Jeff Berwick, The Dollar Vigilante, 17.04.2013

Während Gold und Silber auf Talfahrt gingen, erzielte der Dow Jones Industrial Average am 11.04.2013 einen neuen Rekordschlusskurs von 14.865,14 Punkten. Die Massenmedien hatten natürlich jede Menge Spaß dabei, die neuen Tiefs bei Gold und Silber, die mit Rekordniveaus am Aktienmarkt zusammenfielen, zu einer großen Sache zu machen.

Ein Autor der Mainstream-Finanzmedien bezeichnete den jüngsten Preisrückgang bei Gold und den Anstieg des Aktienmarkts sogar als Triumpf der Zivilisation über die Angst … so als hätte der Aktienmarkt irgendetwas mit tatsächlicher Produktivität oder wirtschaftlicher Stabilität und Wachstum zu tun und wäre nicht bloß ein Schwamm, der all das von der US-Notenbank geschaffene Geld aufsaugt.

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Goldpreis in US-Dollars.
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Silberpreis in US-Dollars.
 

In Wirklichkeit war der Anstieg des Aktienmarkts das kurzfristige Resultat der Schaffung von Milliarden an neuen Dollars durch „Helikopter“-Ben Bernanke, um die korrupten Wertpapierbörsen mit Papiergeld zu fluten, damit die Massenmedien vermelden können, dass die Politik der US-Notenbank funktioniert und die Wirtschaft sich verbessert. Die Arbeitslosenzahlen, die nichts weiter als ein Haufen frisierter Lügen sind, will ich hier gar nicht erst aufgreifen.

Der Aktienmarkt ist gestiegen, Gold und Silber sind gefallen, und all jene, die behaupten, dass „das Ende des Geldsystems, wie wir es kennen“, bevorsteht – so wie wir bei TDV –, sind nichts weiter als ein Haufen von Weltuntergangspropheten.

Propaganda vom Feinsten.

Im Folgenden wollen wir uns noch einmal die Kommentare unseres Chefanalysten Ed Bugos vom letzten Jahr bezüglich Gold und Silber anschauen:

„Nur um Ihre Erinnerung noch einmal aufzufrischen: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sich Gold zu weiten Teilen in einer fixen Handelsspanne von einem Tief von rund USD 1.550 und einem Hoch von rund USD 1.800 pro Unze bewegen wird … Ich habe aber auch gesagt, dass es meines Erachtens eine 20%ige Chance gibt, dass Gold bis auf USD 1.350 pro Unze sinken könnte, ohne dass dies die technischen Parameter des säkularen Bullenmarkttrends beeinträchtigt.

Das beruht auf normalen, wenn auch nicht unbedingt leicht vorherzusagenden kurzfristigen Veränderungen bei der Stimmung oder der Psychologie. Letztes Jahr schoss Gold parabolisch in die Höhe. Wenn so etwas bei irgendeinem Vermögenswert passiert, dann fällt – ist der Schwung erst einmal raus – die daraufhin einsetzende Korrektur immer länger und tiefer aus, als es die eingefleischten Bullen (wie wir) jemals erwartet hätten …

Noch einmal: Die Möglichkeit, dass Gold unter die Marke von USD 1.500 pro Unze und auf USD 1.350 pro Unze einbricht, während die Bullen die letzten kurzfristigen Trader aus ihren Positionen werfen, kann nicht ausgeschlossen werden. Vielleicht müssen wir erst warten, bis Soros sein Gold verkauft.“ – 14.05.2012

„Ja ich bin auch der Meinung, dass eine saisonal starke Phase kommt, aber es könnte sein, dass das lediglich für einen kleinen Anstieg sorgt. Fakt ist: Umso stärker Gold kurzfristig notiert, desto besorgter bin ich bezüglich eines erneuten Tests der unteren Linie des Haupttrends bei rund USD 1.350 pro Unze während des Sommers.

Das größte Risiko ist meines Erachtens, dass die meisten Anleger die Erholungs-Trades am Aktienmarkt unterschätzen, egal, ob sie nun auf geldpolitische Maßnahmen, die auf eine ´Stabilisierung` der Krise in Europa abzielen, oder auf ein natürlichen Voranschreitens des Booms, wo die Privatbanken beim Geldschaffungsprozess die Führung übernehmen, zurückzuführen sind.“22.05.2012

„Die Ereignisse am Freitag sorgten für ein Muster, das ich oft für zuverlässig halte: Eine eintägige bullische Umkehr, die einen dreitägigen Abwärtstrend beendete, der mit einer eintägigen bärischen Umkehr an dem Tag, wo Bernanke vorm US-Kongress Stellung nahm, eingeleitet wurde.

Nun könnte es sein, dass wir eine Rally in den Bereich von USD 1.670 pro Unze sehen werden – die Spitze des oberen Widerstandsbandes … und dann … Peng! … geht’s abwärts auf das Niveau von USD 1.350 bis USD 1.450 pro Unze. Schließlich ist eine kleine Rally beim US-Dollar überfällig, und vielleicht werden wir ja bei Gold noch ein Zucken sehen, bevor der US-Dollar und der Aktienmarkt auf Kosten von Gold eine Rally hinlegen.“ – 10.06.2012

Gut, mit dem Timing lag er leicht daneben – es ist unmöglich beim kurzfristigen Timing völlig richtig zu liegen –, aber beim Gesamttrend war er unglaublich genau.

Nehmen wir hier noch die Einschätzung unseres Traders Vin Maru mit hinzu, der massive Kritik dafür einstecken musste, dass er vor knapp einem Jahr fast vollständig aus Gold und Goldminenaktien ging, und den Abonnenten damit wohl Unmengen an Vermögen gerettet haben dürfte. Bezüglich seiner Einschätzung des Goldmarkts sagte er mir heute:

„Langfristig bin ich nicht bärisch … aber jetzt steht die Sommerflaute bevor, weshalb ich mit wilden Seitwärtsbewegungen auf dem niedrigen Preisniveau rechne, wobei wohlmöglich noch ein weiterer großer Preisrückgang kommen könnte. Ich glaube, dass der Markt danach über ein oder zwei Jahre hinweg wieder langsam steigen wird, bevor wir nahe oder über die Marke von USD 1.800 pro Unze kommen (Ende 2014) …

In ein paar Jahren dürfte sich der parabolische Kursanstieg dann in eine Manie verwandeln … Ich bin jedoch schon seit geraumer Zeit bärisch, und ich bin immer noch nicht absolut bullisch, wo ich sagen würde, dass man jetzt wieder voll aufladen und mit Margin und Hebeln alles auf eine Karte setzen sollte. Das ist nur meine Meinung – ich könnte richtig oder auch falsch liegen …“

Ich hoffe, dass die Leser die leicht abweichenden Auffassungen unserer Autoren und Analysten interessant finden. Letztlich sind wir alle auf derselben Wellenlänge, aber im Hinblick auf die kurzfristige Entwicklung bekommen Sie unsere ehrliche Einschätzung, damit Sie bestmöglich Ihre eigenen Entscheidungen treffen können …

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