Robert Fitzwilson, King World News, 16.12.2012

Es gibt niemanden, der die Blue Angels, die Kunstflugstaffel der US-Navy, live gesehen hat und danach nicht voller Bewunderung und Erstaunen nach Hause gegangen ist. Die Leistungen dieser Flugstaffel gehen auf Generationen an Technologie sowie den Mut und das Talent der Piloten zurück. Teamwork und eine enorme Abstimmungsarbeit sind notwendig, um die Flugzeuge in solch engen Formationen zu fliegen.

Während der Formationen können sich die Flugzeuge bis auf einen halben Meter annähern. Die Piloten sind trainiert, sich auf das Flugzeug neben ihnen zu konzentrieren, um die Formation zu halten. Dafür ist blindes Vertrauen in das Führungsflugzeug und seinen Piloten notwendig.

Die geldpolitische Flugstaffel heutiger Zeit fliegt auch in enger Formation. Die US-Notenbank Federal Reserve ist das Führungsflugzeug, während ihr die anderen großen weltweiten Zentralbanken folgen. Dabei zeigen sie solch waghalsige Stunts wie die auf null gedrückten Zinssätze.

Wir können beobachten, wie Währungen, Länder und Finanzinstitutionen, die eigentlich schon pleite sein müssten, durch unbegrenzte Mengen frisch gedruckten Geldes am Leben gehalten werden. Haushaltsbeschränkungen und Schuldenobergrenzen sind Dinge der Vergangenheit. Krisen kommen und gehen. Fiskalklippen und ähnliches rücken in den Vordergrund. Die Probleme werden nie gelöst, sondern einfach nur hinausgezögert, und ständig gibt es neue Pläne, mit denen eine Lösung herbeigeführt werden soll.

Und während sich die Zentralbanker in ihrer Selbstwahrnehmung vielleicht tatsächlich für eine professionelle Flugstaffel halten, dürfte es sich bei ihnen in Wirklichkeit eher um eine Ballonstaffel handeln. Ja das ist lustig, denn Heißluftballons können überhaupt nicht präzise geflogen werden – dennoch ist es eine passende Analogie. Die Heißluftballons steigen auf, aber chaotisch. Die heiße Luft, mit der die Ballons gefüllt werden, ist die elektronische Druckerpresse.

Länder, Unternehmen und Märkte werden so mit Unmengen an heißer Luft in die Höhe befördert. Einige Ballons wie Gold, Silber und Öl schließen sich der Formation an, was den Zentralbankern aber überhaupt nicht gefällt. Sie sind der Meinung, dass die Luft bei diesen Ballons herausgelassen werden muss, damit sich alle auf die „richtigen“ Ballons konzentrieren.

Der Goldballon und der Silberballon neigen unter solchen Rahmenbedingungen historisch gesehen dazu, bedeutend schneller zu steigen, weshalb massive Anstrengungen vonnöten sind, um sie so gut es eben geht unten zu halten.

Keiner kann sagen, wie hoch die zentralbankbefeuerten Ballons aufsteigen können. Die Versorgung mit heißer Luft scheint unbegrenzt zu sein. Vielleicht ist dem wirklich so. Ab einer gewissen Höhe werden die Ballons aufgrund des fehlenden atmosphärischen Drucks aber platzen. Die Zentralbanker befördern uns immer weiter in die Höhe in Richtung einer neuen Realität. Am Ende dürfte unser Schicksal entweder die dunkle Leere des Weltraums oder eine schnelle Rückkehr zum Erdboden sein, sollten die Ballons platzen. Das wird die Zeit zeigen.

1982 bereiteten sich die Thunderbirds, eine Kunstflugstaffel der US-Air Force, auf einem Luftwaffenstützpunkt in Nevada auf eine Flugshow in Arizona vor. Die vier Flugzeuge übten ein Looping, bei dem sie alle nebeneinander fliegen. Die Flugzeuge klettern dabei gemeinsam auf eine sehr große Höhe, vollführen den Looping und sinken dann mit sehr hoher Geschwindigkeit ab, um rund 30 Meter über dem Boden wieder in die Horizontale zu gelangen.

Tragischerweise geschah das an diesem Tag aber nicht. Zunächst ging man davon aus, dass es sich um einen Pilotenfehler gehandelt hat, doch nachfolgende Untersuchungen ergaben, dass die Ursache ein mechanischer Fehler des Führungsflugzeugs gewesen ist.

