Jeff Berwick, Dollar Vigilante, 27.02.2013

Der US-Staatsanleihemarkt ist der längste, ununterbrochene Bullenmarkt der Finanzwelt. Seit über 30 Jahren weist der Bullenmarkt für Staatsanleihen auf Dollarbasis einen nominellen Aufwärtstrend auf.

Natürlich wurde diesem Markt durch Preis- und Marktmanipulationen massiv geholfen. Der Fed-Chef Ben Bernanke hat mittlerweile bedeutend mehr Staatsanleihen gekauft als irgendeine andere identifizierbare Käufergruppe. Und er hat sie nicht etwa mit erwirtschaftetem Geld bezahlt, sondern dafür lediglich auf einen Knopf gedrückt!

Bei der gegenwärtigen Rate der Schuldenmonetisierung – die US-Notenbank hat 2013 jeden einzelnen Cent an neuen Staatsschulden aufgekauft, sogar noch etwas mehr –, wird die Federal Reserve in nicht allzu ferner Zukunft mehr Staatsanleihen halten als China, Japan, die ölexportierenden Länder und die Bankenzentren in der Karibik zusammengenommen.

us30yeartreasurybond30yearchart
Langfristige Kursentwicklung von US-Staatsanleihen mit 30-jähriger Laufzeit.
USGovernmentPublicDebt-Treasuries-OwnedByGroupFeb2013
Halter von US-Staatsschulden.

Die Tatsache, dass es sich hierbei um eine Gruppe privater Zentralbanker handelt, die einfach Geld drucken, um sich damit mehr oder weniger all das zu kaufen, was sie gerne haben möchten, sollte bei den Leuten eigentlich für Stirnrunzeln sorgen! In diesem Artikel soll es jedoch nicht um diese Betrügereien gehen, sondern wir wollen vielmehr aufzeigen, dass die Schuldenemission der US-Regierung exakt dem Weg einer Spekulationsblase folgt.

Die Phasen einer Spekulationsblase

Zunächst einmal wird Geld gedruckt. Das ist das charakteristische Merkmal einer Blase, ihre ultimative Ursache; und es gibt keine direktere Art dieses Prozesses als das Gelddrucken einer Zentralbank zum Zwecke des Aufkaufs von Staatsschulden.

Der Kanadier Jean-Paul Rodrigue wurde (in 2008) für sein „Blasenmodell“ bekannt, einen Chart, der die vier „Phasen einer Blase“ ausweist. Laut diesem Modell investiert das „Smart Money“ während der Anfangsphase, der „Stealth Phase“, völlig unbeobachtet. In der zweiten Phase kommen dann die institutionellen Anleger hinzu. Es ist die Phase, wo die Kursanstiege beginnen.

Dem folgt dann die Berichterstattung in den Medien, woraufhin die allgemeine Öffentlichkeit damit anfängt, in den Vermögenswert zu investieren, was zu einem steilen Preisanstieg führt, da nun Enthusiasmus und Gier mit ins Spiel kommen. Kurz vor dem Höhepunkt der Blase nimmt das Ganze wahnhafte Züge an.

Im Folgenden finden Sie das Blasenkonzept nach Rodrigue:

Stages_of_a_bubble

Ein guter Freund von mir, Jeremy Martin, von Cambridge House, an deren Konferenzen wir auch regelmäßig teilnehmen, gab mir den Tipp, mir den Chart der Heritage Foundation anzuschauen, aus dem die offizielle US-Staatsverschuldung hervorgeht:

HeritageUSDebt

Wir haben dann das „Blasenmodell“ von Rodrigue über die US-Schuldendaten gelegt:

Total-US-Government-Debt-overlayed-by-Rodrigues-Bubble-Model

Es ist zwar nicht perfekt, aber immer noch ziemlich genau. Was glauben Sie, in welche Richtung sich der US-Staatsanleihemarkt von hier an bewegen wird? Unserer leitender Analyst Ed Bugos geht davon aus, dass der US-Staatsanleihemarkt wohlmöglich zum Short des Jahrhunderts werden könnte. Bisher hat er unseren Abonnenten zwar noch nicht empfohlen, US-Staatsanleihen zu shorten, aber ich weiß, dass sein Finger schon ganz zittrig ist und er kurz davor steht, bei seinem Aktiendepot den Short-Button zu drücken.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner