Egon Von Greyerz, Goldbroker.com, 29.04.2013

Um uns herum verschlechtert sich die Weltwirtschaft mittlerweile in besorgniserregendem Tempo. In Südeuropa ist die Lage katastrophal, und es breitet sich auf ganz Europa und den Rest der Welt aus.

Die Weltwirtschaft beginnt auseinanderzufallen. Wir stehen jetzt vor dem krönenden Abschluss eines Schneeballsystems aus geducktem Geld und einem Leben auf Pump, das mit der Gründung der US-Notenbank FED im Jahr 1913 seinen Lauf nahm.

Seit 100 Jahren also lebt die Welt in einer Traumwelt, die uns vorgaukelt, dass gedrucktes Geld Wohlstand erzeugt.

Was uns in den nächsten Jahren erwartet, ist eine hyperinflationäre Depression unvorstellbaren Ausmaßes. Natürlich werden wir alle in Mitleidenschaft gezogen werden, und viele wird es böse treffen. Nur eine privilegierte Minderheit, darunter die, die King World News verfolgen, werden in der Lage sein, ihren Wohlstand zu erhalten.

Um jedoch auf den Goldmarkt zurückzukommen: es ist der helle Wahnsinn, was sich hier abspielt. Der Angriff auf den Goldpreis mithilfe des Papiermarktes schlug völlig fehl und ging ins Auge. Der Kurssturz über $300 Dollar binnen weniger Tage ist bereits wieder um 50% zurückgependelt. Das ist aber nichts im Vergleich dazu, was noch kommen wird.

Angesichts der beispiellosen Nachfrage und massiven Verknappung auf dem physischen Markt war der Angriff mithilfe des Papiermarktes bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilt. Nehmen wir die Shanghaier Goldbörse als Beispiel, wo sich die Auslieferungen seit Januar 2013 auf 1030 Tonnen belaufen. Diese Zahl (1030 Tonnen) steht der weltweiten Goldproduktion von gerade mal 934 Tonnen im gleichen Zeitraum gegenüber. Wir sprechen hier also von einem erstaunlichen Volumen (an Nachfrage nach physischem Gold) in China.

Ein Blick auf JP Morgan verrät, dass sich deren infrage kommendes Gold, also jenes Gold, das sie zu liefern in der Lage sind, in den vergangenen zwei Tagen um 65% verringert hat. Und auch die COMEX-Bestände haben sich um rund die Hälfte als noch vor einem Jahr verringert. In Singapur haben sich die Aufgelder um $3 pro Unze erhöht. Auch die Schweizer Veredler, die ja bekanntlich 70% des gesamten Goldes der Welt veredeln, erhöhen die Aufgelder beträchtlich.

Sie (die Schweizer Veredler) haben die Aufgelder bereits erhöht, und sie erhöhen sie abermals, und dennoch kann die Produktion nicht Schritt halten. Sie produzieren 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Einige Veredler können nur mit starker Verzögerung liefern, bis zu vier Wochen, weil sie mit der Nachfrage nicht mithalten können.

Gegenwärtig erleben wir eine reale Verknappung von physischem Gold. Stellen Sie sich aber mal vor, was passieren wird, wenn die nächste ernsthafte Krise ausbricht.

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