Wir befinden uns jetzt auf dem Weg in eine Krisenphase. Im Hinblick auf Bürgerunruhen und Krieg weisen unsere Modelle 2014 als den Beginn aus. Das, was wir aktuell also bereits als Bürgerunruhen beobachten können, wird sich noch zu einem massiven Sturm zusammenbrauen.
Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 26.11.2012
Wir werden es im kommenden Jahr mit einer sehr ernsten Krise zu tun bekommen. Die Regierungen werden ihren Kurs nicht ändern. Sie werden auch weiterhin jedes Jahr neue Kredite aufnehmen. Und das ist noch schlimmer als das Gelddrucken und auch der Grund dafür, warum es keine Hyperinflation geben wird.
Im Grunde handelt es sich hierbei um den größten Vermögenstransfer der Menschheitsgeschichte. Das ist nicht Marxismus, sondern Marxismus2. Hier wird nicht etwa von den Reichen genommen, um es den Armen zu geben. Es geht nicht darum, dass Sie Ihren „fairen Anteil“ zahlen, was ja noch irgendwie vernünftig wäre.
In Wirklichkeit besteuern und verbrauchen wir unsere Ressourcen, um die Schulden am Leben zu halten. Dadurch werden die produktiven Kräfte unserer Wirtschaft systematisch vernichtet. Das Vermögen geht dann an die Anleihehalter. Und das ist der Grund dafür, warum alles zusammenbrechen wird.
Es geht hier nicht um das Problem der Fremdkapitalhebel wie in 2007 – es geht um die sich aufblähenden vermeintlichen Rentenansprüche und darum, dass alle glauben, Staatsschulden seien weniger riskant als Unternehmensanleihen und Aktien. Die Lage ist außerordentlich ernst.
Die Manipulation der Weltwirtschaft
Die Manipulation der Weltwirtschaft ist genau das, was die Regierungen und Banker händeringend versucht haben. Die gesamte „moderne Ökonomie“ – der sich auch Paul Volcker in seiner Untersuchung „Die Wiederentdeckung des Wirtschaftszyklus“ annahm – zielt darauf ab, die Wirtschaft in eine gleichförmige Linie zu verwandeln und dem Wirtschaftszyklus ein Ende zu bereiten. Die Regierungen versuchen das mittlerweile schon so lange, dass sie dabei die Realität aus den Augen verloren haben. Aber keine Panik: Die freien Märkte beginnen gerade damit, sie daran zu erinnern!
Der Pi-Mittelpunkt der absteigenden Welle (2007.15 – 2011.45) war der 16.04.2010. Was passierte eigentlich am 16.04.2010? Das war der Tag, wo die Staatsschuldenkrise ausbrach und damit begann, weltweit für Schlagzeilen zu sorgen – genauso wie es vom Economic Confidence Model (ECM) prognostiziert worden war.
In Griechenland kam es aufgrund der vorgeschlagenen IWF-Interventionsmaßnahmen zu Wutausbrüchen, als die griechische Regierung einräumen musste, dass sie die Hilfe des Internationalen Währungsfonds benötigt. Daraufhin wurde zunächst einmal ein Rettungspaket von bis zu EUR 45 Milliarden vorgeschlagen.
Die Anschläge von 9/11 markierten den Pi-Mittelpunkt der vorangegangenen Welle. Und während es durchaus lustig ist, mit dem Finger auf mich zu zeigen und zu behaupten, ich würde die Weltwirtschaft manipulieren, weil niemand in der Lage ist, einen konkreten Tag vorherzusagen, stellt sich die Frage, ob es nicht vielleicht sein könnte, dass wir in einer komplexen dynamischen Welt leben, wo alles nach einer genauen Ordnung abläuft, und wir nur glauben, dass wir die Dinge unter Kontrolle hätten.
