Michael J. Kosares, USAGold, 27.02.2013

Wenn wir uns den langfristigen Goldchart auf Monatsbasis anschauen, dann können wir dort Phasen erkennen, die ich als Zwischenstationen bezeichnen würde, bei denen ähnliche Rahmenbedingungen vorherrschten wie heute. In der Vergangenheit haben sich diese Phasen immer als gute Kaufgelegenheit herausgestellt.

Die erste große Kaufgelegenheit war Ende der 90er/Anfang des 21. Jahrhunderts, als Großbritannien Teile seiner Goldreserven verkaufte und den Goldpreis erneut unter die Marke von USD 300 pro Unze drückte. Die zweite Kaufgelegenheit war zwischen 2006 und 2007, also direkt vor dem Einsetzen der Kreditkrise, wo Gold zwischen USD 500 und USD 700 pro Unze notierte. Und die dritte Kaufgelegenheit war in 2008 und 2009, wo der Goldpreis zwischen USD 800 und USD 950 pro Unze lag.

In diesen Phasen erstreckte sich das Zeitfenster für den Goldkauf über einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten. Jetzt haben wir ein ähnliches Kursmuster im Bereich von USD 1.550 bis USD 1.700 pro Unze vorliegen und der Goldpreis schwankt schon seit rund 18 Monaten in genau diesem Preisbereich. Die Zeit wird zeigen, ob es sich hierbei um eine weitere Startrampe für den Goldpreis handelt oder nicht, aber die Käufe der letzten Tage sind eine Erinnerung daran, dass Preiskorrekturen von weiten Teilen des Goldmarkts immer noch als Kaufgelegenheit erachtet werden.

In den einzelnen Phasen ließ sich ein ähnliches Kaufverhalten beobachten: Finanzstarke Anleger bauten ihre Bestände fortwährend aus. Und bei USAGOLD haben wir zurzeit ebenfalls ein beachtliches Käuferinteresse zu verzeichnen: Bei unserer Internetseite kam es letzte Woche zu einem enormen Besucheranstieg und auch die Käufe unserer alten Kunden und der neuen Kunden, die seit Ende letzten Jahres hinzugekommen sind, sind ordentlich.

In einem säkularen Bullenmarkt bedeuten Korrekturen nicht unbedingt, dass das der Bullenmarkt vorbei ist. In Wirklichkeit kann ein Reinigungsprozess den Markt sogar stärken und auf einen längeren Anstieg vorbereiten, da die Spekulanten (die schwachen Händen) aus dem Markt getrieben werden. Und ja, zu den schwachen Händen können auch ein paar Hedge Fonds gehören.

Im Folgenden finden Sie den Goldpreischart. Er hat rein informationellen Charakter, stellt keinen Investmentratschlag dar und ist auch keine Kursprognose. Sollten Sie basierend auf diesen Informationen Kaufentscheidungen treffen, dann ist das Ihr eigenes Risiko.

Sie sollten in diesem Zusammenhang immer im Hinterkopf behalten, dass USAGOLD der Auffassung ist, dass es sich bei Gold vornehmlich um eine Versicherung für das Portfolio handelt, nicht um ein Spekulationsobjekt. Wir erachten diese Zwischenstationen als Phasen, die sich in der Vergangenheit für all jene, die Gold als sicheren Hafen gekauft haben, stets als lang anhaltende Kaufgelegenheiten herausgestellt haben.

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Und wo wir gerade vom Spekulations-Syndrom sprechen: Einige der Institutionen, die für Ende 2012 einen Goldpreis zwischen USD 1.800 und USD 2.200 pro Unze vorausgesagt haben, prognostizieren heute, dass der Goldpreis einbrechen wird. Diese launischen Analysten scheinen immer mit der Herde zu gehen und die wenigsten von ihnen führen die wahren Gründe dafür an, warum Anleger oder auch Zentralbanken überhaupt Gold kaufen. Diese Analysten sind der Auffassung, beim Goldkauf ginge es um Preisspekulationen wie bei gewöhnlichen Aktien oder Aluminium-Futures. Daher passen sie ihre Goldpreisprognosen auch fortwährend an, in der Hoffnung, dass sie bei ihren Kunden dadurch einige Trades generieren können.

Was sie nicht begreifen, ist, dass der reale Markt für Gold der einer Portfolio-Versicherung ist – Gold ist im Grunde kein Investment ist, sondern vielmehr eine Art von Ersparnissen und Geld. Wenn man Gold aus dieser Warte heraus betrachtet, dann sind die fortwährenden Preisprognosen der großen Finanzinstitutionen und ihre erneuten Anpassungen, wann immer der Markt einsackt (oder nach oben springt), ein wenig sinnlos.

Für die Mehrheit unserer Kunden dürfte der beste Ansatz der sein, im Laufe der Zeit fortwährend Gold und Silber zu kaufen, ohne dabei den spekulativen Analysen, die die Massenmedien dominieren, allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Letztlich ist bisher keine der Ursachen, die dafür gesorgt haben, dass Gold von USD 250 auf USD 1.600 pro Unze geklettert ist, adressiert worden. In Wirklichkeit hat sich die Lage sogar noch weiter verschlimmert. Und solange dem so ist, bleibt für Privatpersonen, Institutionen und Zentralbanken auch die Notwendigkeit bestehen, Gold als langfristige Absicherung zu besitzen.

Übrigens war es interessant herauszufinden, dass die Zentralbanken, die die Zentralbank-Goldvereinbarung (CBGA) unterzeichnet haben, im letzten Fiskaljahr nur 4 Tonnen Gold verkauft haben, obwohl sie 400 Tonnen hätten verkaufen dürfen.

In der realen Welt findet gegenwärtig eine Gold-Mobilmachung statt: Die Zentralbanken haben in 2012 534,6 Tonnen Gold gekauft – das ist so viel wie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr. Und das sind die Zahlen, die öffentlich bekannt sind. Wir wissen ja, dass China seine Aktivitäten im Goldmarkt geheim hält. Es ist unwahrscheinlich, dass die jüngsten Abverkäufe auf die Zentralbanken abschreckende Wirkung haben. Genau wie ihre Gegenspieler im Privatsektor dürften sie die Preisrückgänge wohl eher als Kaufgelegenheit erachten.

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