G. E. Christenson, The Deviant Investor, 04.02.2013
- Silber hat kein Kontrahentenrisiko; es ist nicht die Verbindlichkeit eines Dritten. Silver Eagles oder die kanadischen Silver Maple Leaf Anlagemünzen werden überall auf der Welt anerkannt und verfügen überall auf der Welt über einen inhärenten Wert. Das lässt sich aber nicht von hunderten von Papierwährungen behaupten, die wertlos wurden, gewöhnlich weil eine Regierung oder Zentralbank in Unmengen Geld druckte, um die Schulden einer Regierung zu bezahlen, die ihre Ausgaben nicht unter Kontrolle hatte.
- Der Silberpreis weist seit dem Jahr 2001 eine starke Korrelation zur fortwährend steigenden US-Staatsverschuldung auf. Ich bezweifle, dass heute noch irgendjemand ernstlich der Auffassung ist, dass die Staatsverschuldung in den kommenden vier Jahren zurückgehen oder auf dem jetzigen Niveau verharren wird. Stattdessen haben wir allen Grund zu der Annahme, dass das jährliche US-Haushaltsdefizit über viele Jahre hinweg bei weit über USD 1.000.000.000.000 liegen wird. Und wenn die Staatsverschuldung rasch weiter in die Höhe schießt und gleichzeitig eine hohe Korrelation zum durchschnittlichen Silberpreis aufweist, dann ist es nur vernünftig, davon auszugehen, dass die ohnehin schon sehr hohe Volatilität des Silberpreises in den nächsten Jahren noch beträchtlich zulegen wird.
- Silber wird seit über 3.000 Jahren als Geld, also als Tauschmittel und Geldspeicher verwendet. In den meisten Kulturen wurde Silber bei alltäglichen Transaktionen sogar wesentlich häufiger verwendet als Gold. In vielen Sprachen ist das Wort „Silber“ gleichbedeutend mit dem Wort „Geld“.
- Auch die Vereinigten Staaten verwendeten Silber als Geld – in Form von Münzen – bis in die 60er Jahre. Zu diesem Zeitpunkt war der Silberpreis durch die Ausweitung der Papiergeldversorgung bereits ausreichend stark gestiegen, um dafür zu sorgen, dass die silberhaltigen Münzen aus dem Geldkreislauf verschwanden. Können Sie sich noch an Silber-Dollars erinnern? Ein Silberdollar enthielt rund 0,77 Unzen Silber. Heute produziert die US-Prägeanstalt 1-Unze-Anlagemünzen … die rund USD 35 pro Stück kosten.
- Argentinien hat seine Währung mehrere Male abgewertet und von seinem Papiergeld in den letzten 30 Jahren acht Nullen weggestrichen. Die Vereinigten Staaten haben beim Dollar bisher noch keine Null weggestrichen, aber vor 100 Jahren brauchte man ungefähr USD 1,50, um sich eine Unze Silber zu kaufen, während man heute über 30 entwertete US-Dollars dafür benötigt. Vor 100 Jahren benötigte man USD 20, um sich eine Unze Gold zu kaufen, heute braucht man über USD 1.600, um sich dieselbe Unze zu kaufen. Heute sind viel mehr Dollars – in Papierform wie auch in elektronischer Form – im Umlauf als vor 100 Jahren. Daher sind die Preise für Silber, Gold, Weizen, Rohöl, Brot, Kaffee und Munition, die in entwertenden US-Dollars ausgewiesen werden, heute auch viel höher als früher.
- Im Verlauf der Geschichte sind der Goldpreis und der Silberpreis gemeinsam gefallen und gestiegen – Gold kostete dabei in der Regel rund 10 bis 20 Mal so viel wie Silber. Das historische Gold/Silber-Verhältnis wird meist mit 1:15 bzw. 1:16 veranschlagt, und das bedeutet, dass das aktuelle Gold/Silber-Verhältnis, das bei über 1:50 liegt, relativ hoch ist. Seit dem 15.08.1971 – als US-Präsident Nixon das „Goldfenster schloss“ und es zuließ, dass der US-Dollar zu einer ungedeckten Papierwährung wurde, die in praktisch unbegrenzten Mengen gedruckt werden kann – schwankte das Gold/Silber-Verhältnis zwischen 1:100 und rund 1:17. Es gibt für Silber also noch genug Luft nach oben, um noch stärker zu explodieren und sich dem Goldpreis anzugleichen, vielleicht auf 1:20. Wenn Gold auf USD 3.500 pro Unze klettern würde, wie Jim Sinclair prognostiziert, und in den darauffolgenden Jahren noch bedeutend stärker steigen würde, würde der Silberpreis bei einem Gold/Silber-Verhältnis von 1:20 in den Preisbereich von USD 200 pro Unze vordringen. Und Silber könnte noch bedeutend stärker steigen, abhängig davon, wie die Geldruckmaßnahmen, die Panik und die Nachfrage der Anleger ausfallen, und ob wir es mit einer Hyperinflation zu tun bekommen.