Vielleicht sind wir ja alle nur Mäuse, die in einem Irrgarten umherirren, ohne zu begreifen, dass die von uns eingeschlagene Richtung lediglich ein Produkt unserer eigenen Reaktion ist, die nach einem Standardmuster verläuft. Am 10.10.1999 schrieb ich in „Der Wirtschaftszyklus und die Zukunft – Teil II“:
„Wenn wir beispielsweise den Ausbruch des NASDAQ 100 auf sein Hoch vom Januar 1997 nutzen, kommen wir für März 2000 auf ein weiteres Hoch. Und wenn wir auf das bedeutende Hoch von Juli 1998 schauen, dann sagt die Modellprojektion für September 2001 ein Tief bei gleichzeitig hoher Volatilität voraus. Der nächste Umkehrpunkt würde vom Hoch von Juli 1999 ausgehen, was bedeutet, dass es im September 2002 zu einem bedeutenden Tief kommt.“
Der Pi-Mittelpunkt verwies auf 2001.695 (365 Tage x 0,695 = 253,675 Tage in 2001). Das ist der 11.09.2011. Das ist derselbe Punkt, der auf der 2007.15 beginnenden Welle mit den Eruptionen in Griechenland den Ausbruch der Staatsschuldenkrise markierte.
Anstatt mich zu beschuldigen, ich würde die Weltwirtschaft manipulieren – so als wäre ich ein Charakter aus einem James Bond Film –, sollten sich diese Leute besser die Frage stellen, wie es zu erklären ist, dass der präzise Tag selbst dann noch ermittelt werden kann, wenn ich bereits tot bin. Vielleicht, aber nur vielleicht, bin ich ja auf etwas Außergewöhnliches gestoßen: Die Tatsache nämlich, dass die Wirtschaft bei Weitem genauer ist, als wir uns jemals hätten vorstellen können.
Und jetzt steht die gesamte wirtschaftspolitische Struktur auf dem Spiel. Wenn das, worauf ich gestoßen bin, real ist, dann ist die Art und Weise, wie die Regierungen operieren, ein Irrglaube, der dazu führen wird, dass alles in Schutt und Asche gelegt wird. Im Endergebnis wird man dann irgendjemand anderem die Schuld dafür geben und es wird zu einem Krieg kommen.
Das ist auch der Grund, warum so viele Menschen fordern, dass ich eine internationale Denkfabrik ins Leben rufe, die keine Gelder akzeptiert, um sinnlose Untersuchungen auszuarbeiten, mit denen dann irgendeine staatliche Ausgaben-Agenda untermauert wird.
Wir befinden uns jetzt auf dem Weg in eine Krisenphase. Im Hinblick auf Bürgerunruhen und Krieg weisen unsere Modelle 2014 als den Beginn aus. Das, was wir aktuell also bereits als Bürgerunruhen beobachten können, wird sich noch zu einem massiven Sturm zusammenbrauen.
In Großbritannien wird bereits ein Referendum über einen EU-Austritt gefordert. In Spanien gibt es eine starke separatistische Bewegung. In Italien braut sich Ähnliches zusammen, da das Land mit Sizilien über seine eigenes Griechenland verfügt.
Es besteht die Gefahr, dass die Gesellschaften anfangen werden auseinanderzubrechen – selbst in den USA –, weil der Marxismus den Zusammenhalt der Gesellschaften vernichtet hat. „Stimmt für mich … (denn ich bin es, der den anderen ihr Eigentum wegnimmt, um es euch zu geben)!“ So lautet die abgekaute Parole.
Überall auf der Welt steht die Redefreiheit unter Angriff. Man versucht zu verhindern, dass sich die Wahrheit in alle Winkel der Erde ausbreitet. Ja selbst die fanatischen Goldbugs – die mich schlecht machen, weil ich es wage, ihre Theorien anzuzweifeln, und mich dämonisieren, um zu versuchen, andere davon abzuhalten, auf die Fakten zu schauen – blicken auf Fakten, die sie sich überhaupt nicht erklären können.
Und sie übernehmen dieselben Strategien, die auch von den Regierungen ergriffen werden: Die Unterdrückung der Redefreiheit – und zwar immer dann, wenn jemand ihrer Propaganda nicht beipflichtet. Sie versuchen, mich zum Schweigen zu bringen, und unterscheiden sich so gesehen auch nicht von irgendeinem Tyrannen aus der Geschichte.
Es ist wie die Berliner Mauer … in der Stadt, von wo aus ich diese Zeilen im Vorfeld unserer dieses Wochenende stattfindenden Berlin-Konferenz schreibe: Immer dann, wenn irgendeine Gruppe versucht, die Opposition, die Freiheit und alles andere Schützenswerte zu unterdrücken, ist die Gesellschaft schlicht und einfach verloren.
