Robert Fitzwilson, King World News, 25.11.2012
Die Gravitation ist eine mysteriöse Kraft. Wir können sie messen und wir können sie wahrnehmen. Ohne Gravitation könnten wir nicht existieren. Es gibt zahlreiche Theorien über die Ursache der Gravitation, aber keine dieser Theorien konnte sie bisher schlüssig erklären.
Und wenn wir uns nun dem weltweiten Fiatgeld-Experiment zuwenden, dann wissen wir, dass das Ganze an sein Ende gelangen wird. Mathematisch gesehen gibt es kein Entrinnen. Die Geschichte ist diesbezüglich unmissverständlich.
Und wir sind bereits zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die Frage des „Wann“ nicht mit 100%iger Sicherheit beantwortet werden kann. Es ist unwahrscheinlich, dass das Ende linear verlaufen wird – viel eher dürfte es sich um eine chaotische Entwicklung handeln, die sich rasch beschleunigt und dann ihren finalen Höhepunkt erreicht.
Kommen wir noch einmal auf die Gravitation zurück: Die Erdanziehung beschleunigt 1 Gramm Masse mit 9,81 m/s2. Die Kraft, mit der ein Objekt auf dem Boden aufschlägt, ist also eine Funktion dieser Beschleunigung und seiner Masse. Eine auf dem Boden aufschlagende Feder hat nicht dieselben Auswirkungen wie eine auf dem Boden aufschlagende Metallkugel.
Wenn man ein Blatt Papier und eine Metallkugel vom Rand des Grand Canyon herunterwirft, sorgt der Luftwiderstand dafür, dass das Blatt Papier langsam zum Boden des Canyon gleitet, während die Metallkugel viel schneller nach unten fällt.
Einer der der Intuition zuwiderlaufenden Aspekte der Gravitation ist jedoch, dass, wiederholt man dasselbe Experiment in einem Vakuum, diese Objekte gleichzeitig zu Boden sinken. Galileo fand das bereits vor Jahrhunderten heraus, aber auf der Mondmission Apollo 15 wurde diese Tatsache noch einmal in einem dramatischen Experiment verdeutlicht. Der Kommandeur der Mission, Dave Scott, ließ gleichzeitig einen Hammer und eine Feder fallen. Beide Objekte landeten zur selben Zeit auf dem Boden, da es keinen Luftwiderstand gab, der den Fall hätte verzögern können.
Und auch die Zentralbanken haben im Hinblick auf ihre Währungen und die verschiedenen Finanzderivate, die auf diesen Währungen beruhen, ähnliche Wundertaten der Antischwerkraft vollbracht: Die Staatsschulden schweben in der Stratosphäre, während die Zinssätze nahe null getrieben wurden. Andere Märkte wie der Eigenheim- und der Aktienmarkt sind ebenfalls auf künstliche Höhen gehoben worden. Die Zentralbanken haben die geldpolitische und wirtschaftliche Schwerkraft einfach ausgesetzt.
Und obwohl wir die Frage des „Wann“ nicht beantworten können, können wir uns damit auseinandersetzen, wie das Ende dieser künstlichen Antischwerkraft aussehen wird. Ja, die Gravitation ist dafür in der Tat eine sehr gute Metapher. Letztlich wird es die Panik sein, die zum erneuten Einsetzen der Gravitation führen wird – eine Panik, die von einer unkontrollierbaren Angst herrühren wird, und die Angst wiederum wird vom Chaos herrühren.
Es scheint so, als würden die Ereignisse von letzter Woche den Beginn dieser chaotischen Phase signalisieren. Beim Zusammenhalt der Gesellschaften des Planeten zeichnen sich erste Risse ab. In den USA sind die Schlagzeilen über den Wirbelsturm Sandy und die Horde von Einkäufern, die um Mobiltelefone kämpften, sehr beunruhigende Zeichen. Der Nahe Osten heizt sich weiter auf. China scheint jetzt wieder eine harte Linie zu fahren. Japan rutscht erneut in finanzielle Schwierigkeiten ab. Die Zweifel bezüglich der Goldreserven der Zentralbanken nehmen weiter zu.
Die Märkte erzählten am Freitag eine positive Geschichte – und das obwohl sich die zugrunde liegenden ökonomischen Indikatoren weiter verschlechtern. Gold und Silber entwickelten sich außerordentlich stark, und auch für Aktien war es guter Tag. Dennoch war das Handelsvolumen schwach, ungeachtet der Tatsache, dass es in den USA dank Thanksgiving eine verkürzte Handelswoche gab.
Es scheint, als würden wir uns nun immer stärker dem Punkt annähern, wo die chaotische Phase beginnt. Und obwohl die Antigravitations-Typen in den Banken weiterhin monetäre heiße Luft ins System pumpen, um die Währungen vorübergehend über Wasser zu halten, zeigen diese Maßnahmen zunehmend weniger Wirkung.
Sollten irgendwelche Weltereignisse an irgendeinem Punkt dazu führen, dass ihre Fähigkeit beeinträchtigt wird, die Papierscheine und die Geldelektronen in luftigen Höhen zu halten, wird die Gravitation dafür sorgen, dass der Wert der Fiatwährungen genauso schnell einbricht, wie sich Objekte im freien Fall beschleunigen.
Es liegt Rauch in der Luft. Die Brände sind noch nicht sichtbar – aber jetzt ist es an der Zeit, extrem wachsam zu sein. Man sollte sich darauf einstellen, so dass man seine Vermögenswerte rasch umschichten kann. In der Zwischenzeit sollten Investoren weiterhin physisches Gold und Silber horten, genauso wie das aktuell von cleveren Ländern und Privatpersonen in aller Welt getan wird.