„Wenn etwas nicht auf immer und ewig weitergehen kann, wird es aufhören.“
G. E. Christenson, Deviantinvestor.com, 15.11.2012
Beginnen wir einfach mit ein paar Fakten und Annahmen und folgen dann der Logik:
- Gold wird seit über 3.000 Jahren als Vermögensspeicher verwendet. Silber wurde in den meisten Ländern der Erde als Geld genutzt. Beide Metalle verfügen heute immer noch über Wert.
- Alle ungedeckten Papierwährungen sinken letztlich wieder auf den ihnen innewohnenden Wert ab: Auf null. In der Menschheitsgeschichte ist diesbezüglich keine einzige Ausnahme auszumachen. Und obwohl das heutige Experiment mit ungedecktem Papiergeld gerade mal 41 Jahre alt ist, wirkt es bereits sehr angespannt.
- Privatpersonen, Unternehmen oder Regierungen können ihre Verschuldung nicht auf immer und ewig aufrecht erhalten, indem sie einfach mehr ausgeben, als sie einnehmen. Das ist völlig offenkundig. Am Ende ist die Privatperson, das Unternehmen oder die Regierung nicht mehr in der Lage, einen Kreditgeber zu finden, der unter diesen Umständen noch bereit dazu ist, Geld zu leihen. „Defizite sind egal“ – diese Auffassung ist einfach nur reiner Blödsinn. „Wenn etwas nicht auf immer und ewig weitergehen kann, wird es aufhören.“ Das ist das Steinsche Gesetz des Ökonomen Herbert Stein und es scheint auch völlig logisch und offenkundig – das Problem ist nur, dass wir oftmals so handeln, als würden wir nicht daran glauben.
- Die Politiker und Regierungen werden alles Erdenkliche tun, um weiterhin an der Macht zu bleiben, selbst wenn diese Maßnahmen langfristig zerstörerische Auswirkungen haben.
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Menschen mit diesen einfachen Aussagen konform gehen würden.
Wir wissen, dass die Vereinigten Staaten (und der Rest der Welt) ungedeckte Papierwährungen verwenden, die in den vergangenen 40 Jahren vielleicht 90% ihres Werts verloren haben. Wir wissen, dass die offizielle Staatsverschuldung der USA die Marke von USD 16 Billionen überschritten hat und rasch weiter steigt. Die jährliche Wachstumsrate der US-Staatsverschuldung lag in den letzten fünf Jahren bei durchschnittlich 12%.
Überdies wissen wir, dass der aktuelle Wert der nichtfinanzierten künftigen Zahlungsverpflichtungen der US-Regierung bei der staatlichen Rentenkasse, der Gesundheitsversorgung, den Arzneimittelprogrammen, den Militärpensionen und weiteren Verbindlichkeiten zwischen USD 100 Billionen und USD 220 Billionen liegt, je nachdem welche Berechnungsmethode zur Anwendung kommt. Es ist aber völlig unerheblich, welche Berechnungsmethode nun eigentlich die richtige ist, da die US-Regierung so oder so nicht in der Lage ist, Forderungen dieser Größenordnung zu begleichen.
Die aktuelle Staatsverschuldung der USA übersteigt heute bereits die Marke von USD 16 Billionen, und bei der aktuellen Wachstumsrate wird die US-Staatsverschuldung in vier Jahren auf rund USD 25 Billionen gestiegen sein. Die Zinssätze für US-amerikanische Staatsschulden notieren unterdessen auf historisch niedrigen Niveaus, da die US-Notenbank Federal Reserve ihre „Gelddruckmaßnahmen“ weiter fortsetzt und mit diesen Geldern dann riesige Mengen an Staatsanleihen aufkauft.
Nehmen wir einfach mal an, die US-Staatsverschuldung beläuft sich im Jahr 2016 auf USD 25 Billionen, während der Zinssatz bei moderaten 5% liegt. Ja glauben Sie denn, dass die US-Wirtschaft in der Lage sein wird, jedes Jahr USD 1,25 Billionen an Steuereinnahmen zu generieren, nur um für die Zinszahlungen der US-Regierung aufzukommen?
Oder wie wäre es mit einem 6%igen Zinssatz bei Staatsschulden in Höhe von USD 35 Billionen bis USD 45 Billionen im Jahr 2020? Die Zinszahlungen lägen in diesem Falle bei rund USD 2,4 Billionen pro Jahr – das entspricht den gesamten Steuereinnahmen der US-Regierung in 2012. „Wenn etwas nicht auf immer und ewig weitergehen kann, wird es aufhören.“
Die US-Politiker werden sich wahrscheinlich für den leichtesten Weg entscheiden, um das von ihnen selbst geschaffene Haushaltsproblem anzugehen: Sie werden versuchen, die geringstmögliche Zahl an Wählern zu verärgern, sie werden es mit Hinhaltetaktiken versuchen, andere beschuldigen, Ausschüsse einberufen und die Probleme und Auswirkungen, so gut es eben geht, verschleiern.
