Es wird niemanden entgehen, wenn der aktuelle Gold- & Silberbullenmarkt an sein Ende gelangt. Bis es soweit ist, dürfte es aber noch recht wild werden
Peter Cooper, Arabianmoney.com, 07.10.2012
Was denken Sie, wie die Edelmetallmärkte aussehen werden, wenn wir den Höhepunkt dieses bereits seit einem Jahrzehnt anhaltenden Bullenmarkts erreichen? Mit Sicherheit dürfte es dann zu einer ordentlichen Preisexplosion kommen, sagen wir einer Preisverdopplung innerhalb von zwölf Monaten.
Haben wir so etwas bereits gesehen? Mit der Silberpreisexplosion auf fast USD 50 pro Unze vor rund anderthalb Jahren sind wir einer solchen Entwicklung noch am nächsten gekommen, aber der Silberpreis ist seit diesem Zeitpunkt ja nicht kollabiert. Vielmehr deutet der Silberpreischart auf eine Konsolidierungsphase hin, bei der sich das weiße Metall auf seine nächste Preisexplosion vorbereitet.
Gold kletterte vor rund einem Jahr auf sein Allzeithoch von USD 1.923 pro Unze und letzte Woche konnte es erstmals wieder auf über USD 1.800 pro Unze steigen. Hier kann man aber kaum von einer Preisexplosion sprechen, obwohl es in der Tat richtig ist, dass sich der Goldpreis in den letzten sieben Jahren verdoppelt hat.
Vor sieben Jahren veröffentlichte Howard Ruff sein „Kleines Buch der großen Gewinne bei Gold & Silber“, wo er den Höhepunkt des Goldmarkts mit USD 2.000 pro Unze vorhersagte. Zu jener Zeit notierte Gold bei USD 600 pro Unze und Silber bei USD 10 pro Unze.
Howard Ruff verkaufte all seine Goldinvestments innerhalb von zwei Wochen nach dem Höhepunkt des letzten großen Goldbullenmarkts im Jahre 1980. Wie aus der jüngsten Ausgabe seines Rundbriefs „Ruff Times“ hervorgeht, scheint er zurzeit aber nicht im Geringsten an eine Kapitulation zu denken.
Fakt ist, dass Ruff nach wie vor empfiehlt, physisches Gold und Silber zu kaufen, vornehmlich Anlagemünzen, während er bezüglich der großen Gold- und Silberminenaktien skeptisch ist, von Junior-Minentiteln ganz zu schweigen.
Würde der Edelmetallmarkt aktuell tatsächlich in schwindelerregenden Höhen notieren, würde Ruff mit Sicherheit empfehlen, die Vermögensklasse mithilfe von Aktien zusätzlich zu hebeln. In Wirklichkeit ist er zurzeit jedoch sehr vorsichtig, eine Strategie, die eigentlich vor einer Preiskorrektur zu erwarten wäre.
2005 behauptete Ruff, dass es erst einen neuen Paul Volcker als US-Notenbankchef geben müsse, bevor er sich über den Goldpreis Sorgen machen würde. Paul Volcker war es, der die Zinsen zu Beginn der 80er Jahre in die Höhe trieb und damit auch der Inflation und dem Goldpreis den Garaus machte.
Vielleicht hält US-Präsident Mitt Romney, sollte er denn gewählt werden, sein Wahlkampfversprechen und wirft Ben Bernanke in zwei Jahren, wenn seine Amtszeit ausläuft, aus dem Amt. Trotzdem blieben immer noch zahlreiche Möglichkeiten für Inflation und bedeutend höhere Edelmetallpreise, und außerdem ist der Amtsinhaber Obama in den Umfragen zurzeit ja immer noch vorne.
Bevor der Bullenmarkt bei Gold und Silber vorbei ist, werden wir verschiedene Dinge sehen, die bisher noch nicht eingetreten sind. Sollte uns die Geschichte als Richtschnur dienen, dann werden wir unter anderem die folgenden Dinge beobachten können:
- Das Gold/Silber-Verhältnis wird weiter zurückgehen, was bedeutet, dass der Silberpreis schneller steigen wird als der Goldpreis;
- die Spekulanten werden sich aus den physischen Edelmetall- und Futures-Märkten zurückziehen und stattdessen in riskantere aber gewinnträchtigere Gold- und Silberminenaktien gehen;
- ganz zum Schluss werden die Juniortitel der Explorationsunternehmen Feuer fangen und in die Höhe schießen;
- der Goldpreis wird sich innerhalb von zwölf Monaten verdoppeln;
- jeder in Ihrem Viertel wird in Gold und Silber investiert sein, da sich jeder darüber im Klaren ist, dass dort auf alle Fälle massive Gewinne zu machen sind.
Also, wie weit sind wir jetzt von der finalen Ausbruchsphase des Gold- und Silberbullenmarkts entfernt? Nun ja, wenn wir uns die Basis anschauen, die sich für diese Preisexplosion in den vergangenen zehn Jahren aufgebaut hat, dürfte die finale Phase des Bullenmarkts nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, wobei es entlang des Weges sicherlich noch zu ein oder zwei hässlichen Korrekturen kommen dürfte.
Das Gold/Silber-Verhältnis ist zwar leicht gesunken, aber noch weit von seinen historischen Tiefstständen entfernt. Die Spekulanten tummeln sich zurzeit im Metallmarkt und nicht bei den Minenaktien. Die Juniortitel der Explorationsunternehmen befinden sich in einem brutalen Bärenmarkt und haben erst kürzlich ein Tief ausgebildet. Der Goldpreis dümpelt seit über zwölf Monaten vor sich hin. Und während jede Menge Leute darüber reden, Gold und Silber zu kaufen, tun dies in nennenswerten Mengen letztlich nur die allerwenigsten.
Die Situation könnte für Gold- und Silberanleger also mit Sicherheit noch wesentlich interessanter werden. Laut den Zugriffszahlen unserer Internetseite sind die Artikel aus unserer Gold & Silber Rubrik zehn Mal so beliebt wie die Artikel über Immobilien in Dubai, die aktuell ebenfalls wieder trendy sind.