Genauso wie sie es trainiert hatten, folgten die anderen Piloten dem Führungsflugzeug und stürzten ebenfalls ab. Alle mutigen Piloten, die an der Übung teilgenommen hatten, starben. Alle von ihnen waren überzeugt davon, dass die Technik und ihr Können sie nicht im Stich lassen würden. Am Ende war es das Versagen einer technischen Komponente einer sehr komplexen Maschinerie, die für den Unfall verantwortlich gewesen ist. Mit einem Mangel an Fähigkeiten oder Designfehlern hatte der Unfall nichts zu tun.

Unsere Zentralbanker haben bezüglich des Geldsystems ganz ähnliche Auffassungen. Sie sind der Meinung, alles darüber zu wissen, und glauben, dass sie das Geldsystem mithilfe verschiedener Schalthebel effektiv steuern können. Mittels ihrer geldpolitischen Werkzeuge üben sie eine straffe Kontrolle über die Märkte aus. Die massiven Angriffe gegen die Edelmetallmärkte, die „erfolgreichen“ Staatsschuldenauktionen, die negativen Realzinsen und ein steigender S&P 500 sind Hinweise darauf, dass sie die Märkte fest in ihrer Hand haben.

Nun gibt es zwei möglich Ausgänge dieser verwegenen, todesverachtenden geldpolitischen Flugshow. Der erste ist, dass es zu einem katastrophalen, weltweiten geldpolitischen Kollaps historischen Ausmaßes kommt, der durch ein nicht voraussagbares Systemversagen ausgelöst wird. In diesem Fall rammt die Zentralbank-Flugstaffel die Weltwirtschaft in den Boden, während die Piloten die ganze Zeit von ihrer Weisheit überzeugt sind. Die geldpolitischen Piloten – die sich darauf konzentrieren, die Formation zu halten und der Fed zu folgen – würden die Wirtschaft also komplett unterpflügen.

Der zweite mögliche Ausgang ist der, dass uns die Akademiker und Bürokraten in eine völlig neue postsouveräne und postmonetäre Welt führen. Dafür müssten sie den Menschen zeigen, dass die zentralplanerischen Maßnahmen von Anfang an das Richtige gewesen sind und man bei den vorangegangenen Versuchen einfach nur gepfuscht hat.

In diesem Fall würde die Kontrolle weiter aufrecht erhalten und eine neue Finanzweltordnung entstehen. Die angehäuften Verbindlichkeiten, die sich in den Büchern finden, würden einfach gestrichen. Die Allokation der Ressourcen und des Vermögens fände kontrolliert statt und würde zentral koordiniert und nicht durch die Märkte.

In der Geschichte der Menschheit konnte jedoch noch nie beobachtet werden, dass der zweite potenzielle Ausgang von Erfolg gekrönt gewesen wäre. Bisher kam es immer zum erstgenannten Ausgang. Die Menschen haben sich in diesen Phasen immer auf handfeste Vermögenswerte zurückgezogen, um ihre Ersparnisse zu schützen.

Und während die Zentralbanken damit fortfahren, den Wert ihrer Währungen und der mit diesen Währungen in Zusammenhang stehenden Papiervermögenswerte zu verwässern, kaufen sie gleichzeitig Realwerte wie Ackerland, Öl, Gold und Silber.

Die wachsende Weltbevölkerung wird dafür sorgen, dass der langfristige Wert knapper Ressourcen aufrecht erhalten bleibt, selbst wenn es nach einem geldpolitischen Zusammenbruch zu Rückgängen kommen sollte. Gold und Silber werden ihre historische Rolle als solides Geld wiedererlangen. Die Halter dieser Metalle werden eine dramatische Aufwertung erfahren. Wenn uns die Geschichte als Leitfaden dienen kann, dann werden die neuen Vermögenden all jene sein, die über die Weisheit verfügten, vor dem Ende des aktuellen Systems aus dem Papiergeld auszusteigen.

Zurzeit findet ein einmaliges Rennen um die Kontrolle über Öl und Edelmetalle statt. Für eine funktionierende Wirtschaft benötigt man Öl – und wir haben es hier mit dem beunruhigenden Aufeinandertreffen einer zurückgehenden weltweiten Produktion und einer steigenden weltweiten Nachfrage zu tun. Die Energiepreise müssen steigen.

Zur Wiedererrichtung eines glaubwürdigen Geldsystems bedarf es Gold und Silber. Der einzige Schutz für die Anleger besteht darin, die Strategien der Weltmächte nachzuahmen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass man in rohstoffbasierte Vermögenswerte und in Gold und Silber investiert, so wie es das Smart Money gegenwärtig tut. Dieser vermögenserhaltende Ansatz ist die einzige Chance, die eigenen Ersparnisse vor dem uns bevorstehenden Chaos und der kommenden Finanzvernichtung zu bewahren.

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