Peter Cooper, ArabianMoney.com, 10.12.2012

Wenn man sich den 5-Jahreschart von Silber anschaut, dann versteht man auch, warum die Silberanleger einerseits ängstlich sind und sich andererseits aber überhaupt keine Sorgen machen müssen. Ja sicher, wer Silber vor 19 Monaten gekauft hat, als der Silberpreis auf die Marke von USD 48,50 pro Unze kletterte, in der Hoffnung, dass es zu einem exponentiellen Preisanstieg kommen würde, hat durchaus Grund, frustriert zu sein.

Silber hat sein Allzeithoch von USD 50 pro Unze nicht durchbrochen, sondern ist stattdessen in seine ursprüngliche Handelsspanne zurückgefallen. Unser alter Freund Gerry Schubert bei der Emirates NBD Bank hält immer noch den Rekord, die höchste Silberkauforder aller Zeiten platziert zu haben, als er in den 80er Jahren ein junger Trader war.

Aufwärtstrend

Noch einmal: Jeder, der Silber während seiner Aufstiegsphase, als es noch unter USD 30 pro Unze notierte, gekauft hat, hat kein Geld verloren, während der langfristige Aufwärtstrend nach wie vor intakt ist. Der Silberpreis wird jedoch erst dann wieder an Fahrt aufnehmen, wenn der Goldpreis mit einem erneuten Aufstieg beginnt.

Netdania.com – Silberpreis auf Dollarbasis seit 2007. Zum Vergrößern anklicken.

Unseren Lesern dürfte bekannt sein, dass es einige hoffnungsvolle Hinweise gibt, die auf einen Goldpreisanstieg zu Beginn nächsten Jahres deuten:

Die Chinesen planen, einen neuen börsennotierten Goldfonds aufzulegen und ihre jährliche Goldnachfrage innerhalb der kommenden drei Jahre auf 1.000 Tonnen zu verdoppeln.
Goldman Sachs bemüht sich gerade um Frontbegradigungen am Goldmarkt, um von den kommenden Preisanstiegen zu profitieren.
Die Gelddruckmaschinen der Zentralbanken werden wieder bis zum Anschlag aufgedreht werden.

Silber steigt in der Regel gemeinsam mit dem Goldpreis und sticht das gelbe Metall dabei langfristig mit einem Faktor von 2 aus. Der Silberpreis ist im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ungefähr doppelt so stark gestiegen wie der Goldpreis. Man kann davon ausgehen, dass in den finalen Phasen des Edelmetallbooms ähnliches zu beobachten sein wird.

Ist der Edelmetallboom schon vorbei? Keinesfalls!

Ist der Boom schon vorbei, so wie es laut Goldman Sachs – wenn auch wenig überzeugend dargelegt – der Fall sein „könnte“? Nun ja, es fehlen immer noch zwei Dinge: Rohstoffbooms enden immer in einer Preisexplosion, und eine solche fand bisher noch nicht statt. Und das Interesse des Durchschnittsanlegers am Edelmetallmarkt ist im Vergleich zu dem Ansturm auf Gold und Silber in den Jahren 1979 und 1980 immer noch sehr gering.

Vor den Gold- und Silberhändlern bilden sich keine Warteschlangen, obwohl festzuhalten bleibt, dass es in den meisten größeren Städten mittlerweile Läden gibt, wo man Edelmetalle kaufen und verkaufen kann, was vor zehn Jahren noch nicht der Fall war. Wenn der Durchschnittsinvestor am Ende anbeißt, wird er auch in der Lage sein, die Metalle zu kaufen.

Wenn Bekannte von Ihnen, die sich normalerweise nicht für Investments interessieren, anfangen darüber zu sprechen, dass sie Gold und Silber kaufen, und der Mann, der ihnen in der Bahn gegenübersitzt, aufmerksam den Goldpreis studiert, dann ist es an der Zeit, sich ernsthaft mit der Frage auseinanderzusetzen, ob das Preisniveau der Edelmetalle nachhaltig ist.

Dieser Zeitpunkt liegt jedoch noch in weiter Ferne und es dürfte frühestens in 12 bis 18 Monaten soweit sein.

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