Jeff Clark, Casey Research, 07.03.2013

Obwohl ich mich als Newsletter-Autor für Casey Research hauptsächlich auf Gold konzentriere, decken unsere Metall-Investments im Grunde alle Edelmetalle und, wo es angezeigt ist, sogar unedle Metalle ab. Und angesichts der aktuellen Marktlage, möchte ich etwas zu Silber sagen …

Während meiner Präsentation „Nähern wir uns dem Tag-X für Silber?“, die ich im Januar dieses Jahres bei der Resource Investment Conference in Vancouver hielt, wies ich auf die heikle Balance zwischen Angebot und Nachfrage im Silbermarkt hin. Dabei kam ich zu dem Schluss, dass es nicht genügend Silber gibt, um einen massiven Anstieg bei der Investmentnachfrage zu befriedigen, was, sollte es zu solch einem Anstieg kommen, für all jene, die bis dahin noch kein Silber besitzen, mit einer ganzen Reihe von negativen Konsequenzen verbunden wäre, während diejenigen, die Silber haben, reichlich belohnt würden.

Meine Präsentation enthielt überzeugende Charts und Daten. Doch jetzt kommt das Entscheidende: Ich glaube nicht, dass das, was beim Silberpreis (und beim Goldpreis) noch auf uns zukommt, irgendetwas mit Daten zu tun haben wird. Schließlich gibt es auch Artikel von Analysten und Forschern, die ähnliche Daten nutzen, um einen negativen Ausblick für Silber zu zeichnen.

Stattdessen basiert meine Schlussfolgerung auf psychologischen Erwägungen. Hier ist ein gutes Beispiel: Als ich kürzlich einen ambulanten Klinikaufenthalt hatte, ging die Krankenschwester mit mir die üblichen Fragen zu meiner Person durch. Eine der Fragen war, womit ich mein Geld verdiene. Ich sagte es ihr, worauf sie antwortete: „Oh Gold, das ist ja aufregend. Mir ist es aber zu teuer, ich kann es mir nicht leisten.“

Nun, das ist eine staatlich geprüfte Krankenschwester – eine Dame, die ein ordentliches Gehalt bekommt und es sich leisten kann, in den Urlaub zu fahren und gelegentlich in tollen Restaurants essen zu gehen. Sie hat genügend Geld, um ihren Kindern Geburtstagsgeschenke zu kaufen und spart wahrscheinlich auch für ihre Rente.

Doch wenn der Wert des Geldes anfängt, stärker ausgehöhlt zu werden, und die Inflation auf den Titelseiten der Zeitungen landet und sich meine Krankenschwester Edelmetallen zuwendet, um wenigstens das Gefühl zu haben, sie würde Maßnahmen ergreifen, um ihren Lebensstil zu schützen – ja was wird sie dann kaufen? Sie kann sich heutzutage kein Gold „leisten“, und in Zukunft wird es auch nicht „billiger“ sein.

Sie wird Silber kaufen. Und genau dasselbe werden viele andere panisch reagierende Anleger tun, die der Auffassung sind, dass sie sich Gold nicht „leisten“ können, während sie dabei zusehen müssen, wie ihre Kaufkraft erbarmungslos zurückgeht. Und das wird den Preis in die Höhe treiben. Wohlmöglich sogar massiv.

Das wird natürlich negative Folgen für die Verfügbarkeit physischen Silbers haben – man wird hohe Aufpreise zahlen müssen, die Auslieferung wird sich verzögern und es wird zu Rationierungen kommen. All jene, die unserer Empfehlungen gefolgt sind und physische Edelmetalle erworben haben, werden dann für jede Unze, die sie während dieser Phase verkaufen, über dem Tageskurs vergütet werden.

Die Botschaft ist klar: Wer heute noch keine ordentliche Menge an physischem Silber besitzt, sollte jetzt kaufen.

Das ist auch der Grund, warum ich mir keine Sorgen darüber mache, dass der Silberpreis nach wie vor eine Seitwärtsbewegung hinlegt. Die Edelmetalle werden von einer alarmierten und zunehmend wütenderen Bevölkerung nachgefragt werden, während ihr Geld immer stärker an Wert verliert. Und genau wie meine Krankenschwester werden viele der Auffassung sein, dass sie sich eher Silber leisten können als Gold. Daher werden die prozentualen Zugewinne bei Silber mit Sicherheit auch bedeutend stärker ausfallen als bei Gold.

Und auch für die Silberproduzenten ist das positiv. Die Umsätze werden in die Höhe schnellen. Der Gewinn wird steigen. Die Dividenden werden steigen. Die Aktienpreise werden stark steigen. Und angesichts der kleinen Zahl bedeutender Silberproduzenten, die überhaupt an den Börsen gehandelt werden, könnte der Anstieg der Aktienpreise sogar atemberaubend ausfallen.

Das mag einem nun wie ein weit entferntes Szenario vorkommen, und ja, entlang des Weges wird es mit Sicherheit Rückschläge geben, immer dann, wenn die Bevölkerung wieder fälschlicherweise von einer Wirtschaftserholung ausgeht – aber diese Phasen werden einfach nur die allerletzten Kaufgelegenheiten sein.

Über das Timing braucht man sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Was auch immer kurzfristig geschehen mag, die Weltwirtschaften können den negativen Auswirkungen des Währungs-Missbrauchs nicht auf immer und ewig entkommen. Das hat die Geschichte wiederholt gezeigt. Wir wissen nicht, ob die Inflation plötzlich über uns hereinbrechen oder sich schleichend einstellen wird, entkommen werden wir ihr aber nicht.

Man sollte also sicherstellen, dass man auch etwas physisches Silber besitzt. Und der zweite Schritt ist, in massiv unterbewertete Silberminenproduzenten zu investieren. Der Kauf von physischen Gold und Silber ist vernünftig, doch wer aus der Entwicklung richtig Kapital schlagen will, braucht zusätzlich auch qualitativ hochwertige Edelmetallproduzenten, die die Metalle historisch gesehen immer wieder ausgestochen haben.

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