Wir befinden uns jetzt auf dem Weg in den Abgrund – und es könnte durchaus sein, dass die Gesellschaft in ein neues Dunkles Zeitalter eintreten wird. Griechenland ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Folgenden finden Sie eine Tabelle, die den Anteil der produktiven Leistungskraft der Menschen ausweist, der von den Regierungen verkonsumiert wird. Da sticht Griechenland überhaupt nicht heraus.
Das Einzige, wozu Regierungen in der Lage sind, ist die Kreditaufnahme – zurückgezahlt wird nie. Und jetzt verteilen sie auch noch das Vermögen der wirtschaftlich produktiven Kräfte um. Aber sie geben es nicht etwa den Armen, nein, es geht an die Anleihehalter. Was glauben Sie, warum es zurzeit überall zu einer Explosion von Bürgerunruhen kommt?
Europa hat eine institutionalisierte Schuldenvereinbarung. Darin wird geregelt, dass die jährlichen Haushaltsdefizite der Regierungen die Marke von 3% des BSP nicht übersteigen dürfen. Das bedeutet, dass es völlig in Ordnung ist, auf immer und ewig Schulden zu machen.
Niemand liest Ayn Rands „Der Streik“. Wir vernichten gegenwärtig die produktive Leistungsfähigkeit der Gesellschaft. Der Abgrund, auf den wir zusteuern, ist so enorm, dass ich Gottseidank nicht lange genug am Leben sein werde, um diesen Irrsinn vollumfänglich mitzubekommen.
Bei unserer aktuellen Konferenzreihe bin ich zahlreichen Regierungsvertretern begegnet. Ich wurde von drei Universitäten eingeladen, Lehrveranstaltungen zu geben. Ich bin nur eine einzige Person, und ungeachtet all der Dämonisierungen bin ich nicht in der Lage, die Weltwirtschaft zu manipulieren. Wenn ich dies könnte, wäre es mein Vermächtnis, wenigstens der irrsinnigen fortwährenden staatlichen Kreditaufnahme ein Ende zu bereiten.
Überdies wurde ich gebeten, in verschiedenen kleineren Ländern Konferenzen abzuhalten. Jeder ist sich im Klaren darüber, dass zurzeit einiges falsch läuft. Jeder Zweijährige mit einem Taschenrechner begreift, dass wir in wenigen Jahren am Ende sind.
Und was die Goldbugs nicht verstehen, ist, dass wir es hier mit dem systemischen Zusammenbruch unserer politischen Strukturen zu tun haben. Die Regierungen haben Geldwäschebehörden geschaffen, die untereinander alle Daten austauschen – und ihr Ziel sind garantiert keine Terroristen oder Drogenhändler! Es geht um das Vermögen der produktiven Wirtschaftskräfte.
Die Banken müssen bei Überweisungen verifizieren, an wen die Gelder überwiesen werden. Sind sie dazu nicht in der Lage, wird die Zahlung nicht ausgeführt. Es geht hier ausschließlich um die Besteuerung … nicht um 19 Typen und ein Kamel. Gold ist nicht einmal in den Banken sicher. Ein Telefonanruf reicht aus und die Bank wird Ihr Gold aushändigen.
Wer bei Bloomberg bestimmte Trading-Dienstleistungen nutzen will, muss sich per Fingerabdruck anmelden. Ein Passwort könnte ja gestohlen werden. Mit einem Fingerabdruck weiß die Regierung aber, dass es sich beim Nutzer um Sie handelt. Ja sie wissen sogar, was man sich gerade anschaut. Man kann also nicht unter einem Pseudonym traden. Sie überwachen alles und jeden, nur damit ihre Schulden weiter am Leben gehalten werden können. Und wenn das nicht mehr funktioniert, sollten bei Ihnen alle Alarmsirenen angehen!
Die Regierung managt alles nur mittels Krisen. Wir haben keine Demokratien – es sind lediglich Republiken, wo Berufspolitiker über all den Schwachsinn abstimmen, von dem Sie noch nie etwas gehört haben, und Ihnen dabei Ihre Rechte wegnehmen. Und während die Schulden einfach immer größer und größer werden, ohne dass ein Ende in Sicht wäre, werden die produktiven Wirtschaftskräfte im Namen des Marxismus vernichtet, wobei das Vermögen aber nicht in Richtung der Gesellschaft geht, sondern zu den Anleihehaltern. Willkommen in der neuen Realität!