Nach über vier Jahren Dauerkrise kann niemand mehr behaupten, er sei nicht gewarnt worden

G. E. Christenson, Deviantinvestor.com, 08.10.2012

Am 21.11.2002 hielt Ben Bernanke seine „Helikopter“-Rede, in der er auf „Geldabwürfe mit dem Helikopter“ Bezug nahm. Im entscheidenden Teil seiner Rede hieß es:

„Der US-Dollar hat nur insofern Wert, als dass seine Versorgung streng reglementiert ist. Die US-Regierung verfügt aber über eine Technologie namens Druckerpresse (oder heutzutage ihrem elektronischen Äquivalent), die es ihr erlaubt, praktisch kostenlos so viele US-Dollars zu drucken, wie sie möchte. Durch die Erhöhung der Menge an in Umlauf befindlichen US-Dollars oder allein schon durch die glaubwürdige Drohung, dies zu tun, kann die US-Regierung auch den Wert des Dollars gegenüber Waren und Dienstleistungen absenken, was einem Preisanstieg dieser Waren und Dienstleistungen entspricht.“

Die aktuellen „Helikopter-Abwürfe“ gehen vornehmlich in Richtung der Liquiditätsreserven der Banken und dienen zur Deckung der steigenden Kluft zwischen Staatsausgaben und Staatseinnahmen. Es gibt keine Beschränkungen, wie viele Dollars die Federal Reserve schaffen kann.

Als Bernanke seine Rede hielt, lag der Goldpreis bei rund USD 320 pro Unze. Im September 2012 kostete dieselbe Unze Gold bereits über USD 1.700. Gold hat sich während dieser Zeit nicht verändert, aber der Wert des Dollars ist zurückgegangen. Und umso mehr Dollars geschaffen oder „von Helikoptern abgeworfen“ werden, desto wertloser werden die bereits im Umlauf befindlichen Dollars. Wir sind gewarnt worden.

Der 11.09.2001: Die offizielle Geschichte besagt, dass zwei Passagierflugzeuge in die Gebäude des World Trade Centers stürzten, was zu einem Zusammenbruch der Gebäude führte. Für die Gewalt und Zerstörung wurde Al-Qaeda verantwortlich gemacht. Die Ereignisse bereiteten dem „Patriot Act“ und zwei unglaublich teuren Kriegen in Afghanistan und im Irak den Weg.

Seit 6.000 Jahren ist der Nahe Osten von Wut, Hass und Krieg geprägt. Die Menschen der einzelnen Länder des Nahen Ostens kämpfen dabei gegeneinander oder auch gegen weiter entfernte Länder wie Großbritannien und die USA. Der Anschlag vom 11.09.2001 ist so gesehen nur eines von vielen gewaltsamen Ereignissen, und es sieht ganz danach aus, als würde die Gewalt auch künftig weiter anhalten.

Völlig ungeachtet der Fragestellung, wer wirklich für den Tod der Menschen und die entsetzliche Zerstörung an 9/11 verantwortlich ist, nehmen die Kriegsspannungen im Nahen Osten gegenwärtig weiter zu, und ein weiterer verheerender Krieg scheint jetzt immer wahrscheinlicher. Ja es ist sogar schon mit Atomkrieg gedroht worden. Die Folgen für die Wirtschaften zahlreicher Länder, die Vernichtung von Menschenleben und Eigentum und andere Kollateralschäden werden entsetzlich sein. Wann wird all die Gewalt und Zerstörung ein Ende finden? Wir sind gewarnt worden.

2007 bis 2008: Ein Finanzcrash sorgte dafür, dass der weit gefasste US-amerikanische Aktienindex S&P 500 um über 55% einbrach. Die Menschen verloren ihre Eigenheime, die Arbeitslosigkeit stieg massiv an und ist bis heute nicht substantiell gesunken, zahlreiche Unternehmen mussten für immer schließen und der Lebensstandard der meisten Amerikaner sank.

Der Crash ging zumindest teilweise auf die exzessive Fremdkapitalfinanzierung der Finanzgemeinde zurück. Darüber hinaus wurden Finanzderivate mit der Bonitätsnote AAA versehen, obwohl sie eigentlich als „Giftmüll“ hätten deklariert werden müssen. Vielleicht waren sie sogar reiner Betrug.

Ein überschuldetes Finanzsystem ist gegenüber Zusammenbrüchen außerordentlich anfällig. Bei unserem Finanzsystem ist bisher nichts Substantielles in Ordnung gebracht worden. Viele sind der Meinung, dass ein weiterer Finanzcrash unvermeidlich ist und wohlmöglich sogar unmittelbar bevorsteht. Nun gut, wir haben es ja bereits miterleben dürfen, und wie viele aufmerksame Beobachter anmerkten, kann und wird es wohl auch ein weiteres Mal geschehen. Wir sind gewarnt worden.

September 2012: Fünf renommierte Wirtschaftswissenschaftler veröffentlichten einen Leitartikel im Wall Street Journal, worin es heißt:

„Die Probleme stehen gegenwärtig kurz davor, sich der Kontrolle zu entziehen. Wenn wir den aktuellen Kurs beibehalten, werden sie völlig unkontrollierbar werden und in einer unwillkommenen Explosion und Krise ihren Höhepunkt finden.

