Laut dem altgedienten Goldmarktexperten Ron Rosen wird sich der Goldpreis in den kommenden 18 Monaten verdreifachen
King World News, 25.11.2012
Die von uns exklusiv veröffentlichten Charts und Kommentare des seit 54 Jahren im Markt aktiven Analysten Ron Rosen stießen auf ein enormes Interesse, weshalb wir erneut Kontakt zu Ron Rosen aufgenommen haben, um seine Einschätzung darüber zu erhalten, wo die Reise für Gold und Silber langfristig hingehen wird.
Und Rosen hat uns nicht enttäuscht, sondern hat uns ein außergewöhnliches Interview gegeben. Im Folgenden finden Sie einen Goldpreischart und die Kommentare des Marktveteranen und Analysten Ron Rosen.
Ron Rosen: Wir befinden uns zurzeit auf dem Weg in Richtung USD 3.000 pro Unze, sollte Gold seinen aktuellen logarithmischen Trendkanal beibehalten können, der bereits seit Beginn des aktuellen Bullenmarkts zu beobachten ist. Es ist aber durchaus möglich, dass zu dem Zeitpunkt, wo Gold bei USD 680 pro Unze ein Tief ausbildete, bereits ein neuer, noch höher verlaufender Trendkanal begonnen hat.
Sollte das stimmen – und ich glaube, das dem so ist –, dann dürfte der Goldpreis irgendwann Anfang des Jahres 2014 bei rund USD 4.500 pro Unze liegen. [Der nachfolgende Chart weist die verschiedenen Preisziele bei Gold aus, die für den kommenden Aufwärtsschub zwischen USD 3.700 und USD 4.700 pro Unze liegen.]
Al Fields ist ein weithin bekannter Analyst, und sein Preisziel für die dritte große Welle von Gold liegt bei USD 4.500 pro Unze. Ich gehe davon aus, dass dieses Preisziel irgendwann Anfang 2014 erreicht werden kann, sollte sich bei Gold tatsächlich ein zweiter Trendkanal ausgebildet haben.
So wie die aktuelle Situation aussieht – also basierend auf der Kursentwicklung vom Freitag und der Marktentwicklung zum Jahresende hin –, gehe ich davon aus, dass wir uns in diesen Preisbereich aufmachen werden.
Ferner bin ich der Auffassung, so wie ich es jüngst auch in einem KWN-Artikel schrieb, dass Silber auf mindestens USD 100 pro Unze klettern wird. Die Realität ist, dass sich Silber in seiner dritten Welle befindet – und das dürfte ein echt gewaltiger Kurssprung werden. Alle Faktoren sind da; alles ist an seinem Platz – und ehrlich gesagt, also wenn Sie meine wirkliche Meinung dazu wissen wollen, dann fing das Ganze 1913 an, als die US-Notenbank Federal Reserve gegründet wurde.
Alles, was wir in unseren Langfrist-Charts sehen können, auch die Entwicklung des Dow Jones Industrial Average, nimmt 1913 seinen Anfang. Der Dow Jones komplettiert gerade eine große vierte Welle, und das wird ihn in den Bereich von rund 6.000 Punkten drücken, wohlmöglich fällt er sogar unter die Marke von 6.000 Punkten. Das wird der Zeitpunkt sein, wo sich die Wege vom Gold und dem Dow Jones abermals kreuzen werden und das Dow Jones/Gold-Verhältnis bei 1:1 liegen wird, so wie es 1980 der Fall war. Damals kletterte Gold auf USD 850 pro Unze und der Dow fiel unter die Marke von 850 Punkten.
Jeder, der heute noch zögert, begeht einen wirklich schweren Fehler. Das hat sich ja nicht einfach so über Nacht entwickelt, und es ist auch nicht die Folge der Maßnahmen von Franklin Delano Roosevelt. Die aktuelle Entwicklung reicht zurück bis zu dem Zeitpunkt, wo das Federal Reserve System geschaffen wurde.
Ich habe meine Langzeitcharts vor Augen, und die können nicht widerlegt werden. Es ist das Gesetz des fortwährenden Wandels – alle Menschen auf diesem Planeten wiederholen ein ums andere Mal dieselben Dinge.
Eric King: Ron, ich weiß, dass Sie das nun schon seit über 50 Jahren machen, und ich möchte Sie im Hinblick auf die uns bevorstehende, gewaltige Entwicklung, die von Ihnen beschrieben wird, fragen, was mit den Menschen sein wird, die sich jetzt nicht entsprechenden positionieren und das physische Gold und das physische Silber kaufen, das sie haben wollen. Wie schwer wird es für diese Menschen werden, in den Markt einzutreten, wenn ein solcher Kurssprung einsetzt?
Rosen: Meinen Sie emotional? Psychologisch?
King: Ja sicher.
Rosen: Das ist sehr schwierig, sehr schwierig. Sie wollen das Gold und Silber natürlich zu den Preisen der Vergangenheit kaufen. Ich meine, das ist ein ganz natürlicher Instinkt. Aber wenn die Panik einsetzt, werden sie kaufen. Und all jene, die auf fallende Edelmetallpreise spekulieren, werden ihre Positionen eindecken.
Die dritten Wellen sind riesige Wellen. Die Leute haben keine Ahnung, was sie hier eigentlich tun: Sie schauen sich das Treiben von der Seitenlinie aus an und kaufen nicht. Diejenigen, die in der Branche aktiv sind – also Leute wie ich, die das bereits seit langer Zeit tun, also eine Gruppe von alten Leuten – haben ihre Lektionen bereits gelernt.
Ich habe gelernt, dass man sich mit der langfristigen Entwicklung auseinandersetzen muss; man muss in die Vergangenheit schauen, um zu begreifen, was vor uns schon mal geschah, und zu verstehen, wo die ganze Entwicklung ihren Anfang nahm, und sie begann 1913.
Die Menschen, die heute immer noch nicht an Bord sind … also ich hab keine Ahnung, was sie tun sollen. Ich weiß nicht, wie sie sich selbst davon überzeugen können, außer indem sie sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen und sich die historische Entwicklung anschauen.