Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 22.03.2013

Der US-Dollar fällt nicht und wird dank der geopolitischen Sorgen in Wirklichkeit sogar noch steigen, da er inmitten widersprüchlicher Trends zu einem sicheren Hafen werden wird. Wir dürfen hier nicht vergessen, dass sich die Mehrzahl der Leute, die sich als Analysten gerieren, ausschließlich auf die USA selbst konzentriert. Sie analysieren alles so, als würden alle Straßen nach Washington führen.

Diese verengte und kurzsichtige Perspektive ist auch der Grund dafür, warum bei entscheidenden Entwicklungen in der Regel falsch liegen. Die meisten von ihnen predigen, dass die US-Notenbank die Geldmenge ausgeweitet hat, dies inflationär sei und man daher Gold kaufen und den US-Dollar, den Dow Jones und alles andere verkaufen müsse.

Sie ignorieren dabei aber das grundlegende Konzept, gegen das sie predigen: Die Verschuldung. Wenn die Wirtschaft 2:1 verschuldet ist, dann ist eine Geldmengenausweitung um USD 3 Billionen immer noch deflationär. Solange die Geldschaffung nicht größer ist als die vom Fremdkapitalabbau herrührende Kapitalvernichtung, hat die Deflation das Sagen. Das war ja auch die Kritik an der US-Notenbank während der Großen Depression – die Fed scheiterte dabei, die Geldmenge genauso stark auszuweiten, wie die Schulden kollabierten. Schaut man sich nur eine Seite der Gleichung an, wird man buchstäblich sein letztes Hemd verlieren.

Gold wird aufgrund der Ereignisse in Zypern steigen. Die bullische Tages-Trendmarke liegt aber bei USD 1.652 pro Unze. Wir haben also jede Menge Raum für einen Anstieg. Gold ist bisher noch nicht nach unten hin weggebrochen. Das wäre erst der Fall, wenn die drei bärischen Monats-Umkehrmarken getroffen würden.

Der Dollar kann bedeutend stärker steigen, als die meisten Menschen vermuten würden, was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass die Europäische Zentralbank und Deutschland zurzeit alles in ihrer Macht stehende tun, um den Euro zu vernichten. Und dank der in Deutschland anstehenden Wahlen, tragen die Ereignisse in Zypern die Handschrift von Merkel. Aufgrund der in Deutschland anstehenden Wahlen wird es kein [normales] Rettungspaket geben.

Der Dow Jones Industrial Average ging am 15.03.2013 mit seinem höchsten Stand aus dem Handel. Der bärische Tages-Umkehrpunkt liegt aktuell bei 14.306 Punkten. Die wöchentliche Stützungslinie verläuft bei 13.824 Punkten. Der Monatsschlusskurs müsste mindestens bei 14.122 Punkten liegen, ansonsten dürfte es zu einem erneuten Test der wichtigen Stützungslinie bei 13.010 Punkten kommen.

Mai dürfte beim Dow Jones zu einer wichtigen Trendwende werden. Sollte die Rally im Mai weiter anhalten und der Dow Jones auf neue Hochs klettern, dürfte es danach aller Vorausschau nach zu einer Korrektur kommen, vielleicht einer harten. Würde der Dow Jones aber bereits jetzt nachgeben, könnte ein Tief im Mai zum Startpunkt eines starken Anstiegs werden.

Die kritische Stützungslinie beim Euro (Monatsschlusskurs) liegt bei USD 1,2195. Sollte der Euro diese Marke durchbrechen, kommt es zu einem Test der langfristigen Stützungslinie bei USD 1,1800. Ein Monatsschlusskurs unter der Marke von USD 1,1800 ist eine eindringliche Warnung, dass man vielleicht die Beine in die Hand nehmen und schnell aus Europa verschwinden sollte.

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