Steve Saville, The Speculative Investor, 28.10.2012

In unserem Wochenbericht vom 01.10.2012 hatten wir die Hinweise beschrieben, die aller Vorausschau nach ungefähr zum Zeitpunkt des finalen Goldpreishochs (oder kurz davor) zu beobachten sein werden.

Zunächst einmal wird die Öffentlichkeit zu dem Zeitpunkt, wo sich der Goldbullenmarkt seinem finalen Hoch annähert, die Vorstellung verworfen haben, dass für die Gesundung der Wirtschaft noch mehr Gelddruckmaßnahmen, staatliche Ausgaben und Schulden nötig sind. Sicher, die Verfechter dieser quacksalberischen Wirtschaftstheorien werden immer noch ihre Anhänger haben, aber sie werden mit Sicherheit in der Minderheit sein.

Zweitens ist es eine historische Tatsache, dass die bedeutendsten Goldpreishochs der vergangenen 40 Jahre immer erst dann ausgebildet wurden, nachdem die geldpolitischen Rahmenbedingungen schon lange wieder auf einen Goldbärenmarkt hingedeutet hatten. Und das heißt, dass Gold dazu neigt, maßgeblichen geldpolitischen Veränderungen zu folgen, und sein finales Hoch wahrscheinlich erst erreichen wird, nachdem die US-Notenbank ihre Versuche, die Wirtschaft mittels billiger Kredite und Geldinjektionen „anzukurbeln“, schon lange aufgegeben hat.

Drittens haben wir beim aktuellen Währungssystem die starke Tendenz ausmachen können, dass säkulare Bullenmärkte ins Extreme ausarten und in den letzten zwölf Monaten mit spektakulären Aufwärtsexplosionen ihren Höhepunkt finden.

Nicht einer dieser drei Hinweise konnte in den letzten paar Jahren beobachtet werden. Und angesichts der Zeit, die es für jeden der vorgenannten Hinweise brauchen würde, um sich zu entwickeln, ist es nur vernünftig davon auszugehen, dass das ultimative Preishoch mindestens noch zwei Jahre in der Zukunft liegt.

Wir nehmen uns dieses Themas heute noch einmal an, weil wir in unserem Kommentar vom 01.10.2012 einen wichtigen Indikator, der Aufschlüsse über ein Hoch am Goldmarkt gibt, unberücksichtigt ließen. Es ist ein Indikator, den wir in den letzten zehn Jahren viele Male veröffentlicht hatten, der uns bei unserem jüngsten Bericht über die Hinweise auf ein Hoch am Goldmarkt aber entgangen ist: Die Beziehung zwischen Gold und dem US-Aktienmarkt.

Diese Beziehung, die im Folgenden noch einmal grafisch dargestellt wird, beschreibt im Grunde, dass die säkularen Trends des Dow Jones/Gold-Verhältnisses mit den säkularen Trends bei den Aktienbewertungen Hand in Hand gehen. Die Aktienbewertungen werden im Chart durch das Langfrist-Kurs-Gewinn-Verhältnis von Hussman dargestellt.

Anhand dieser Wechselbeziehung lässt sich ableiten, dass wir uns wahrscheinlich erst dann in der Nähe des finalen Goldpreishochs befinden werden, nachdem das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Hussman in den einstelligen Bereich gesunken ist. Anders gesagt: Nahe eines Goldpreishochs wird der US-Aktienmarkt stark unterbewertet sein.

Und diese Wechselbeziehung zwischen Gold und dem Aktienmarkt ist nicht einfach bloß Zufall, sondern darauf zurückzuführen, dass Gold der haltbarste, mobilste und am meisten akzeptierte Vermögensspeicher ist.

Während andere Investments bei den Anlegern in Ungnade fallen und nicht mehr gekauft werden – so wie es beispielsweise durch den langfristigen Abwärtstrend des Kurs-Gewinn-Verhältnisses des US-Aktienmarkts angezeigt wird –, kommt es bei Gold, das seine Eigenschaft als Wertspeicher ja bereits seit Jahrtausenden mit großem Erfolg unter Beweis gestellt hat, zu einem Nachfrageanstieg.

Der US-Aktienmarkt ist gegenwärtig immer noch weit davon entfernt, unterbewertet zu sein. Daher sendet auch die Beziehung zwischen Gold und den Aktienbewertungen dasselbe Signal aus wie die anderen Indikatoren, die Aufschluss über ein finales Goldpreishoch geben, nämlich dass das Ende des säkularen Goldbullenmarkts immer noch Jahre entfernt ist.

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