James Turk, King World News, 10.12.2012
Der Wochenchart für Silber weist uns auf eine wichtige Sache hin. Ich beobachte diesen Chart bereits seit langer Zeit und warte darauf, dass der Silberpreis in diesem Chart aus seiner Flaggenformation ausbricht. Flaggenformationen sind sehr bullische Kursmuster, die in Bullenmärkten normalerweise üblich sind.
Beispielsweise waren Flaggenformationen im Silberbullenmarkt der 70er Jahre allgegenwärtig. Man sah sie regelmäßig bei den Tages- und sogar bei den Intraday-Charts. Es ist also ein gutes Zeichen, zu sehen, dass sich jetzt wieder derartige Flaggenformationen ausbilden. Das verheißt Gutes.
Der Ausbruch, der auf dem unten stehenden Silberchart zu sehen ist, fand im August statt, als Silber von USD 27 auf über USD 30 pro Unze sprang. Der große blaue Balken, der den Ausbruch markiert, als Silber aus seiner Flaggenformation nach oben hin ausbrach, ist deutlich zu erkennen.
Schauen Sie sich bitte auch den Unterschied zwischen dem blauen Balken im August und der dünnen Linie Ende Februar an, wo der Silberpreis erstmals aus seiner Flaggenformation ausbrach. Der Preisanstieg im Februar stellte sich als falscher Ausbruch heraus, was zur Folge hatte, dass der Silberpreis abermals fiel, seine Stützungslinie testete und sich weiter konsolidierte.
Wichtig ist, dass Silber nun eine neue Ausgangsbasis ausgebildet hat. Auf der Grafik ist deutlich zu erkennen, dass im Frühjahr und im Sommer eine Konsolidierung stattgefunden hat. Es gab viele Wochen an fortwährendem Hin und Her, während die Menschen der Entwicklung am Silbermarkt zunehmend weniger Aufmerksamkeit schenkten.
Und genau das ist einer der entscheidenden Aspekte, die wir bei wichtigen Korrekturen immer wieder beobachten können: Viel zu oft konzentrieren sich die Menschen nur auf die kurzfristige Entwicklung. Das Interesse schwindet dann rasch wieder, wenn sich die Märkte in einer Handelsspanne festgesetzt haben. Das ist aber die falsche Einstellung, weil man dadurch den Blick für das von seiner Bedeutung her alles überragende große Ganze verliert – was meines Erachtens aus diesem Silberchart unzweideutig hervorgeht.
Die andere wichtige Beobachtung im Hinblick auf diese Kurskorrektur ist, dass wir jetzt wissen, dass der Silbermarkt eine solide Stützung hat – und das ist genau das, was ich sehen möchte. Große Preissprünge bei Silber – und das gilt auch für jeden anderen Markt – bedürfen einer soliden Basis, wie der, die sich nun bei Silber ausgebildet hat. Diese solide Basis wird die Grundlage für die kommenden Silberpreisanstiege bilden.
Silber konnte im Oktober dieses Jahres auf bis zu USD 35 pro Unze steigen, bevor der jüngste vorübergehende Abverkauf den Preis wieder kurzzeitig nach unten trieb. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass diese Preiskorrektur aufgehört hat und sich Silber nun wieder in einem Aufwärtstrend befindet. Der logische nächste Schritt ist daher, dass Silber seine obere Widerstandsmarke testet, die im Bereich von USD 36 bis USD 37,50 pro Unze liegt.
Ich hatte denselben Silberpreischart bereits im Oktober 2011 genutzt, wo ich vorhergesagt hatte, dass Silber wie eine Rakete in die Höhe schießen wird, wenn es die Marke von USD 36 pro Unze durchbricht. Wenn Silber die Marke von USD 36 pro Unze knacken könnte, so meine damalige Einschätzung, würde das weiße Metall innerhalb von zwei bis drei Monaten auf USD 68 bis USD 70 pro Unze steigen – und ich bin immer noch der Meinung, dass das passieren wird.
Die Widerstandsmarke verläuft zurzeit jedoch bei USD 36 bis USD 37,50 pro Unze. Dieser höhere Preisbereich geht auf den falschen Ausbruchs Ende Februar dieses Jahres zurück, über den der Silberpreis zunächst erst einmal klettern muss. Silber muss also über seinem Februarhoch von USD 37,50 pro Unze aus dem Handel gehen – und wenn das passiert, dürfte selbst ich von der Kraft und Geschwindigkeit überrascht werden, mit der Silber beschleunigt.