Die vierte Runde der quantitativen Lockerung wird dem US-Verbraucher in Kürze eine massive Inflation bescheren und den Wert der Weltreservewährung weiter verwässern. Durch die massiven Zentralbankinterventionen ist die wirklichkeitsnahe Preisfindung an den Märkten mittlerweile vollumfänglich ausgesetzt worden
G. E. Christenson, Deviantinvestor.com, 20.12.2012
Goldman Sachs erklärte kürzlich im Hinblick auf Gold: „Wir sehen zunehmend stärkere Abwärtsrisiken.“ In der jüngsten Goldpreisprognose von Goldman Sachs heißt es, dass der Goldpreis in 2014 gerade einmal bei USD 1.750 pro Unze liegen würde. Angesichts ihrer Historie an Lügen und Täuschungen und ihrer Reputation als Insider, die in den Märkten Frontrunning betreiben, wirkt diese Einschätzung eher wie ein Kontraindikator.
Sollten wir Goldman Sachs Glauben schenken? Meine Antwort ist: Keinesfalls!
Chris Martenson schrieb im Hinblick auf die vierte Runde quantitativer Lockerung der US-Notenbank:
„Stattdessen stiegen die Aktien zu Beginn, gingen dann jedoch mit einem Minus aus dem Handel. Gold wurde rätselhafterweise direkt nach der Ankündigung [von QE4] im Nachtmarkt – der nur ein geringes Handelsvolumen aufweist – massiv abverkauft, und zwar schnell, mittels Hochfrequenz-Algorithmen, mit denen die Kaufgebote geflutet wurden. Sogar US-Staatsanleihen wurden direkt nach der Ankündigung verkauft. Der Dollar bewegte sich unterdessen kaum von der Stelle. Die Rohstoffe verhielten sich gemischt und legten an diesem Tag im großen Ganzen eine Seitwärtsbewegung hin, mit Ausnahme der Metalle, speziell der Edelmetalle, die unerbittlich abverkauft wurden.
Die Märkte sind mittlerweile komplett zerstört worden. Nicht etwa, weil sie sich nicht so entwickeln, wie ich vorhergesagt habe, sondern weil sie nicht mehr länger nützliche Preissignale aussenden. Meine Hypothese ist, dass es sich bei den Märkten jetzt nur noch um ein gigantisches Casino handelt, wo mit gezinkten Karten gespielt wird und eine Handvoll großer Firmen und andere eng vernetzte Akteure mit ihren Positionen zocken, um von dieser Geldflut zu profitieren.“
Michael Pento schrieb:
„Die nackte Wahrheit ist, dass wir es hier mit einer Bilanzrezession zu tun haben und nicht mit drückenden Zinslasten. Weitere Monetisierungsmaßnahmen der Fed werden vielleicht dazu führen, dass die Zinslast bei den Verbraucherschulden ein klein wenig geringer ausfällt, aber sie werden auch zur Folge haben, dass die Nahrungsmittel- und Energiepreise bedeutend stärker steigen werden, als dies ansonsten der Fall wäre.
Der Schaden, der hier bei der Mittelschicht angerichtet wird, wird bedeutend größer ausfallen als die geringen Vorteile, die sich aus den niedrigeren Zinssätzen ergeben. Deshalb wird die Nettoreduzierung der Kaufkraft der Verbraucher lediglich dazu führen, dass die Arbeitslosigkeit steigt, anstatt zu fallen.
Anstatt der Wirtschaft zu helfen und den Arbeitsmarkt wieder in Ordnung zu bringen, wird Bernankes Fed durch ihre fortwährend wachsende Bilanz lediglich sicherstellen, dass die Wirtschaft vernichtet und die Inflationsrate auf beispiellose Niveaus gehoben wird.“
Es scheint, dass die Fed in den nächsten paar Jahren fast 100% aller neuen US-Staatsschulden aufkaufen wird. Die Fed muss den überwiegenden Teil dieser Schulden aufkaufen, um die Zinsen unten zu halten. Das dürfte aber nur eine gewisse Zeit lang gut gehen, selbst wenn es in Anbetracht der Möglichkeiten die beste politische Option zu sein scheint:
- Möglichkeit 1: Die Reduzierung der Staatsausgaben und der Ausgleich des Staatshaushalts, so dass keine neuen Schulden ausgegeben werden müssen. Es gibt jedoch keinen politischen Willen, den Haushalt auszugleichen und die Wirtschaft in eine Depression zu treiben. Das wird also nicht passieren.
- Möglichkeit 2: Die US-Notenbank weigert sich, die Staatsschulden zu monetisieren, was zu massiven Zinsanstiegen führen würde, da Privatinvestoren und Ausländer zum Kauf von Staatsanleihen animiert werden müssten, um das Haushaltsdefizit der US-Regierung zu finanzieren. Dadurch würde der US-Haushalt zusätzlich unter Druck geraten, da die Zinszahlungen einen bedeutenden Teil des Haushaltsdefizits ausmachen. Und wohlmöglich würde die Wirtschaft dadurch in die Depression getrieben. Das wird also auch nicht passieren.
- Möglichkeit 3: Die Schulden werden monetisiert. Die exzessiven Staatsausgaben halten weiter an und man tut einfach so, als würde es funktionieren, während man darauf hofft, dass die Inflation die Wähler nicht so stark zur Weißglut treibt, dass sie einen Wechsel der politischen Führung fordern. Das ist ganz klar die politisch bevorzugte Variante – aber ich glaube nicht, dass das Ganze gut ausgehen wird.
Also, wie stellt sich die Lage nun dar?
- An den Märkten findet keine Preisfindung mehr statt. Marktmanipulationen und Preiskontrollen scheinen massiv und oftmals sogar überwältigend zu sein.
- Martenson schreibt: „Wenn Ihre Zentralbank den Preis des Geldes massiv verzerrt und dann alle mit Anleihen in Zusammenhang stehenden Werte nach oben bietet, kann überhaupt nichts mehr richtig ausgepreist werden. Das Risiko wird falsch ausgepreist; die wenigen noch verbliebenen Anleger – also nicht die Spekulanten, die heute in der Mehrzahl sind – sind gezwungen, die armseligen Renditen wie auch das höhere Risiko zu akzeptieren. Wir wissen jetzt zwar die Preise für alles, doch den wahren Wert kennen wir nicht.“
- Die Polit- und Finanzelite hat sich dafür entschieden, die nicht tragfähige Ausgabenpolitik und die beispiellose Schuldenmonetisierung fortzusetzen und die US-Bevölkerung mit einer in naher Zukunft bevorstehenden riesigen Inflation und Dollar-Entwertung zu belasten.
Was ist zu tun?
- Sie können sich sicher sein, dass der Papierdollar im Sterben liegt.
- Die Finanzelite hat diesen Prozess geplant. Vielleicht funktioniert es nicht wie geplant, aber Sie sollten besser nicht darauf wetten.
- Schützen Sie Ihre Kaufkraft, indem Sie Ihre Ersparnisse von Papiervermögenswerten in Richtung Realwerte umschichten – Gold, Silber, Diamanten, Öl, Land, Immobilien, was auch immer, Hauptsache es sind Realwerte.
- Seit 2001 konnten Gold und Silber exponentielle Preisanstiege verzeichnen. Rechnen Sie damit, dass beide Edelmetalle weiterhin Preisanstiege verzeichnen werden, wobei diese Preisanstiege angesichts von QEwigkeit und der am Ende einsetzenden Vernichtung von Papiergeld künftig sogar mit einer beschleunigten Rate erfolgen könnten.