Anleger & Sparer sind gut beraten, in Edelmetallen zu sparen, anstatt in entwertenden Papierwährungen. Es könnte durchaus sein, dass die Verschnaufpause von Gold und Silber noch ein paar Monate anhält und sich exzellente Einstiegsmöglichkeiten bieten
Tim Staermose, Sovereign Man, 03.10.2012
In der Investmentwelt heißt es, das beste Mittel gegen hohe Preise seien …. hohe Preise, und das beste Mittel gegen niedrige Preise seien …. niedrige Preise.
Mit anderen Worten: Wenn der Preis eines Vermögenswerts hoch ist, kühlt die Nachfrage ab, bis die Preise fallen. Und wenn die Nachfrage nach einem Vermögenswert niedrig ist, sorgt das relativ gute Preis-Leistungs-Verhältnis dafür, dass die Nachfrage steigt, bis die Preise nach oben gehen.
Das sind ganz einfache grundsätzliche Erwägungen, und ich glaube, dass sie gegenwärtig auch auf Edelmetalle zutreffen. Einfach gesagt ist es für Gold und Silber nach 10 Jahren an Zugewinnen – Gold verteuerte sich allein in diesem Jahr um 15% und Silber um 25% – an der Zeit für eine kleine Verschnaufpause.
Die wichtigsten Gründe dafür sind:
1. Die Nachfrage nach Goldschmuck ist von China über Indien bis nach Europa und Nordamerika zurückgegangen. Laut dem World Gold Council fiel die Goldschmucknachfrage im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15%. Die Schmuckbranche stellt 42% der gesamten weltweiten Goldnachfrage.
2. Die jüngste Runde an Gelddruckmaßnahmen der US-Notenbank, der Bank von Japan und der Europäischen Zentralbank ist aller Vorausschau nach bereits eingepreist. Der Fed-Vorsitzende Bernanke machte beispielsweise die ganze Zeit über unmissverständlich klar, dass er die Zinssätze niedrig halten und auf immer und ewig Geld drucken wird. So gesehen gibt es kurzfristig natürlich kaum Überraschungen.
3. Die anhaltend hohen Edelmetallpreise sorgen dafür, dass die Öffentlichkeit jede Menge Altgold und Altsilber verkauft. Das „Geld gegen Gold“-Phänomen ist weltweit. Simon Black hat immer wieder darüber berichtet, dass sich dieses Phänomen überall auf der Welt beobachten lässt. Als ich vergangene Woche in Manila war, gab es beispielsweise in allen großen Tageszeitungen entsprechende Werbeanzeigen.
Diese Altbestände gelangen dann wieder als neue Edelmetallversorgung in den Markt und könnten bei den Edelmetallpreisen für einen Abwärtsdruck sorgen. Fakt ist, dass ich bereits ähnliche Hinweise sah, als ich Anfang 2011 bei einem Silberpreis von USD 50 pro Unze erklärte, dass ein vorläufiges Hoch erreicht worden sei. Wer unserem Rat gefolgt ist, konnte ordentliche Gewinne einstreichen.
Nicht dass hier Missverständnisse aufkommen: Ich sage hier keinen Zusammenbruch der Edelmetallpreise voraus – sondern ich bin lediglich der Meinung, dass es bei der Preisentwicklung in den nächsten Monaten zu einer Pause bzw. Korrektur kommen könnte, wo die Gewinne konsolidiert werden.
Langfristig gesehen, ist der Tausch wertlosen staatlichen Papiergelds in physische Vermögenswerte ein fantastischer Schachzug. Simon Black besitzt beispielsweise eine Farm in Chile. Ich habe eine Sammlung hochwertiger Weine. Beide besitzen wir Edelmetalle, und in paar Jahren werden wir auf die jetzige Zeit zurückschauen und die aktuellen Edelmetallpreise als billig erachten.
Das ist auch der Grund, warum jedwede kurzfristige Korrektur am Edelmetallmarkt ein exzellenter Einstiegspunkt ist, um Gold und Silber zu kaufen.
Einige Menschen auf dem Planeten haben dieses Konzept bereits verinnerlicht.
Vor kurzem sah ich im indischen Viertel von Singapur, dass zahlreiche Juweliere für zugezogenen Arbeiter Goldsparpläne anbieten. Das läuft nach dem Motto: Nehmen Sie den Teil Ihres Gehalts, den Sie jeden Monat beiseite legen, und kaufen Sie sich damit Gold und Silber.
Wenn man darüber nachdenkt, dann macht diese Herangehensweise jede Menge Sinn. Die Zinsen für Geld auf dem Bankkonto liegen praktisch bei Null und darüber hinaus neigt man bei Gold dazu, es nicht so schnell auszugeben wie Bargeld auf dem Bankkonto. Man unterliegt also nicht so stark der Versuchung, es zu liquidieren und auszugeben. Als langfristiges Mittel zum Sparen ist Gold daher genau das Richtige.
Und wenn man Kinder hat, dürfte es ebenfalls eine gute Idee sein, ihnen beizubringen, in Gold und Silber zu sparen – das ist bedeutend besser, als ihnen anzugewöhnen, staatliches Papiergeld und staatliche Münzen ins Sparschwein zu stecken, wo sie 0% verdienen – also genau wie bei einer echten Bank.