Michael Pento, King World News, 12.01.2013

Mittlerweile sollte jeder begriffen haben, dass die keynesianischen Geldfälscher jetzt eine Vielzahl der weltweit größten Regierungen auf dem Planeten kontrollieren. Diese Tatsache hatte bereits zur Folge, dass die Anleihemärkte Südeuropas vor ein paar Jahren zusammengebrochen sind. Der griechische Anleihemarkt war der erste, der Anfang 2010 Risse zeigte. Die massive Kreditaufnahme mit frisch gedrucktem Geld sorgte dafür, dass die Zinsen für 10-jährige griechische Staatsanleihen von 5,8% im Januar 2010 innerhalb von zwei Jahren auf über 40% explodierten.

Doch das Problem in Europa blieb nicht allein auf die griechische Tragödie beschränkt. In Portugal schossen die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen von 4,07% Anfang 2010 innerhalb von gerade einmal 24 Monaten auf 15,4%. Ähnlich, wenn auch weniger dramatisch, verliefen die Anleihe-Crashs in Spanien und Italien.

Die Zinsen für die Anleihen all dieser Länder sind in den letzten paar Monaten aber erheblich gesunken. Diese gesunkenen Kreditkosten sind direkt auf die Europäische Zentralbank mit ihrem jüngsten Lockerungsprogramm, die Outright Monetary Transaktion, wie auch die Garantie von Mario Draghi zurückzuführen, „alles Erforderliche zu tun“, um den europäischen Schuldenmarkt zusammenzuhalten.

Unterdessen befindet sich die europäische Wirtschaft aber nach wie vor im Niedergang – ungeachtet all der Bemühungen der Europäischen Zentralbank. Die Arbeitslosenrate der Eurozone kletterte letzte Woche auf ein neues Allzeithoch von 11,8%, während die Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen in Spanien mit 56,5% auf ein neues Rekordhoch schoss! Das Schlimmste kommt aber erst noch – da der Bumerang-Effekt der massiven Schuldenmonetisierung der EZB erst noch voll durschlagen muss.

Die internationalen Geldgeber waren ja im Grunde schon zu der Schlussfolgerung gelangt, dass der europäische Schuldenmarkt zusammenbricht – und dabei haben sie nicht nur das Vertrauen in die europäischen Schulden verloren, sondern auch in die europäische Einheitswährung. Mit anderen Worten: Die Halter von europäischen Schulden glaubten nicht mehr länger daran, dass die Schuldner in der Lage wären, die Gelder ohne Schuldenschnitt zurückzuzahlen. Ein Zahlungsausfall mittels der Inflation galt als das wahrscheinlichste Szenario.

Und das bedeutet, dass es völlig unmöglich ist, das Vertrauen gegenüber den europäischen Schulden und dem Euro mithilfe der EZB permanent aufrecht zu halten, da das Versprechen, unbegrenzte Mengen an Geld zu drucken, um damit dann Staatsschulden aufzukaufen, das Vertrauen in die den Schulden zu Grunde liegende Währung nur noch mehr untergräbt.

Das dürfte wohl auch der Grund dafür sein, warum sich die Inflation in der Eurozone gerade zu einem ernsthaften Problem mausert. Im Dezember 2012 sind die Preise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2% gestiegen, während die Inflation im Juli 2009 mit 0,7% noch rückläufig war. Aber das ist lediglich der Vorgeschmack auf das, was die Europäer in Sachen Inflation noch erwartet.

Und die wachsende Inflationsgefahr ist nicht allein auf Europa beschränkt. Das Wachstum der Geldmenge M2 lag in China im Dezember bei 13,8%, während die Inflation auf ein 6-Monatshoch schoss. Unterdessen machen die offiziellen US-Inflationszahlen einen recht zahmen Eindruck. Die Wahrheit ist aber, dass die US-Geldmengen MZM und M2 mit einer annualisierten Wachstumsrate von über 12% in die Höhe schießen.

In Washington kursiert seit kurzem der Vorschlag, dass das US-Finanzministerium eine Ein-Billion-Dollar-Platinmünze prägt. Die Wenigsten haben eine Vorstellung davon, wie verheerend das langfristig für den US-Dollar und den US-amerikanischen Anleihemarkt wäre. Die US-Verfassung verbietet es der US-Notenbank Federal Reserve, direkt an Schuldenauktionen des US-Finanzministeriums teilzunehmen. Die US-Notenbank darf die Schulden nur im Sekundärmarkt über das Bankensystem aufkaufen.

Würde man jedoch eine Eine-Billion-Dollar-Münze prägen, könnte das US-Finanzministerium sie bei der Fed hinterlegen und sich nach Gutdünken von ihrem Bargeldkonto bedienen. Die US-Regierung würde dadurch im Grunde das gesamte Bankensystem umgehen und wäre so in der Lage, ihre Schulden direkt zu monetisieren. Für den Dollar und den Anleihemarkt wäre das der Wendepunkt. Das US-Finanzministerium könnte genauso gut 1 Billion Banana-Dollars drucken – die USA würden über Nacht jede Glaubwürdigkeit verlieren, über die der Dollar heute noch verfügt.

Am Freitag drängten sechs US-Senatoren den US-Präsidenten in einem Schreiben, den US-Kongress zu umgehen, und die US-Schuldenobergrenze unilateral per Dekret zu erhöhen. Die Ein-Billion-Dollar-Münze wäre also in Wirklichkeit nur eine Methode, um zu vermeiden, dass das Weiße Haus die Befugnisse des US-Kongresses bei der Schuldenobergrenze direkt an sich reißt.

Doch egal, wie es am Ende auch kommen mag, sicher ist jedenfalls, dass die Dollar-Geldmenge in Zukunft noch erheblich steigen wird. Fakt ist, dass die Menge aller weltweiten Fiatwährungen steigen wird, und es steht überdies bereits fest, dass dieses globale Geldmengenwachstum noch rasanter vonstattengehen wird als heute. Für den Wert des Papiergelds und der Staatsschulden sind das natürlich keine sonderlichen guten Neuigkeiten.

Die USA werden in nicht allzu ferner Zukunft mit einem Zusammenbruch des US-amerikanischen Anleihe- und Währungsmarkts konfrontiert sein, ähnlich der Entwicklung, wie sie gegenwärtig in Europa beobachtet werden kann. Die endlose Ausweitung der Schuldenobergrenze und die Billionen an Dollars, die von der US-Notenbank (und nun wohlmöglich auch vom US-Finanzministerium) gedruckt werden, werden den Niedergang der US-Wirtschaft nur noch beschleunigen.

Die entscheidende Lektion, die auf beiden Seiten des Atlantiks aber erst noch verinnerlicht werden wird, ist, dass eine Anleihe- und Währungskrise niemals mithilfe der Inflation gelöst werden kann. Dieser Prozess ist buchstäblich eine Garantie dafür, dass der Edelmetallbullenmarkt gerade erst am Anfang steht.

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