der Dow Jones Industrial Average und die hypothekarisch besicherten Wertpapiere werden wahrscheinlich im Preis steigen.
Doch was passiert, wenn die Banken all ihre hypothekarisch besicherten Wertpapiere losgeworden sind? Vielleicht wird die Fed die Hypotheken dann direkt aufkaufen – ich habe keine Ahnung, und ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es die Fed selber schon weiß. Vielleicht will sich die Fed einfach bloß an den Wahlen vorbeiwurschteln und die Probleme dann später angehen.
Unterdessen wird die Fed die Wirtschaft natürlich weiterhin schönreden, aber ich glaube, dass uns die Transportbranche die wirkliche Geschichte über die US-Wirtschaft erzählt. Die Transporte sind gelinde gesagt eingebrochen. Frage: Könnte die wirkliche Geschichte über die US-Wirtschaft die sein, dass die US-Wirtschaft auch schon gecrasht ist?
Bezüglich der aktuellen Entwicklung sind wir zu weiten Teilen auf die Aussagen der Regierung und der Fed angewiesen – und Regierungsstatistiken können lügen, dafür braucht man sich beispielsweise nur die fingierten staatlichen Inflationsstatistiken anzusehen. Und da man die Banken nun von ihren hypothekarisch besicherten Wertpapieren befreit und mit Fiatgeld vollpumpt, werden sie natürlich besser da stehen, während die Fed Tonnen an hypothekarisch besicherten Wertpapieren halten wird.
Was wird die Fed mit all den hypothekarisch besicherten Wertpapieren im Wert von zig Milliarden von Dollars eigentlich anfangen? Vielleicht wird sie die Papiere bis zur Endfälligkeit halten und die Verluste dann in ihrer Bilanz verstecken. Im Endergebnis werden die Banken also besser da stehen, während die Bilanz der Fed schlechter aussehen wird.
Und was passiert 2013, wenn die USA mit dem nächsten Haushaltsdefizit in Billionenhöhe konfrontiert sein werden? Ich habe nicht die leiseste Ahnung – vielleicht warten sie dann ja mit einem neuen Geldsystem auf. Oder vielleicht treiben sie den Goldpreis in die Höhe und bezahlen das Defizit mit entwerteten Dollars. Oder vielleicht sind wir dann tatsächlich am Ende all des durch die US-Notenbank geschaffenen Fiat-Müll-Gelds angelangt.
Ist das „finanzpolitische Kliff“ abgewendet worden? Wenn sich der Kongress bis zum 31.12.2012 nicht auf einen Kompromiss einigen kann, werden die USA das finanzpolitische Kliff hinunterjagen. Die Steuern werden dann massiv steigen, auf ein Niveau, das es unter der Präsidentschaft von Bill Clinton gab, und es wird tiefe Einschnitte beim Militärhaushalt und Einschnitte bei über 1.000 weiteren Regierungsprogrammen wie der staatlichen Krankenkasse geben.
Das würde laut David Kelly, dem Chefstrategen von JPMorgan Funds, ausreichen, um die USA in eine tiefe Rezession abtauchen zu lassen. Doch halt, der Kongress ist ja nicht wahnsinnig, so Kelly. Er sagt voraus, dass der Kongress am Ende doch noch eine Regelung finden wird – was auf der These beruht, dass beide Seiten durch Nichtstun mehr zu verlieren hätten, als sie durch eine Weigerung der Zusammenarbeit gewinnen könnten.
Womit wir auch schon bei der These wären, dass der Aktienmarkt die These, dass die USA das finanzpolitische Kliff hinabstürzen werden, bereits eingepreist hat. Dies würde zumindest den Zusammenbruch des Transportmarkts erklären. Und wenn sich der US-Kongress am Ende doch einigen kann und das finanzpolitische Kliff vermieden wird, könnte es an den Aktienmärkten zu einem massiven Ausbruch und zu einem unerwarteten Anstieg bei den Anleihen kommen, der die Investoren, die die Anleihen zurzeit shorten, auslöschen würde.
Bei diesem Szenario gibt es jedoch zu viele „Wenns“, weshalb ich mich persönlich auch dafür entschieden habe, mir das Treiben von der Seitenlinie aus anzuschauen. Ich brauche meinen Schlaf. Der Markt könnte bereits eingepreist haben, dass die USA das finanzpolitische Kliff hinunterjagen. Und wenn der Kongress am Ende doch eine Einigung erzielt und das finanzpolitische Kliff vermieden werden könnte … ja dann würde doch der Aktienmarkt enorme Anstiege verzeichnen.
Egal wie es auch kommen mag, die Implikationen sind enorm. Fakt ist, dass die Implikationen so bedeutsam sind, dass sie mir Angst einjagen. Deswegen werde ich mein Geld mit Sicherheit nicht auf den Ausgang dieser Entwicklung setzen – und Sie sollten das auch nicht tun.
Ich glaube, dass es für Vermögen nur einen einzigen sicheren und ewigwährenden Rückzugsraum gibt – und das ist Gold. Daher glaube ich auch, dass es nur eine Sache gibt, deren Kauf sich zum jetzigen Zeitpunkt lohnt, und das ist physisches Gold in Form von Anlagemünzen. Wenn Sie Anlagemünzen kaufen, können Sie das Timing komplett vergessen! Es interessiert mich überhaupt nicht, wo der Goldpreis aktuell, in einem Monat, in sechs Monaten oder in fünf Jahren steht.
Gold ist ewigwährender Reichtum, den man physisch besitzen kann. Also vergessen Sie einfach, was Sie für Ihre Goldmünzen bezahlt haben, und denken Sie auch nächstes Jahr nicht an ihren Preis. Kaufen Sie sie und lagern Sie sie an einem sicheren Ort. Sie stellen die sicherste Art reinen intrinsischen Vermögens dar und sie sind die einzigen Dinge, über deren Preis Sie sich überhaupt keinen Kopf zu machen brauchen.
Das ist auch der Grund, warum Gold keine echte Konkurrenz hat. Nichts auf dem Planeten ist mit der ewigwährenden Sicherheit vergleichbar, die einem physisches Gold bietet.