King World News, 01.01.2013

Sie und ich beobachten gerade oder sollte ich besser sagen, durchleben gerade, die größte Finanzblase der Menschheitsgeschichte. Was könnte das wohl sein? Ist es das Wachstum der Weltbevölkerung? Ist es die weltweite Explosion der Kommunikationstechnik? Sind es die Fortschritte im Gesundheitswesen?

Ja, eines dieser Dinge könnte es sein, aber dem ist nicht so – es ist die Kreditblase. Denken Sie mal darüber nach. Die Staatsverschuldung der USA beläuft sich aktuell auf über USD 16 Billionen. Und dabei werden all die angehäuften Verbindlichkeiten, die sich nicht in den Büchern finden, noch nicht einmal berücksichtigt. Die Frage ist also, wie die Regierung mit diesem enormen Schuldenberg umzugehen gedenkt.

1. Die Schulden könnten refinanziert werden, was bedeutet, dass das Problem – sofern möglich – einfach weiter verschleppt wird.
2. Die Schulden könnten für nichtig erklärt werden. Im Grunde würde man also die Zahlungsunfähigkeit ausrufen – das ist aber völlig undenkbar, da dies das Eingeständnis einer Staatspleite wäre.
3. Die Schulden könnten angegangen werden, indem man die Währung entwertet, und das heißt, dass die Kaufkraft des US-Dollars vernichtet wird.

Die dritte Option ist die mit Abstand wahrscheinlichste, da so bei der Wählerschaft am wenigsten Aufmerksamkeit erregt wird.

Aktuell schützen sich die Profi-Anleger vor einem Rückgang der Kaufkraft des US-Dollars. Und wie tun sie das? Ganz einfach, sie tauschen ihre Fed-Banknoten gegen handfeste Dinge ein, die über Wert verfügen: Apartments, die zig Millionen Dollars kosten, wunderschöne Kunst, seltene Edelsteine, Schmuck, Land, beispielsweise zigtausende Hektar in Mexiko oder Montana, klassische Autos wie seltene Ferraris oder Mercedes, Sammlerobjekte, Silber, Platin und Gold.

Für den Durchschnittsbürger ist es sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, die vorgenannten Dinge zu besitzen. Nach meinem Dafürhalten ist es am leichtesten und vernünftigsten, Gold oder Silber zu besitzen. Die Frage lautet dann immer: „Ok, ich besitze jetzt ein paar Goldmünzen, aber wo soll ich sie hintun?“ Ah ja, die gute alte Frage. Mein Vorschlag ist:

1. Lagern Sie Ihr Gold zu Hause in einem sicheren Stahltresor.
2. Vergraben Sie Ihre Goldmünzen in einem Plastikbehälter in der Erde.
3. Kaufen Sie Ihre Goldmünzen bei einem Händler, dem Sie vertrauen können, wie einer schweizerischen oder kanadischen Bank und lagern Sie sie dort in einem Schließfach ein.

Ich beobachte die sich abzeichnenden Entwicklungen und nehme die Dinge dann so, wie sie sind. Mit anderen Worten: Ich habe wirklich keine Ahnung, wie das Ganze letztlich ausgehen wird – das weiß niemand. Das Einzige, wo ich mir sicher bin, ist, dass die aktuelle Schuldenblase mittels entwerteter Dollars angegangen werden wird. Und das bedeutet, dass wir uns alle auf harte Zeiten einstellen sollten, und vor allem sollten wir den Entwicklungen äußerste Aufmerksamkeit schenken.

Im Folgenden sehen Sie den Goldpreischart und es sieht so aus, als würde der Goldpreis im Bereich seiner roten 200-Tage-Linie Stützung finden.

russelgold

Die technische Chartanalyse ist mehr eine Kunstform als eine Wissenschaft. Oft gehört es dazu, sich zu entscheiden, welchen Untersuchungen man zu einem bestimmten Zeitpunkt Glauben schenkt und welche Untersuchungen man einfach links liegen lässt.

Aktuell interessiert mich der VIX, der Volatilitätsindex, der auch oft als „Angst-Index“ bezeichnet wird. Wie aus der nachfolgenden Grafik hervorgeht, ist der VIX in den letzten paar Tagen ruckartig auf über 20 Punkte gestiegen. Das bedeutet, dass sich die Käufer von Optionsscheinen gerade darauf einstellen, dass die Volatilität in den kommenden 30 Tagen zulegen wird.

russelvix

Bei einem Anstieg des VIX rechne ich immer mit einer steigenden Anzahl an Distributionstagen an den Märkten. Distributionstage finden immer dann statt, wenn die Märkte fallen und das Handelsvolumen dabei über dem des Vortags liegt. Diese Distributionstage sind in der Regel Tage, wo institutionelle Anleger verkaufen.

Wir befinden uns jetzt an einem interessanten Punkt, wo die technischen Bedingungen des Markts potenziell sehr positiven Meldungen entgegenstehen. Selbst wenn in den Nachrichten über eine erfolgreiche Lösung bei der US-Fiskalklippe berichtet werden sollte, bin ich mir nicht sicher, ob der Dow Jones über ausreichend Stärke verfügt, um über sein Septemberhoch zu steigen, speziell vor dem Hintergrund, dass die technischen Bedingungen für den Dow Jones negativ sind.

Aus diesem Grund bleibt mein Ausblick neutral. Langfristig ist die von mir bevorzugte Position, ein Drittel des Vermögens in Form von Bargeld, ein Drittel in meinem Eigenheim und den Rest in Gold – am besten in Form von Goldmünzen – zu halten.

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