Michael Pento, King World News, 12.03.2013

Wenn die Zentralbanker ihre gesamte Existenz der Reinflationierung von Spekulationsblasen widmen, brauchen sich die Anleger auch nicht darüber zu wundern, dass diese Maßnahmen am Ende von Erfolg gekrönt sind.

Seit 2008 hat Ben Bernanke auf aggressive Art versucht, den Immobilien- und Aktienmarkt zu stützen. Seine Anstrengungen, die weit gefasste Geldmenge auszuweiten und Inflation zu schaffen, haben letztlich dafür gesorgt, dass sich die US-Eigenheimpreise stabilisierten, der Dow Jones Industrial Average auf neue nominelle Rekordhochs kletterte und die Anleiheblase auf schwindelerregende Höhen schoss.

Der Preis eines Rohstoffs hat einen maßgeblichen Einfluss auf seinen Verbrauch. Und dieses Konzept kommt auch bei Geld und seinen Kreditkosten zum Tragen. Daher gehören die Zinssätze zu den allerwichtigsten Faktoren für die Entwicklung der Geldmenge.

Von Juni 2003 bis Juni 2004 hatte die US-Notenbank die Kosten des Geldes auf 1% gedrückt. In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass dieses niedrige Zinsniveau nicht etwa auf eine Sparwut der Verbraucher zurückging, sondern von der Zentralbank durch Vermögensaufkäufe geschaffen wurde. Diese niedrigen Kreditkosten hatten Auswirkungen auf das Kreditaufnahmeverhalten der Verbraucher und waren der Hauptgrund für die riesige US-Immobilienblase.

Heute liegt der Leitzins der US-Notenbank sogar noch unter dem Niveau der Jahre 2003 und 2004. Und im Gegensatz zu vor zehn Jahren, als die Fed den Übernachtzinssatz „nur“ für ein Jahr bei 1% beließ, befindet sich die US-Notenbank gerade im Prozess, die kurzlaufenden Zinsen für sieben Jahre im Bereich von 0% zu halten.

Dieses Mal sind aber nicht die Verbraucher die Hauptabnehmer des billigen Zentralbankgeldes, sondern die US-Regierung. Seit Beginn der Großen Rezession Ende 2007 hat Bernanke die US-Geldbasis um über USD 2 Billionen ausgeweitet, was dazu beitrug, dass die weiter gefasste US-Geldmenge M2 um USD 3 Billionen stieg – das ist Anstieg von 40%!

Daher verwundert es kaum, dass an Wall Street zurzeit eine Partystimmung herrscht, als wäre es wieder 1999; und wir können heute auch wieder über all die kleinen Geschichten von Immobilienkäufern lachen, die Millionen machen, indem sie Eigenheime verscherbeln.

Doch all dieses Gelddrucken hat nicht dafür gesorgt – und wird auch nie dafür sorgen –, dass sich langfristig wieder wirtschaftlicher Erfolg einstellt. Ungeachtet der Bemühungen der US-Notenbank, die Wirtschaft anzukurbeln, lag das BIP-Wachstum in den USA in 2012 gerade einmal bei 1,5%. Im vierten Quartal 2012 lag das annualisierte BIP-Wachstum bei mickrigen 0,1%. Und der Ausblick für die künftige Entwicklung ist auch nicht viel besser.

In 2013 bekommen es die US-Verbraucher mit höheren Steuern, steigenden Zinsen und Rekordhochs an der Tankstelle zu tun; noch nie war Benzin im März so teuer wie heute. Und auch die US-Exporte werden die Wirtschaft nicht retten können. Der Produktionsmanagerindex der Eurozone liegt deutlich im Schrumpfungsbereich und das kommunistische China hat aktuell vollauf damit zu tun, seiner Wirtschaft die gewünschte Wachstumsrate aufzudiktieren, indem noch mehr Geisterstädte gebaut werden – was ganz offenkundig ein nicht tragfähiger wie auch gefährlicher Wirtschaftsplan ist.

Und das bedeutet, dass die US-Notenbank die Zinsen wesentlich länger auf Rekordtiefs belassen wird, als sie brauchte, um irgendeine dieser Spekulationsblasen zu schaffen. Die US-Notenbank wird Jahre brauchen, um ihre aktuelle Geldmengenausweitung von USD 85 Milliarden pro Monat wieder auf ein neutrales Niveau herunterzufahren. Und in der Zwischenzeit wird das in die Höhe schießende Geldmengenwachstum dafür sorgen, dass die Aktien, Immobilien und Anleihen weiter aufgebläht werden.

Für die Anleger wird das schwerwiegende Folgen haben. Nicht nur dass sich die Wirtschaft immer stärker in Richtung einer ausgeprägten Stagflation bewegen wird, nein, die Fed wird darüber hinaus Finanzblasen schaffen, die bedeutend größer und verheerender ausfallen werden als alles bisher Dagewesene.

Die Aktien- und Immobilienpreise liegen heute bereits weit über dem, was ihre Fundamentaldaten normalerweise zuließen – aber das ist nichts im Vergleich zu den völlig verzerrten Bewertungen bei den US-Staatsschulden. Das Platzen der Staatsanleiheblase wird ganze Größenordnungen schlimmer ausfallen als die Deflation, die uns die Katastrophen beim NASDAQ und beim Immobilienmarkt beschert haben.

Es ist jetzt davon auszugehen, dass es in der Wirtschaft zu einer beispiellosen Volatilität kommen wird, einem wilden Hin- und Herschwanken zwischen ungezügelter Inflation und Deflation – alles Dank Bernankes Finanzierung der USD 7 Billionen an neuen US-Staatsschulden, die seit 2008 geschaffen worden sind. Für Anleger ist es heutzutage wichtiger denn je, Edelmetalle zu halten, um ihre Portfolien in Zeiten der Währungsentwertung und des Wirtschaftschaos entsprechend abzusichern.

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