Die Lösungen sind völlig augenfällig. Die Wirtschaftstheorie, empirische Studien und die historischen Erfahrungen lehren uns, wie die Lösungen aussehen: Die geringstmöglichen Steuerraten bei der größtmöglichen Steuerbasis, die ausreichend sind, um die notwendigen Funktionen des Staats zum Ausgleich des Wirtschaftszyklus zu finanzieren; Ausgabenkontrollen und eine Reform bei den staatlichen Zuwendungen; und eine Regulierungs-, Rechts- und Bildungsreform. Die Notwendigkeit ist klar. Warum erst auf eine Katastrophe warten? Die Zukunft ist jetzt.“

Sie verstehen unsere aktuellen wirtschaftlichen Probleme und kennen die Lösungen. Müssen wir erst auf den nächsten Finanz- und Wirtschaftscrash und noch mehr Gewalt und Blutvergießen warten, bevor wir auf intelligente Art in unserem besten Interesse handeln? Wir sind gewarnt worden.

September 2012: Die Staatsverschuldung der USA übersteigt USD 16.000.000.000.000. Das ist aber nur die Direktverschuldung. Die „außerbilanzlichen“ Verbindlichkeiten der US-Regierung wie die künftigen Kosten für die staatliche Gesundheitsversorgung, die Pensionskassen und die Beamtenpensionen bleiben bei diesen USD 16 Billionen außen vor.

Professor Lawrence Kotlikoff von der Boston University bezieht sich bei seinen Schätzungen auf Daten des Haushaltsbüros des US-Kongresses und geht davon aus, dass der aktuelle Wert der „außerbilanzlichen“ Verbindlichkeiten der US-Regierung bei rund USD 220.000.000.000.000 liegt. Glaubt irgendjemand allen Ernstes, dass diese Geldmenge durch Wirtschaftswachstum geschaffen wird?

Es scheint, als würden die anhaltenden „Helikopter-Abwürfe“ von „gedruckten“ Dollars wie im Rahmen von QE3 die einzige Antwort der US-Notenbank und des US-Kongresses sein, um die Haushaltsdefizite, die außer Kontrolle geratene Verschuldung und die außer Kontrolle geratenen staatlichen Zuwendungsansprüche anzugehen!

David Stockman, der ehemalige Chef der US-Verwaltungs- und Haushaltsbehörde, und viele andere haben immer wieder ausdrücklich drauf hingewiesen, dass diese Defizite, Verbindlichkeiten und Schulden überhaupt nicht tragfähig sind. Wir sind gewarnt worden.

2007 bis 2012: J. P. Morgan erklärte vor dem US-Kongress im Jahre 1912: „Gold ist Geld. Alles andere ist Kredit.“ Russland und China kaufen seit geraumer Zeit weltweit riesige Mengen an Gold (echtem Geld) auf. Das Gold verlässt zurzeit in hoher Rate die westlichen Ökonomien und geht in Richtung Russland, China und anderer asiatischer Länder. Was wissen diese Länder, was wir im Westen einfach ignorieren? Wir sind gewarnt worden.

Es gab noch eine Vielzahl weiterer Warnungen bezüglich unserer anhaltenden wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Selbstvernichtung. Sie sollten die Realität des fortwährenden Kriegs, des nicht tragfähigen Finanzsystems und des Irrsinns der selbstzerstörerischen politischen Entscheidungen nicht aus dem Auge verlieren. Wir sind gewarnt worden.

Schlussfolgerung:

Rechnen Sie mit noch mehr traumatischen Ereignissen. Rüsten Sie sich für den kommenden Sturm. Die Prognose stellt sich meines Erachtens wie folgt dar:

  • Es wird zu vermehrten „Gelddruckmaßnahmen“ kommen. „Quantitative Lockerung auf immer und ewig“, „Perma-QE4“ und „Inflationiere oder stirb“ dürften in der Tat die richtigen Bezeichnungen sein.
  • Es wird zu einer erheblichen Verbraucherpreisinflation kommen. Ich gehe nun nicht davon aus, dass wir USD 100 für eine Tasse Kaffee zahlen werden, aber ich rechne damit, dass unangenehme Preisanstiege bei Nahrungsmitteln, Energie und anderen essentiellen Gütern unvermeidlich sein werden.
  • Ungeachtet der Fragestellung, wer den diesjährigen US-Präsidentschaftswahlkampf gewinnen wird, wird die kommende Amtsperiode durch unglaublich schwierige wirtschaftliche, finanzielle und politische Herausforderungen geprägt sein.
  • Eine tiefgreifende Wirtschaftsrezession in 2013 scheint unvermeidlich.
  • Ein weiterer Finanzcrash innerhalb der kommenden paar Jahre scheint ebenfalls wahrscheinlich.
  • Ein Finanzcrash könnte zu einem Wirtschaftscrash führen, wo die Wirtschaft nicht mehr in der Lage ist, einer beträchtlichen Zahl von Menschen über einen unangenehmen Zeitraum hinweg grundlegende Waren und Dienstleistungen bereitzustellen. Denken Sie an Griechenland in 2012, Spanien in 2013 und die Vereinigten Staaten in 20??
  • Die Regierung wird „irgendetwas tun“, und es wird nichts nützen.
  • Es ist immer noch Zeit, sich Gold und Silber zu kaufen.
  • Wir sind gewarnt worden.
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