- Falls Sie der Auffassung sein sollten, dass ein Silberpreis von USD 200 pro Unze lächerlich ist, dann dürften sie mit dieser Meinung nicht alleine dastehen: Die meisten Amerikaner würden ihnen wohl zustimmen. Aber ist eine Staatsverschuldung von über USD 16.000.000.000.000 etwa weniger lächerlich? Würde man zu dieser „Finanzierungslücke“ noch die nichtfinanzierten Verbindlichkeiten der US-Regierung hinzurechnen, käme man, je nach Schätzung, auf einen Betrag zwischen USD 100.000.000.000.000 und USD 220.000.000.000.000. Nur um uns das einmal zu veranschaulichen: Die nichtfinanzierten Verbindlichkeiten der Vereinigten Staaten belaufen sich also auf rund USD 700.000 pro Kopf. Sind USD 700.000 an nichtfinanzierten Verbindlichkeiten (Schulden) pro Mann, Frau und Kind etwa glaubwürdiger als ein Silberpreis von USD 200 pro Unze?
Es scheint wahrscheinlich, dass die Bevölkerung letztlich begreifen wird, dass
- die Regierungsausgaben völlig außer Kontrolle geraten sind und freiwillig nicht zurückgefahren werden.
- das „Gelddrucken“ (Schuldenmonetisierung, quantitative Lockerungsmaßnahmen) notwendig und unvermeidlich ist, um die exzessiven US-Staatsausgaben aufrechtzuerhalten. Mehr im Umlauf befindliches Geld bedeutet, dass die Kaufkraft des US-Dollars sinken wird. Dieser Rückgang wird sich irgendwann in der Zukunft sogar noch beschleunigen.
- der tatsächliche Wert ihrer Ersparnisse und Rentensparpläne immer weiter sinken wird, während die Kaufkraft des Dollars zurückgeht.
- nur Realwerte in der Lage sind, ihre Kaufkraft zu erhalten. Kein Rausch ist wie ein Goldrausch. Die einsetzende Panik wird dafür sorgen, dass Gold, Silber und eine Vielzahl anderer Realwerte drastische Preissteigerungen erfahren werden.
- es besser ist, zu früh dran zu sein als zu spät, wenn der Panik-Moment bereits da ist.
Darüber hinaus ist Silber billiger als Gold; gerade für die Mittelschicht im Westen ist Silber erschwinglicher als das gelbe Metall. Und es ist wahrscheinlich, dass Silberinvestments stärker zulegen werden als Goldinvestment.
Ja was glauben Sie?
- Glauben Sie, dass die exzessiven Staatsausgaben und die Verschuldung wieder zurückgehen werden?
- Glauben Sie, dass sich der Rückgang der Kaufkraft, der die letzen 100 Jahre stattfand, plötzlich wieder umkehren wird?
- Glauben Sie, dass die Versprechungen des US-Kongresses, die er bezüglich der staatlichen Rentenkassen, der Krankenkasse, der Arzneimittelbezuschussung und der Beamtenpensionen gemacht hat, eingehalten werden?
- Glauben Sie, dass die US-Notenbank weiter Geld drucken wird, um für diese Zusagen zu zahlen?
- Glauben Sie, dass Ihre Ersparnisse und Ihre Rente in dollardenominierten Papiervermögenswerten sicher sind?
- Glauben Sie, wie die Geschichte nahelegen würde, dass das Papiergeld letztlich auf den Wert null fallen wird, während Gold und Silber ihren Wert bewahren?
- Glauben Sie, dass die Welt plötzlich damit aufhören wird, Gold und Silber zu verwenden, anstatt Jahr für Jahr neue Anwendungsmöglichkeiten für die Metalle zu finden?
Also, würden Sie eher Silbermünzen, die an einem sicheren Ort verwahrt werden, Vertrauen schenken oder Papiergeld und politischen Versprechungen?
Die meisten Menschen werden gar nichts tun, um ihre finanzielle Zukunft abzusichern. Und Sie?