Zu den Möglichkeiten gehören:
- Das Drucken von Billionen an US-Dollars, während man die daraus resultierende Inflation irgendwelchen bequemen Sündenböcken anlastet;
- die Erklärung der Zahlungsunfähigkeit auf alle Auslandsschulden;
- die Rentenkasse, die Krankenkasse und andere Programme zahlen nur noch „bedürftigkeitsorientiert“;
- private Rentenfonds werden gesetzlich dazu gezwungen, US-Staatsanleihen zu kaufen;
- Steuererhöhungen;
- eine Absenkung der Militärausgaben.
Ja es wird eine Vielzahl an kreativen Vorschlägen geben – aber all diese Vorschläge werden wahrscheinlich nicht dazu führen, dass der Staatshaushalt ausgeglichen wird, finanzpolitisches Verantwortungsbewusstsein Einzug hält oder es zu einem Schuldenschnitt kommt.
Sollte sich der Wert des Papiergelds letztlich dem Wert null annähern, die Staatsverschuldung niemals zurückgezahlt werden, die Regierung mit ihrer Kreditaufnahme weiter machen wie bisher und mehr ausgeben, als sie einnimmt, und dieser Prozess noch ein paar Jahre anhalten – ja womit ist dann eigentlich zu rechnen? Rechnen Sie besser mit dem Folgenden:
- Der Dollar wird gegenüber allen Rohstoffen an Wert verlieren. Nahrungsmittel, Energie, Metalle und praktisch alle Dinge, die man zum Überleben braucht, werden substantielle Preissteigerungen erfahren. Jim Sinclair bezeichnet diese Entwicklung als „währungsinduzierte Kostendruckinflation“.
- Staatliche Garantien, Programme und Versprechungen werden sich ändern, reduziert, gestrichen oder entwertet. Was hat man davon, eine staatliche Rente zu erhalten, wenn man dafür jeden Monat vielleicht noch sieben Laib Brot, ein paar Fische oder eine Tankfüllung bekommt?
- Die Steuern werden steigen und der Lebensstandard wird zurückgehen.
- Die meisten Papiervermögenswerte, bei denen es sich um Schuldeninstrumente handelt – kurz- und langlaufende US-Staatsanleihen und Unternehmensschulden beispielsweise –, werden erheblich im Wert zurückgehen und an Kaufkraft verlieren.
- Gold wird in irgendeiner Form in das weltweite Geldsystem zurückkehren – nicht etwa weil die Politiker und Zentralbanker das so wollen, sondern weil sie gezwungen sein werden, Gold erneut zu integrieren, um ein glaubwürdiges Geldsystem zu schaffen, bei dem der neuen Währung auch Vertrauen entgegengebracht wird.
Das wirft natürlich die Frage auf, wie man sich darauf vorbereitet. Vielleicht sollten wir alle Papierinvestments abstoßen, Gold kaufen und uns auf eine Farm auf dem Land zurückziehen. Den meisten Menschen dürfte das jedoch nicht möglich sein. Darüber hinaus ist es so, dass die meisten Leute, obwohl sie wissen, dass bei der Wirtschaft zurzeit einiges erheblich im Argen liegt, noch gar nicht bereit sind, ihren heutigen Lebensstil aufzugeben.
Das Problem ist aber, dass es zu dem Zeitpunkt, wo klar wird, dass uns eine unmittelbare Wirtschaftskatastrophe bevorsteht, für die meisten Menschen bereits zu spät sein wird, um noch Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Ein Teil der Lösung besteht daher darin, schon heute (!) physisches Gold und Silber zu kaufen.
Sicher, Menschen können in einem außer Kontrolle geratenen Zug, der sich auf Crashkurs befindet, den lieben langen Tag Party machen, völlig ungeachtet der Tatsache, dass der Zug in ein riesiges Hindernis hineinrasen wird. Unser außer Kontrolle geratener Finanzzug wird den Status Quo in Schutt und Asche legen, während er in die mathematischen Konsequenzen hineinrast – es handelt sich hierbei schlicht um einen unvermeidlichen Finanzcrash. „Wenn etwas nicht auf immer und ewig weitergehen kann, wird es aufhören.“
Doch wann wird diese Kollision in den USA stattfinden? Jim Sinclair, eine der Lichtgestalten der heutigen Finanzwelt, geht davon aus, dass die USA vielleicht noch bis 2015 oder 2017 durchhalten werden, bevor der Kollaps kommt. Er empfiehlt den Kauf von physischem Gold, das man selber oder vielleicht in einer sicheren Lagereinrichtung aufbewahrt. Ich glaube, dass Silbermünzen und Silberbarren, die in sicheren und privaten Lagereinrichtungen verwahrt werden, ebenfalls ein schlaues Investment sind.
Doch da wir nicht wissen, wann der Crash kommt, macht es bedeutend mehr Sinn, sich bereits heute vorzubereiten – selbst wenn es früh ist –, als einfach nur abzuwarten und zu hoffen. Sollten all diese potenziellen Katastrophen auf einmal wie durch ein Wunder verschwinden und unsere Finanzwelt weiter machen wie bisher, werden die Vorbereitungsmaßnahmen, die man ergriffen hat, schlimmstenfalls eine billige Versicherung sein. „Kaufen Sie diese Versicherung“, solange Sie noch die Möglichkeit dazu haben.
Sind Sie bereits vorbereitet? Besitzen Sie bereits ausreichend Finanzversicherungen in Form von physischen Gold und Silber?